Stapelfeld. Große Rauchwolke: Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz, um die riesige Anlage herunterzukühlen. Nun steht sie still. Die Details.
Stundenlanger Großeinsatz bei der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Stapelfeld: Am Mittwochabend gegen 21.14 Uhr rückten gleich sechs Freiwillige Feuerwehren zu dem Einsatz aus, der bis zum Donnerstagvormittag andauerte. Die Zentrale hatte unter dem Stichwort "Feuer Groß" die Kameraden aus Kronshorst, Langelohe, Papendorf, Braak, Stapelfeld und Barsbüttel alarmiert.
Auch der Rettungsdienst aus Stemwarde, die Amtswehrführung Amt Siek und der stellvertretende Kreisbrandmeister eilten zum Einsatzort. Vor Ort stank es stark nach verbrannten Kabeln, aus einem Müllbunker stieg starker Rauch in den Himmel empor. Hintergrund war offenbar ein Stromausfall.
Die Einsatzkräfte mussten zunächst den Müllbunker mit Wasser herunterkühlen. Feuerwehrleute unter Atemschutz waren in den leicht bis mittelschwer verrauchten Bereichen und kontrollierten zusätzlich die Temperaturen der Brennkessel mit der Wärmebildkamera. Das Kühlen war allerdings nur schrittweise möglich. Die Atemschutztrupps wurden permanent ausgewechselt, sodass die Belastung durch das Tragen der Atemschutzgeräte möglichst gering gehalten werden konnte.
Großeinsatz für die Feuerwehr: Stromausfall bei der MVA Stapelfeld
Seitens der Feuerwehr Stapelfeld heißt es zum nächtlichen Einsatz: "Aufgrund der benötigten Atemschutzgeräte sowie wegen der hohen Anzahl von verunreinigtem und benutztem Schlauchmaterial am Einsatzort wurde auch der Tauschwagen der Kreisfeuerwehrzentrale angefordert." Der ASB aus Bad Oldesloe sorgte für die Verpflegung der Feuerwehrleute.
Da viele Kameraden über mehrere Stunden bei den Löscharbeiten vor Ort waren, kamen am Donnerstagmorgen zur Unterstützung weitere Einsatzkräfte aus Siek und Meilsdorf. Die Barsbütteler Drehleiter wurde durch die aus Großhansdorf ersetzt.
Ursache des Stromausfalls ist ein doppelter Kurzschluss
Die Abfallverwertungsanlage steht seit Mittwochabend still. Grund ist der Ausfall der Stromversorgung durch den Netzbetreiber SH Netz. Ein doppelter Kurzzschluss hatte die beiden Zuleitungen lahmgelegt. Der Technische Geschäftsführer der EEW Energy from Waste GmbH, Morten Holpert, sagte: Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr und wie in solchen Fällen üblich, haben wir unter Anwesenheit der Freiwilligen Feuerwehr die Anlage heruntergefahren. Ich danke allen Einsatzkräften für ihre Unterstützung." Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Die Entsorgungssicherheit für die kommunalen Abfälle aus der Region sei trotz des Anlagenstillstands weiter gegeben, so Holpert. "Wir sind Teil eines Ausfallverbundes. Fällt ein Partner aus, greift das Netzwerk und die Mengen werden auf andere Anlagen umgesteuert", erklärte er. Wann die Anlage wieder hochgefahren werde, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. "Wir werden über die Osterfeiertage alle Systeme prüfen. Daran anschließend wird der TÜV entscheiden, wann wir wieder ans Netz gehen können."
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Erst Anfang Dezember 2020 hatte es in der MVA Stapelfeld einen ähnlichen Einsatz gegeben. Damals war die Anlage einen Tag lang komplett ohne Strom, da es ebenfalls einen doppelten Kurzschluss gegeben hatte.