Sparrieshoop. Drei große Greifvögel kommen nach Todesfall in der Wildtierstation im Kreis Pinneberg unter. Dort trainieren sie für ihre Auswilderung.
Diese Geschichte handelt von drei Uhus und einem Todesfall: Mehr als 40 Jahre hat sich Günter Kurz in Ostholstein um verletzte Greifvögel gekümmert. Im August starb der erfahrene Falkner, ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Nun war die Not groß, um vor allem die drei großen Greifvögel zu versorgen. Die Rettung kommt jetzt aus dem Kreis Pinneberg.
Die Stiftung Mierendorf, die seit vielen Jahren die Arbeit von Falkner Kurz und anderen in der Greifvogelauffangstation Kasseedorf bei Eutin finanziell trägt, arbeitet seit Längerem mit dem Team der Wildtierstation in Sparrieshoop zusammen. Im vorigen Jahr kamen auf diesem Weg junge Rohrweihen in die Obhut von Stationsleiter Christian Erdmann und seinem Team.
Europäische Uhus sind die größte Eulenart der Welt
Wegen dieser guten Kontakte war es klar, dass die Uhus aus der Greifvogelauffangstation der Mierendorf Stiftung nun in den Kreis Pinneberg umziehen duften. Anja Jürgen, Kassenwartin der Stiftung, brachte am Wochenende die drei europäischen Uhus, die größte Eulenart der Welt, nach Sparrieshoop.
In der Flugvoliere kommen sie nun mit einem ebenfalls verletzten Uhu aus der Region Pinneberg zusammen. Das Tier hatte sich an Stacheldraht so stark verletzt, dass ihm geholfen werden musste. Auch die drei neuen Bewohner aus Ostholstein waren aufgrund von Verletzungen und körperlicher Not ursprünglich in Obhut genommen worden.
Flugvolieren in Sparrieshoop sind „Fitnessstudio für Vögel“
In den vier Meter hohen, etwa 15 mal zwölf Meter großen Volieren haben die großen Eulen bessere Möglichkeiten als in Kasseedorf, um ihre Flugmuskulatur zu stärken. Die geräumigen Flugvolieren beschreibt Christian Erdmann als „Fitnessstudio für Vögel“. „Wenige Sitzmöglichkeiten an erhöhten Punkten nötigen die Eulen, kraftvoll aufzubäumen“ erklärt Erdmann, der selbst erfahrener Falkner ist.
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Denn das Ziel ist klar: Wenn es im Winter keine extremen Witterungsverhältnisse gibt, sollen die Greifvögel so gestärkt an ihren Fundorten wieder ausgesetzt werden. Wahrscheinlich könnten alle auch von Sparrieshoop zurück in ihre Heimat fliegen. Doch sei es Vorschrift, die Tiere dort auszuwildern, wo sie gefunden wurden.