Pinneberg. Ministerpräsident Daniel Günther verleiht den Preis für besonderes Engagement. Ein Helgoländer und eine Landfrau sind dabei.

Sie haben sich gesellschaftlich engagiert und damit Anerkennung verdient: Für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz werden am heutigen Dienstag auch zwei Menschen aus dem Kreis Pinneberg von Ministerpräsident Daniel Günther in Kiel mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Heiko Ederleh von Helgoland und Petra Poethke aus Brande-Hörnerkirchen erhalten die Ehrennadel, welche Bürgern vorbehalten ist, die sich jahrelang und im besonderen Maße ehrenamtlich für die Allgemeinheit engagieren. Während Ederleh Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr auf Helgoland ist, wirkt Poethke bei den Landfrauen mit. Ausgezeichnet werden die beiden Pinneberger mit drei weiteren Preisträgern des Landes.

Ehrennadel des Landes: „Auszeichnung ist nicht für mich, sondern für die gesamte Feuerwehr“

Bereits seit 1982 wird die Ehrennadel des Landes verliehen. Seitdem werden Personen geehrt, die einen großen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Ausgezeichnet werden kann, wer sich seit mindestens zwölf Jahren ehrenamtlich betätigt. Eine Voraussetzung, die Ederleh leicht erfüllt. Der Helgoländer engagiert sich schon seit 45 Jahren bei der Feuerwehr.

Die Freiwillige Feuerwehr liege den Ederlehs wohl im Blut, sagt der Geehrte. „Das hat auch familiäre Hintergründe. Mein Großvater und mein Vater waren beide dabei und dann macht man das eben auch“, so der Helgoländer. Als Zehnjähriger trat der heute 55 Jahre alte Taxiunternehmer in die Jugendfeuerwehr ein. Im Lauf der Zeit ist er erst Jugendgruppenleiter und später Gruppenführer. Im Jahr 2004 wird er zum Wehrführer ernannt. Ohne den Rückhalt seiner Familie würde das alles nicht funktionieren. „Das Familienleben leidet ja auch darunter, wenn man nachts zu einem Einsatz gerufen wird.“

Taxistreit Helgoland
Wenn Heiko Ederleh sich nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, arbeitet er als Transport- und Taxiunternehmer auf Helgoland. © EMT | EMT

Die Information über seine Auszeichnung habe er bisher nur mit seiner Frau und seiner Mutter geteilt. „Meine Frau hat sich sehr gefreut.“ Er selbst wolle die Auszeichnung für sein gesamtes Team annehmen. „Die Auszeichnung ist nicht für mich, sondern für die gesamte Feuerwehr.“ Ederleh sehe sich als Gesicht seiner Mannschaft, denn „ohne Teamarbeit würde das alles nicht gehen“.

Helgoländer sagt bescheiden: „Ich bin das kleinste Licht“

Ausgezeichnet wird der Helgoländer, weil er sich besonders für die Inselfeuerwehr einsetzt. So forderte er unter anderem die Anschaffung der kleinsten Drehleiter Deutschlands für die Insel. „Man muss ein kleines Helfersyndrom haben. Es ist kein Beruf, sondern eine Berufung“, meint der Feuerwehrmann. Aber auch als Organisator des 50. Geburtstags der Jugendfeuerwehr trat Ederleh in Erscheinung. So sorgte er dafür, dass 1.000 Gäste auf der Insel unterkamen. „Ich bin das kleinste Licht. Ich bin nur der Verwalter“, meint der 55-Jährige bescheiden.

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Petra Poethke erhält für ihr Engagement bei den Landfrauen die Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein verliehen. © privat | Privat

Als Organisationstalent zeichnet sich auch Petra Poethke beim Landfrauenverein Hörnerkirchen aus. Dort ist sie seit 2013 Vorsitzende. Bei den Landfrauen engagiert sich die Pinnebergerin jedoch schon seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich. Angefangen hat alles im Jahr 2004 mit einem Umzug. Von einer Freundin wurde die heute 59-Jährige mit zu einem Treffen der Landfrauen genommen – und war sofort begeistert. „Die Vielfalt und die vielen verschiedenen tollen Frauen haben mich fasziniert.“

Herzensthema der Pinnebergerin: die Gleichberechtigung von Frauen und Männern

Seitdem hat sie sich nicht nur als Beisitzerin im Landfrauenverband im Kreis Pinneberg eingebracht, sondern auch im Landesfrauenrat Schleswig-Holstein. „Im ländlichen Raum haben wir ganz andere Herausforderungen. Es ist wichtig, dass wir gehört werden“.

Im Landesfrauenrat setzt sie sich vor allem für ein Thema ein, das ihr besonders wichtig ist: die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Deshalb war Poethke nicht nur sechs Jahre Präsidiumsmitglied, sondern auch Vorsitzende des Facharbeitskreises Soziales-, Frauen- und Gesellschaftspolitik im Deutschen Landfrauenverband. „Landfrauen bedeutet Bildung, Zusammensein und über Themen informieren.“

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Neben ihrem Ehrenamt bei den Landfrauen ist Poethke nicht nur berufstätig, sondern auch in der Kommunalpolitik aktiv. „Wenn ich was mache, dann brenne ich dafür“, so die Frau aus dem Kreis Pinneberg. Viel Zeit bleibt da nicht immer übrig. „Meine Familie ist natürlich auch stolz. Sie müssen ja auch mal auf mich verzichten“. Damit die Auszeichnung gefeiert werden kann, wird Poethke zur Verleihung von ihrer Familie begleitet. „Ich bin sehr dankbar, dass das ehrenamtliche Engagement so wertgeschätzt wird“, freut sich die 59-Jährige.