Elmshorn/Kiel. Sozialministerin und Bundespräsident würdigen Anders Petersens langjähriges Wirken in der Kulturszene des Landes Schleswig-Holstein.

Er war von 2017 bis 2023 Landesvorsitzender des Bundesverbandes Bildender Künstler. Er kümmerte sich in der Corona-Pandemie um die soziale Situation der Menschen in der Kulturbranche. Unter seinem Vorsitz wurde der Umgang mit Künstlernachlässen neu strukturiert. Die Rede ist von Anders Petersen (65) aus Elmshorn. Jetzt ist er für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Künstler mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Aminata Touré überreichte die Auszeichnung in Kiel. Auch Kreispräsident Helmuth Ahrens gehörte zu den ersten Gratulanten.

Anders Petersen engagiert sich für Skulpturengarten in Elmshorn

„Seit vielen Jahren engagiert sich Anders Petersen für den Kunstverein Elmshorn und übernahm die künstlerische Betreuung bei der Konzeption, der Planung und dem Bau des Skulpturengartens in der Innenstadt“, berichtete die stellvertretende Ministerpräsidentin in ihrer Laudatio.

Das Bild mit dem Titel „Sporting Life Blues“ hat Anders Petersen im Jahr 2021 aus Acryl und Zink auf Holz gestaltet. Es ist 60 mal 80 Zentimeter groß,
Das Bild mit dem Titel „Sporting Life Blues“ hat Anders Petersen im Jahr 2021 aus Acryl und Zink auf Holz gestaltet. Es ist 60 mal 80 Zentimeter groß, © Taima Güclü | Taima Güclü

Außerdem habe er sich für die Einführung eines Förderpreises für junge Künstlerinnen und Künstler im Rahmen der jährlichen Landesschau stark gemacht. Zudem gründete Petersen das „Forum junge Kunst“, und er fördert den Kunstaustausch mit den Elmshorner Partnerstädten.

Kreis Pinneberg zeichnete Petersen 2016 mit Drosteipreis aus

Anders Petersen sprengt mit seinen Arbeiten gern die klassischen Klischees. Häufig kombiniert er zugleich malerische, plastische und grafische Elemente. Der Maler und Grafiker, der an der Muthesius-Hochschule in Kiel studierte, bearbeitet vornehmlich Titanzink-Platten.

Kunst ist bei Anders Petersen „die Reduktion auf das Wesentliche“: Hier ist das Werk „Fly me to the moon“ zu sehen.
Kunst ist bei Anders Petersen „die Reduktion auf das Wesentliche“: Hier ist das Werk „Fly me to the moon“ zu sehen. © Anders Petersen | Anders Petersen

„Ihn zeichnen seine vielseitigen Interessen und seine vielfältigen Talente aus“, würdigte Kunsthistoriker Jens Martin Neumann vor einigen Jahren Anders Petersen. Die Laudatio hielt Neumann vor acht Jahren, als dem Elmshorner Künstler der Drosteipreis des Kreises Pinneberg verliehen wurde.

Heimatstadt Elmshorn ehrte den Künstler bereits 2002

Der Maler, der neben Kiel auch in Reykjavik studiert hat, war bereits 2002 mit dem Elmshorner Kulturpreis ausgezeichnet worden. Hervorgehoben wurde damals Petersens Kunst, sich auf das Wesentliche zu reduzieren. Der Künstler sagt selbst: „Malerei ist das Übereinanderschichten von Farbe.“ 

Anders Petersen, Künstler aus Elmshorn, am Elternhaus Klostersande 82, das seit vielen Jahren als Ausstellungsraum genutzt wird.
Anders Petersen, Künstler aus Elmshorn, am Elternhaus Klostersande 82, das seit vielen Jahren als Ausstellungsraum genutzt wird. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

„Farbigkeit und Bildgestaltung haben nie etwas Schreiendes“, schrieb der Abendblatt-Reporter anlässlich der Ausstellung zu seinem 50. Geburtstag in seiner Heimatstadt, mit der er sich eng verbunden fühlt. Andersen lebt in seinem Elternhaus und strahlt in Arbeiten und bei seinen Auftritten viel Ruhe und Gelassenheit aus.

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Jetzt ist das Wirken des Elmshorner Kulturschaffenden auf regionaler Ebene auch in Berlin gewürdigt worden. Der Verdienstorden, den die meisten als Bundesverdienstkreuz bezeichnen, ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

Der Orden wird für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen. Bundespräsident Theodor Heuss hatte die Auszeichnung 1951 gestiftet. Etwa 262.000 Bürger und Bürgerinnen sind seitdem von höchster Stelle des Staates gewürdigt worden.