Bönningstedt. Noch bevor das Projekt heute erstmals öffentlich vorgestellt wird, regt sich Widerstand. Sogar eine Bürgerinitiative will sich gründen.
Eine Hamburger Projektgesellschaft plant, in Bönningstedt einen Windpark mit fünf Windkraftanlagen zu errichten. Und noch bevor die Pläne am heutigen Donnerstagabend erstmals öffentlich vorgestellt werden, regt sich bereits Widerstand in der Nachbarschaft. Anwohner wollen bei der Vorstellung ihre Bedenken äußern.
Der Ausschuss für Bauwesen und Umweltschutz der Gemeinde Bönningstedt muss für das angedachte Projekt mit mehr als 200 Meter hohen Windrädern den Flächennutzungsplan entsprechend in ein „Sondergebiet Windpark“ ändern. Zudem muss ein erforderlicher Aufstellungsbeschluss für das Bauleitverfahren gefasst werden, der dann Behörden und Anliegern die Möglichkeit gewährt, dagegen Einsprüche zu erheben.
Windpark könnte 20.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen
Das Unternehmen Greenfox Energy möchte im Ortsteil Winzeldorf fünf Windkraftanlagen mit jeweils sechs Megawatt Leistung errichten. Die Anlagen, die nördlich und südlich des Tangstedter Weges und des Wulfsmühlenweges stehen sollen, würden nach Angaben des Investors zusammen rund 106.000 Megawattstunden grünen Strom im Jahr erzeugen. Damit könnten rund 25.000 Haushalte mit regenerativem Strom versorgt werden.
Die Gesamtfläche für den 30-Megawatt-Windpark umfasst demnach etwa 90 Hektar Land. Jedes einzelne Windrad brauche etwa 2200 Quadratmeter Platz, sagt Andreas Krause von Greenfox Energy. Die Erschließung des Geländes soll über den Wulfsmühlenweg erfolgen. Der Investor wird die Kosten für das Bauleitverfahren tragen. Im Kreis Pinneberg gebe es fünf mögliche Flächen, die für Windkraftanlagen laut Landesplanung geeignet wären, erklärt Krause. Das Gebiet im Norden Bönningstedts sei eines davon.
Anwohner will Bürgerinitiative gegen das Projekt gründen
Klaus Niemöhlmann, der an der Winzeldorfer Straße etwa einen Kilometer von dem nach der Planung am dichtesten gelegenen Windrad wohnt, lehnt das Projekt schon jetzt ab. „Wir hätten die mehr als 200 Meter hohen Windräder voll im Blickfeld“, sagt er. Zudem hält er die Aufstellung dieser Industrieanlagen für nicht kompatibel in der dort bislang naturbelassenen Landschaft.
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„Wir haben große Sorgen, dass dadurch die Natur vor unserer Haustür zerstört wird“, sagt Niemöhlmann, der jetzt eine Bürgerinitiative gründen will, die das Projekt verhindern soll. Etwa 30 Mitstreiter aus der Nachbarschaft habe er bereits dafür gewinnen können.
Die Sitzung des Bauausschusses beginnt am heutigen 7. November um 19.30 Uhr im Kulturzentrum an der Grundschule an der Kieler Straße 122.