Ellerbek. Die alte Halle wird von etwa 1000 Kindern und Erwachsenen pro Woche genutzt. Nun soll sie mit einem Kniff dauerhaft erhalten bleiben.

Die Zukunft des 1971 gebauten Lehrschwimmbeckens in Ellerbek, das jede Woche von etwa 1000 Kindern und Erwachsenen genutzt wird, dürfte jetzt gesichert sein. Denn mit der offiziellen Gründung der Stiftung „Schwimmen für alle im Lehrschwimmbecken Ellerbek“ ist ein großer Schritt gemacht worden. Heinz-Martin Timm, der diese Idee im Frühjahr öffentlich machte, unterzeichnete nun mit Horst Alsmöller von der Bürgerstiftung der VR Bank in Holstein die Gründungsurkunde – direkt am Beckenrand.

Sinn und Zweck der Stiftung soll sein, die Unterhaltungskosten des 8 mal 16 Meter großen Schwimmbeckens an der Hermann-Löns-Schule dauerhaft zu erhalten. Schon heute müsse die Gemeinde jedes Jahr mehr als 100.000 Euro in Reparaturarbeiten investieren, erklärte Ellerbeks Bürgermeister Dominik Seebold. „Wir mussten zuletzt die Umwälzpumpe erneuern, die Fenster austauschen und den Beckenboden sanieren.“ Hinzu käme eine sechsstellige Summe an jährlichen Unterhaltungskosten für Strom, das Aufheizen des Wassers, Badeaufsicht und Reinigung. Auch an den Personalkosten für den Schwimmunterricht beteilige sich die Gemeinde Ellerbek.

Alle 180 Grundschüler haben einmal pro Woche Schwimmunterricht

Schulleiterin Sabrina Matthies freute sich sehr über die neue Stiftung. „Alle unsere 180 Schülerinnen und Schüler unsere Grundschule haben einmal die Woche Schwimmunterricht.“ Das seien mindestens 60 Minuten, da gerade die Unterrichtsstunde von 45 auf 60 Minuten erhöht wurde. Etwa 90 Prozent der Kinder verfügten über das Bronze-Abzeichen, das ihnen bestätigt, allein 15 Minuten über 200 Meter in Brust- und Rückenlage schwimmen, zwei Meter tief tauchen und vom Ein-Meter-Brett springen zu können. „Das ist Voraussetzung, damit die Kinder mit auf Klassenfahrt fahren können.“

Ellerbeks Schulleiterin Sabrina Matthies: Alle unsere 180 Schülerinnen und Schüler haben einmal pro Woche Schwimmunterricht.
Ellerbeks Schulleiterin Sabrina Matthies: Alle unsere 180 Schülerinnen und Schüler haben einmal pro Woche Schwimmunterricht. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Außer der Hermann-Löns-Schule nutzen auch die Schulen aus Hasloh, Bönningstedt, Rellingen und Tangstedt das Lehrschwimmbecken sowie die Volkshochschule und der TSV Ellerbek, dessen Schwimmabteilung allein 600 Mitglieder zähle, wie die Erste Vorsitzende Petra Horstmann berichtet. Weitere Nutzer sind das DRK Halstenbek sowie einige Seniorengruppen und die Frühschwimmer, die schon ab 6.45 Uhr vor Schulbeginn hier ihre Runden im Wasser drehen.

Das Stiftungskapital beträgt zurzeit 40.000 Euro

Das Stiftungskapital liege zurzeit bei rund 40.000 Euro, die etwa 60 Privatleute aus Ellerbek und den genannten umliegenden Kommunen fest zugesagt hätten. Wenn das Finanzamt nun die Gemeinnützigkeit der Stiftung offiziell bestätige, was es mündlich bereits getan habe, dann könnten die zugesagten Spenden auch steuerlich abgesetzt werden, sagte Bettina Fischer von der Bürgerstiftung. Timm rechnet fest damit, bis zum Jahresende 100.000 Euro zusammenzubekommen, damit künftig aus den Zinseinnahmen ein Teil der Unterhaltungskosten getragen werden könnten.

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Auch die Gemeinde Ellerbek selbst werde sich noch mit 10.000 Euro beteiligen, kündigte Bürgermeister Seebold an. Ähnliche Beiträge würden von einigen anderen Kommunen erwartet. Zudem habe er Kontakt zu Firmen aufgenommen, die als Sponsoren in Frage kämen, berichtet Initiator Timm.

Am 13. Oktober soll ein Wetttauchen für weitere Spenden sorgen

Um noch mehr Spender und Spenden zu gewinnen, ist für Sonntag, 13. Oktober, ein Langstrecken-Tauch-Wettbewerb im Lehrschwimmbecken geplant, das dort um 10.30 Uhr beginnen soll. „Die fünf Gemeinden werden jeweils einen Vertreter schicken“, kündigt Timm an. Auch die Bürgerstiftung, der TSV Ellerbek und sein Sohn Philipp würden mittauchen. „Ich werde auf jeden Fall mitmachen“, sagt Ellerbeks Bürgermeister Seebold. Für jeden getauchten Meter würden 100 Euro ins Stiftungskapital fließen.