Tornesch. Modernste Erkenntnisse seien in die beiden Supermärkte geflossen. Für die ersten Kunden gibt es Geschenke. So startet das neue Zentrum.
Während in Wedel um den Neubau eines großen Edeka-Marktes seit Jahren gerungen wird, hat Tornesch rasant Nägel mit Köpfen gemacht. Das Großprojekt eines neuen Einkaufszentrums mit mehreren Läden ist in Rekordzeit abgewickelt worden. Noch im Januar verließen die letzten Kunden den kleinen Lidl-Markt zwischen A23-Zubringer und Neubaugebiet am See. Jetzt dürfen sich Kunden auf ein völlig neues Einkaufserlebnis dürfen.
Am kommenden Donnerstag, 19. September, um 7 Uhr geht es bei Lidl ganz neu, viel größer und gemeinsam mit einem starken Edeka los. Noch prägen Handwerker und Bauarbeiter die Szenerie direkt an der Hauptverkehrsader Ahrenloher Straße nach Tornesch und Uetersen. Bei Edeka steht sogar noch ein Baugerüst vor dem Markt, dafür sind schon fast alle Waren eingeräumt. Bei Lidl haben die Verantwortlichen außen vor innen mehr gemacht.
Bei Lidl wird am Eröffnungstag am Glücksrad gedreht
Axel Römer (42) wird den auf 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche erweiterten Lidl-Markt leiten. Für ihn ist es die vierte Position als Filialchef. Zwei Märkte in Hamburg und einer in Schenefeld stehen schon im Buch der Karriere. Jetzt geht es mit Tornesch in funkelnagelneuen Räumen weiter. Gute zwei Dutzend Mitarbeiter sind engagiert. Es wird geräumt und gerackert, damit alles pünktlich zum Start am Donnerstag am richtigen Platz steht und glänzt.
Für die Kunden gibt es bei Lidl einige Eröffnungsaktionen: Die ersten 100 erhalten einen 20-Euro-Wertgutschein. Gäste, die am Lidl-Glücksrad drehen, haben ebenfalls die Chance auf einen kleinen Gewinn. Kaffee und andere Heißgetränke erhalten alle am Eröffnungstag kostenlos am Heißgetränkeautomaten. Für die Jüngsten wird die Feier beim Kinderschminken am Sonnabend, 21. September, ebenfalls zum Erlebnis.
Edeka holt Partner rein: Bäckerei Knaack, Blume 2000, Sushi Circle
Bei Edeka, wo etwa 50 Mitarbeiter tätig sein werden, ist vor allem im Eingangsbereich noch eine Menge zu erledigen. An der Annahme für die Lottoscheine wird noch gefeilt. Der Stand für die Backwaren mit dem Partnerunternehmen Knaack ist bereits fertig und bietet innen sowie bei gutem Wetter außen viele Sitzplätze für Gäste, die sich eine Pause mit Kaffee, Kuchen und Co. gönnen wollen.
Außerdem bekommen unter dem Dach von Edeka eigenen Raum: Blume 2000 und der Sushi Circle, der vor aller Augen beständig produzieren wird. Über die Salatbar, die große Gemüseabteilung und den Backshop geht es in den modernen, gut überschaubaren Markt, der auf 2000 Quadratmetern aufgebaut ist. „Wir haben modernste Erkenntnisse umgesetzt“, sagt Marktchef Cihan Özen.
Wirtschaftsförderer und Bürgermeisterin kümmerten sich rechtzeitig um Ausbau
Anfangs waren der kleine Lidl und der auch weiterhin aktive Netto-Discounter auf der anderen Straßenseite am Ohlenhoff völlig ausreichend. Doch je mehr Wohnungen in dem großen Baugebiet bezogen wurden, desto mehr kamen die Geschäfte an ihre Grenzen. Deshalb hatte die frühere Bürgermeisterin Sabine Kählert frühzeitig auf den Ausbau gedrängt.
Die Kontakte waren im Corona-Jahr 2020 aufgenommen worden. Von Tornescher Seite hatte Wirtschaftsförderer Stefan Pummer großen Anteil daran, dass Investoren und Stadt gut und schnell zusammenfanden. Und auch die Stadtvertretung unterstützte nach anfänglicher Skepsis das Vorhaben.
Tornesch plante frühzeitig Ausbau des Einkaufszentrums
Für den Bau der beiden neuen Märkte konnten rechtzeitig die Grundstücke zweier nahegelegener alter Häuser erworben werden, sodass jetzt eine ausreichend große Fläche zur Verfügung steht. Zudem kann über die rückwärtige Anbindung des Kuhlenwegs der Lieferverkehr vom Kundenstrom getrennt laufen. Eigentümer und Investor des neuen Einkaufsmagneten ist die Kähler-Gruppe aus Büsum.
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Für die Kunden stehen vor den Märkten etwa 180 Parkplätze zur Verfügung. Lidl hat zudem eine Ladesäule mit drei Ladepunkten für bis zu 60 Kilowatt für Elektrofahrzeuge errichten lassen. Die Zahl der Fahrradparkplätze soll im Zuge der Verkehrswende am Ende ebenfalls auf etwa 180 aufgestockt werden. An Lastenfahrräder ist bei diesem Konzept gedacht.
Vorbildlich energetisch dank Wärmepumpen und Solaranlagen
Auch energetisch wird vorbildlich gehandelt, bestätigt Projektentwickler Lars Dücker (Kähler-Gruppe). Beide Märkte kommen ohne fossile Brennstoffe aus. Die Beheizung und Klimatisierung erfolgt zu 100 Prozent mit zertifiziertem Grünstrom und hocheffizienten Wärmepumpen. Darüber hinaus wird die Abwärme der Kühlregale durch eine Wärmerückgewinnung wieder dem Heizkreislauf zugeführt. Die Verbräuche werden kontinuierlich überwacht und optimiert. Zur Senkung des Energiebedarfs aus dem Stromnetz verfügen beide Filiale über große Fotovoltaikanlagen.
Auch wenn noch viel zu tun gibt, freuen sich die Marktleiter und Beschäftigten, dass es am Donnerstag, 19. September, endlich losgeht.