Schenefeld. Im „Xcool Lab“ sind spannende Experimente aus Physik und Biologie möglich. Was Schülern und Gästen in Hightech-Umgebung geboten wird.
Das internationale Forschungszentrum European XFEL in Schenefeld, bekannt durch den größten Röntgenlaser der Welt, wird jetzt für jedermann erlebbar. Das neue Besucherzentrum Lighthouse öffnet an der Holzkoppel nächsten Monat seine Türen. Ein Bestandteil ist das „Xcool Lab“, ein Schülerlabor. Und das feierte bereits diese Woche Premiere. Der Clou: Alle interessierten Schulen können sich dort einbuchen.
15 Schüler eines Physikkurses vom Gymnasium Schenefeld waren die Allerersten, die dieses neue Angebot von European XFEL wahrnehmen konnten. Sie forschten im nagelneuen Schülerlabor von XFEL zum Thema „Die unsichtbare Welt der Röntgenstrahlung“.
XFEL in Schenefeld: Schülerlabor öffnet jungen Menschen Zugang zu Naturwissenschaften
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem ‚Xcool Lab‘ jungen Menschen die Möglichkeit bieten können, in die faszinierende Welt der Naturwissenschaften einzutauchen“, sagt Nicole Elleuche, Geschäftsführerin und Verwaltungsdirektorin von European XFEL.
Und sie sagt weiter: „Schülerinnen und Schüler können bei uns nicht nur erste Erfahrung in der Forschung sammeln, sondern gleichzeitig erleben, wie Kooperation, Toleranz und Diversität in einer internationalen Einrichtung Forschung auf Weltniveau ermöglichen.“
Die eintägigen Workshops beginnen um 9 Uhr morgens und gehen bis 15.30 Uhr (inklusive Pausen). Sie sind für jeweils maximal 32 Teilnehmer ausgelegt und werden sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch angeboten. Die Teilnahme ist kostenlos. Kurse in Molekularbiologie werden ebenfalls demnächst stattfinden.
XFEL: Schüler können eigenständig wissenschaftliche Experimente machen
Von Montag bis Freitag haben Schulklassen und Fachkurse der Physik oder eben der Biologie ab sofort die Möglichkeit, in zwei hochmodernen Laboren Wissenschaft hautnah zu erleben und mit eigenständigen Experimenten wissenschaftlichen Fragestellungen aus der Physik oder der Molekularbiologie nachzugehen.
Das „Xcool Lab“ ermöglicht praktisches Lernen durch forschungsbezogene Kurse mit Bezug zu den Fachanforderungen in den Schulen. Beide Angebote richten sich zunächst an die Oberstufen aller Schultypen und können von den Lehrkräften gebucht werden.
Im modern eingerichteten Physiklabor geben verschiedene Experimente Einblicke in die Erzeugung von Röntgenstrahlung mit freien Elektronen und deren Nutzung. Die Schüler messen Röntgenspektren auf Basis der sogenannten Bragg-Reflexion, lenken Teilchen mit Magnetfeldern ab und erzeugen Beugungsbilder.
Ein erster Kurs in Molekularbiologie zum Thema „Viren auf der Spur“ ist für kommende Woche geplant. Im Biologielabor erlernen die Schüler unter anderem das Pipettieren, die Vervielfältigung von Gen-Sequenzen via Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und das Trennen von Nukleinsäure-Strängen nach ihrer Größe.
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Sie erhalten ferner Einblick in die Bestimmung und Analyse von Covid-19-Varianten, in die Funktionsweise von PCR-Tests und können über künstlich modifizierte Viren diskutieren. Mithilfe von Methoden der Bioinformatik können die Teilnehmer darüber hinaus die Mutationsanalyse erlernen.
Die Kurse finden im neuen Ausstellungs- und Konferenzzentrum Lighthouse statt, das am 20. November mit prominenten Gästen offiziell eröffnet wird und im Anschluss der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
European XFEL bietet für Schulen auch freies Bildungsmaterial an
Informationen und Buchungen für das „Xcool Lab“ sind auf der Webseite www.xfel.eu/xcoollab_de möglich. Weitere Kursangebote zu verschiedenen Themen auch für die Sekundarstufe eins befinden sich in der Entwicklung.
European XFEL bietet darüber hinaus im Rahmen einer von der Joachim Herz Stiftung finanzierten Initiative zur Virenforschung freies Bildungsmaterial an. Näheres im Internet unter der Adresse
https://www.xfel.eu/besucherinnen/xcool_lab/open_educational_resources/index_ger.html