Schenefeld. 15 Millionen Euro teures Leuchtturmprojekt bietet spannenden Einblick in die Wissenschaft. Wann die ersten Gäste teilhaben dürfen.

Schenefeld öffnet den Vorhang für die Wissenschaft: Am Mittwoch, 20. November, wird das Besucherzentrum auf dem European XFEL-Gelände an der Holzkoppel erstmals für Besucher zugänglich. Wer mehr über den einzigartigen Röntgenlaser und die weltweit wichtige Forschung auf dem Areal erfahren möchte, hat dazu am Eröffnungstag von 15 bis 19 Uhr Gelegenheit.

Zunächst aber steht die Eröffnung des 15 Millionen Euro teuren Besucher- und Konferenzzentrums mit geladenen Gästen an. Diese Veranstaltung startet um 12 Uhr. Danach aber, das war den Chefs der weltweit renommierten Forschungseinrichtung sehr wichtig, sollen auch am ersten Tag diejenigen Zutritt erhalten, für die das Projekt auch verwirklicht wurde: die Öffentlichkeit.

Besucherzentrum bietet unter anderem 350 Quadratmeter Ausstellungsfläche

Das Gebäude beinhaltet eine Dauerausstellung mit interaktiven Exponaten über den einzigartigen Röntgenlaser, der in Schenefeld betrieben wird. Dafür stehen 350 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die interaktive Ausstellung ist für alle Altersklassen geeignet.

Hinzu kommen 200 Quadratmeter für Sonderausstellungen, eine Fläche für Virtual Reality-Anwendungen, zwei Schülerlabore sowie Räume für Tagungen und Veranstaltungen für Wissenschaft und Öffentlichkeit. Bis zu 350 Personen können sich hier zu Konferenzen oder Tagungen treffen. Auch Vorträge und Shows sind geplant, um den Besuchern aus aller Welt einen spannenden Zugang zu Wissenschaft und Forschung zu bieten. Diese werden auch an Wochenenden stattfinden.

Lighthouse
Besucher können spannende Experimente in der interaktiven Ausstellungswelt erleben. © European XFEL | European XFEL

Zentrales Element der Ausstellung ist ein Modell der insgesamt 3,4 Kilometer langen Anlage, die auf dem Campus des Deutschen Elektronen Synchotrons (DESY) in Hamburg Bahrenfeld beginnt und in der Experimentierhalle des European XFEL in Schenefeld endet. Weitere interaktive Exponate und Schautafeln ermöglichen einen Einblick in die dort betriebene Forschung und seine möglichen Anwendungen.

Die zwei modern ausgestatteten Klassenlabore für Physik und Molekularbiologie stehen bereits seit einiger Zeit Schulklassen zur Verfügung. Im „Xcool-Lab“ können die Schüler selbstständig unter der Anleitung des Labor-Teams spannende Experimente durchführen.

Lighthouse in Schenefeld – der Eintritt ist am Eröffnungstag frei

Wer am Mittwoch zu den Ersten gehören will, die sich das neue Besucherzentrum namens Lighthouse einmal anschauen möchten, muss nicht einmal Geld mitbringen: Der Eintritt ist frei. Wer mag, kann auch einen Abstecher in das  Betriebsrestaurant Beam Stop machen, das ebenfalls der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Oder ein Rundgang über den Campus ist auch möglich.

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Nach dem Eröffnungstag ist das Lighthouse werktags außer montags für Besucher geöffnet. Und zwar dienstags, mittwochs und freitags von 9.30 bis 15.30 Uhr, am Donnerstag durchgehend von 9.30 bis 17.30 Uhr.

Röntgenlaser ist 3,4 Kilometer lang und kostete 760 Millionen Euro

Etwa 1,5 Milliarden Euro kostete der 3,4 Kilometer lange Röntgenlaser. Deutschland hatte mit rund 760 Millionen Euro den Löwenanteil der Kosten für Bau und Inbetriebnahme der Großforschungsanlage übernommen. Heute trägt das Bundesforschungsministerium (BMBF) mehr als 50 Prozent der jährlichen Betriebskosten von 140 Millionen Euro.

Zwölf weitere Staaten sind Mitfinanziers des Lasers. Er erzeugt extrem helle und kurze Lichtpulse, die winzige Proben beleuchten – bis hin zu Atomen. Am 1. September 2017 ging der Laser in den Regelbetrieb. Seitdem wurde der Forschungscampus am Stadtrand Hamburgs kontinuierlich ausgebaut.