Ahrensburg. Stadt möchte Sandweg für 350.000 Euro zur Fahrradstraße ausbauen. Dorfgemeinschaft Ahrensfelde hält dies für überflüssig.

Die Stadt Ahrensburg möchte eine ihrer letzten Schotterpisten asphaltieren. Das 265 Meter lange Stück vom Starweg zwischen den Stadtteilen Am Hagen und Ahrensfelde soll für rund 350.000 Euro zur Fahrradstraße ausgebaut werden. Damit will die Verwaltung die Radverbindung verbessern. Mitglieder der Dorfgemeinschaft Ahrensfelde (DGA) halten davon allerdings überhaupt nichts. Im Gegenteil: Sie fordern, den Sandweg so zu belassen und Schranken aufzustellen, damit Autos dort gar nicht mehr durchfahren können.

Der Bau- und Planungsausschuss berät am Mittwoch, 19. Mai, über den Vorschlag. Die Strecke ist Teil der Veloroute A4 aus dem 2012 beschlossenen Radverkehrskonzept. Sie besteht aus Grand, momentan reihen sich Hunderte Schlaglöcher aneinander. „Gerade in den regenreicheren Jahreszeiten ist dieser Weg nur sehr schlecht mit dem Fahrrad zu befahren“, schreibt das Rathaus.

Strecke soll auf 4,35 Meter Breite asphaltiert werden

Um das zu ändern, soll der Weg 4,35 Meter breit asphaltiert werden. Das reiche, damit sich Trecker und Radfahrer begegnen können. LED-Laternen mit Bewegungsmeldern schaffen mehr Sicherheit im Dunkeln. Poller in Höhe des Knicks am Ende des bereits asphaltierten Starwegs verhindern künftig jeglichen Durchgangsverkehr. Trotz der Straßenschäden und des Limits von 20 km/h nehmen täglich Hunderte Autofahrer die Piste als Abkürzung. Das führt in dem schmalen Teilstück vom Starweg zu erheblichen Problemen, da dort zwei Autos kaum aneinander vorbeikommen.

Die Einmündung zum Starweg in Ahrensfelde.
Die Einmündung zum Starweg in Ahrensfelde. © Harald Klix | Harald Klix

Der Vorstand der Dorfgemeinschaft Ahrensfelde protestiert bereits entschieden gegen die Planung. „Wir sind echt empört, dass die Verwaltung das letzte Stück Naturweg Ahrensfeldes asphaltieren will“, sagt Werner Zillmann, zweiter Vorsitzender des Vereins. Er fragt: „Nur damit irgendwelche Städter ihre Hochleistungsfahrräder nicht putzen müssen, wenn sie mal über Sand fahren? Oder vielleicht versaut der Sandweg ja ihren Temposchnitt auf der Fitnesswatch?“

Verein fordert Sperrung des Abschnitts für Autos

Der Sandweg sei eine der wenigen noch vorhandenen naturbelassenen Straßen. Er sei Teil des dörflichen Charakters von Ahrensfelde, der erhalten bleiben müsse. Deshalb fordern Werner Zillmann und Beisitzerin Gabriela Schwintzer, am jetzigen Zustand nichts zu ändern, sondern die stark frequentierte Strecke komplett für den Verkehr zu sperren.

Dabei dürften Schilder mit dem Hinweis „Durchfahrt verboten“ allerdings die wenigsten Autofahrer abhalten, so die Dorfgemeinschaft. „Wir plädieren für eine fernbedienbare Sperrung durch versenkbare Poller oder durch eine fernbedienbare Schranke für berechtigte Landwirte, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei“, so Zillmann. Für Bauern sollte der Weg frei bleiben, damit sie mit den Traktoren zu ihren Feldern kommen.

Ahrensfelder sind auch gegen Laternen auf dem Stück

„Die Verdichtung der Fläche und der Flächenausgleich sowie die enorm hohen Kosten der Herstellung fallen weg“, sagt Zillmann. Die DGA ist überzeugt, dass Radwege nicht asphaltiert sein müssen. Ohne Autos entständen auch keine neuen Schlaglöcher. Lichtmasten seien auf dem kleinen Stück ohnehin verzichtbar. Die 350.000 Euro sollte man besser in die Verkehrsberuhigung der Dorfstraße investieren. Zillmann: „Dies ist wesentlich dringender!“

Bau- und Planungsausschuss Ahrensburg Mi 19.5., 19 Uhr, Sporthalle Am Heimgarten, Reesenbüttler Redder 4-10