Wedel. Verzweiflung nach der Kündigung im Lütt Hütt war groß. Doch nun wächst die Hoffnung, mit einem neuen Träger weitermachen zu können.

Nachdem den betroffenen Eltern Ende Oktober völlig überraschend das drohende Aus der Kita Lütt Hütt im Fährenkamp in Wedel mitgeteilt worden war, gibt es nun aus dem Rathaus Unterstützung für die verzweifelten Kinder und Eltern. Gemeinsam wird nach einer Lösung für den Erhalt der Kindertagesstätte mit seinen 40 Plätzen gesucht.

Für Ende März 2025 hatte der Träger „Das kleine Haus“, der die Kita erst 2020 übernommen hatte, das Ende der Einrichtung an der Pinneberger Straße vor den Toren Wedels „aus privaten Gründen“ angekündigt. Daraufhin hatte sich massiver Widerstand gegen die Schließung aus Reihen der Elternschaft geregt. Die seit Ostern kommissarisch amtierende Wedeler Bürgermeisterin Julia Fisauli-Aalto (CDU) hat in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Fachbereichsleiterin Eike Binge an einer Lösung gearbeitet.

Rathaus in Wedel: Rettung der Kita Lütt Hütt – Verwaltung arbeitet mit Eltern an Lösung

Es bestehe Hoffnung auf den Erhalt der Kita, die Stadtverwaltung arbeite auf Hochtouren im Einklang mit den Eltern daran, heißt es nun einer Mitteilung der Eltern. Das angekündigte Aus mache Angst. „Viele Eltern der Kita Lütt Hütt haben dieses bereits einmal bei der Insolvenz 2020 erlebt und konnten es nicht fassen, sich wiederholt dieser Situation stellen zu müssen“, schreiben die Eltern. Der neue Träger zieht sich somit nach gut fünf Jahren schon wieder zurück.

Auch die Schließung der Kita „Kleine Strolche“ im Vorjahr, als insbesondere die damalige Verwaltungsleitung sich alles andere als kooperativ gezeigt hätte, ließ zunächst Böses erahnen. Zu der Zeit war der mittlerweile abgewählte Bürgermeister Gernot Kaser im Amt.

Kita Lütt Hütt: Eltern freuen sich über Unterstützung aus dem Rathaus

Doch auf dem Elternabend Ende Oktober hätte Julia Fisauli-Aalto den Eltern Unterstützung zugesagt. „Seitens der Verwaltung wurde dieses Versprechen bereits gut umgesetzt: alternative Plätze wurden zur Verfügung gestellt, die Eltern wurden mit regelmäßigen Updates über verfügbare Plätze in Wedel auf dem Laufenden gehalten“, loben die Eltern.  Die Verwaltung zeige eine Bürgernähe, „die die Eltern in der Vergangenheit bei den oben genannten Beispielen vermisst hatten“.

Die Politik hätte sich ebenfalls teilweise klar für den Erhalt der Kita positioniert. Und auch die Eltern selbst sprachen in den vergangenen Wochen bereits potenzielle Träger an und erklärten, „warum sich der Erhalt der familiären Kita an dem besonders schönen Standort inmitten der Natur lohne.“ Unweit der Kita können die Kinder nach Überquerung der Landstraße die Holmer Sandberge erkunden.

Wedeler Eltern suchen nach Trägern – offizielles Interessenbekundungsverfahren soll bald starten

Die interessierten Träger seien von den Eltern an die Mitarbeiter der Stadt verwiesen worden. Laut Elternschaft warten die Träger jetzt auf das offizielle Interessenbekundungsverfahren. Die Mitarbeiter hielten eine Übernahme zum 1. April 2025 für realistisch. Die notwendigen Begehungen zur Erneuerung der Betriebserlaubnis seitens des Kreises Pinneberg hätten bereits stattgefunden.

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„Dieser Prozess nimmt üblicherweise Monate in Anspruch, durch das gute Zusammenspiel zwischen Eltern und Verwaltung konnte er jedoch beschleunigt werden“, erklären die Eltern in ihrem Schreiben. Im Moment fehlten noch ein Gutachten für die Betriebserlaubnis sowie eins für die Sicherheit der Außenanlagen. „Ein gutes Gutachten braucht Zeit“, sagt Christian Gabriel, ein betroffener Vater, der selbst als Gutachter tätig ist.

Die Eltern hoffen auf eine flotte Umsetzung der beiden Gutachten. Denn: „Sobald diese vorliegen und ausgewertet sind, wird die Stadt Wedel das Interessenbekundungsverfahren eröffnen, damit sich alle interessierten Träger dazu äußern können und hoffentlich bereits Mitte Februar abschließen“.

Dies wäre mit einer Gesamtdauer von vier Monaten vom alten zu einem neuen Träger laut Elternschreiben „wahrscheinlich ein Rekord und ein „Wedel-Tempo“, das man sich als Bürger für die Zukunft nur wünschen kann“.