Wedel. Immer mehr Energie werde über Photovoltaik produziert. Nun liegen beeindruckende Zahlen vor. Das vergangene Jahr war offenbar sehr gut.

Bundesweit soll die Energiewende mit Hochdruck vorangetrieben werden, um die ambitionierten Klimaziele in Deutschland erreichen zu können. Auch im Kreis Pinneberg wird immer mehr sauberer Öko-Strom produziert. Wie der Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) nun in einer Mitteilung bekannt gab, sind im vergangenen Jahr circa 1170 sogenannte Erneuerbare-Energien-Anlagen (EE-Anlagen) mit einer Leistung von zusammen acht Megawatt ans Netz angeschlossen worden.

Es waren mehr als 830 Photovoltaik-Anlagen und mehr als 330 Stromspeicher. Dies bedeutet statistisch gesehen mehr als eine Verdoppelung solcher Anlagen im Vergleich zu 2022. Gegenüber 2019 – 78 – hat sich die Anzahl sogar verfünfzehnfacht. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben 2023 jeden Monat fast 100 Anlagen zur Erzeugung und Speicherung Erneuerbarer Energie ans Netz angeschlossen. Das ist unser Beitrag zur Energiewende in der Region“, sagt Marcus Bumann, Leiter des SH-Netz-Technik-Standortes in Uetersen.

Ökostrom im Kreis Pinneberg: Schon etwa 3000 Anlagen sind in Betrieb

Damit ist zum Jahreswechsel die Anzahl solcher Installationen im Kreis Pinneberg auf circa 3.000 EE-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 82 Megawatt Leistung gestiegen. Die vergleichsweise kleinen Photovoltaik-Anlagen – überwiegend private Hausdach-Systeme – kamen dabei laut SH Netz auf eine Leistung von rund 29 Megawatt in der Spitze, Stromspeicher auf vier und Windkraftanlagen auf 49 Megawatt.

Diese Zahlen beziehen sich auf die Leistung der Anlagen, „die erzeugte Energie gibt man mit Megawattstunden an“, erklärt SH Netz-Sprecherin Constanze Burkhardt. Wie viel Energie EEG-Anlagen letztlich erzeugen, käme auf unterschiedliche Faktoren wie beispielsweise „Wind, Sonnenstunden, Lage oder den Neigunsgwinkel bei Photovoltaik an“, so Burkhardt.

Energiewende im Kreis Pinneberg: Über 43.000 Haushalte mit Öko-Strom versorgt

Solaranlagen in Deutschland kämen grob gerechnet auf etwa 1.000 Nutzungsstunden pro Jahr. Somit könnten durch die neuen Anlagen im Kreis Pinneberg in etwa 29.000 Megawattstunden Strom jährlich erzeugt werden. Dazu kommen durch Windenergieanlagen etwa 122.500 Megawattstunden pro Jahr. Die Summe daraus würde laut Burkhardt bei einem Durchschnittsverbrauch von jährlich 3500 Kilowattstunden pro Haushalt circa „43.285 Haushalte“ versorgen.

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Landesweit verzeichnet der Netzbetreiber nach eigenen Angaben seit dem vergangenen Jahr einen regelrechten Boom bei den Erneuerbaren Energien: „Die Zahl der Anträge stieg in Schleswig-Holstein auf mehr als 38.230 EE-Anlagen, im Kreis Pinneberg auf rund 1800.“

SH-Netz hat 250 neue Jobs vergeben

Um die Herausforderungen der Energiewende zu stemmen, habe SH Netz in den vergangenen Monaten – trotz Fachkräftemangels – etwa 250 Stellen neu geschaffen. Darüber hinaus wurden die Prozesse durch ein Online-Portal für Einspeiser digitalisiert und optimiert.

Mit dem sogenannten EE-Netznavi können sich zukünftige Einspeiser somit eigenständig über die technischen Rahmenbedingungen beim Anschluss ihrer Anlage informieren und mit wenigen Eingaben unterschiedliche Anlagengrößen konkret durchspielen.