Elmshorn. Polizei ermittelt Mann, der am Sonntag eine Frau angegriffen haben soll. Davor gab es schon private Fahndungen in sozialen Medien.
Der Kriminalpolizei Elmshorn hat die Ermittlungen zu einer Vergewaltigung einer Elmshornerin aufgenommen. Die Anzeige liegt vor. Der sexuelle Übergriff soll sich nach Angaben der Polizei am vergangenen Sonntag gegen 4 Uhr morgens auf einem Parkplatz an der Kurt-Wagner-Straße ereignet haben.
Ein Tatverdächtiger steht nach polizeilichen Erkenntnissen auch schon namentlich fest. Ob er auch der Täter ist, sollen die weiteren Ermittlungen ergeben. Die Kriminalpolizei habe den Fall übernommen, sammelt Beweise und prüft die Angaben der Beteiligten.
Vergewaltigung in Elmshorn: Polizei macht keine Angaben zu Täter und Opfer
Wie alt Täter und Opfer sind, möchte die Polizei aktuell nicht öffentlich machen. In der kurzen Pressemeldung heißt es dazu: „Weitere Angaben können zum gegenwärtigen Zeitpunkt zum Schutz der Persönlichkeitsrechte nicht gemacht werden.“
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Weil im Netz schon zu Selbstjustiz aufgerufen wurde, bitte die Polizei, von privaten Fahndungsaufrufen abzusehen. So soll nach Abendblatt-Informationen, ähnlich wie im Fall des tragischen Todes eines Kindes in Wedel, bereits öffentlich in Postings auf Facebook und Co. nach dem vermeintlichen Täter gesucht worden sein. Es soll eine regelrechte Hetzjagd inklusive Morddrohungen gegeben haben.
Die Polizei stellt klar: „Öffentlichkeitsfahndungen sind allein Polizei und Staatsanwaltschaft vorbehalten.“ Solche Aufrufe verstoßen schließlich gegen das Gesetz. Wer solche Beiträge veröffentlicht, kann belangt werden. Wegen Verstoßes gegen Persönlichkeitsrechte zivilrechtlich. Und auch strafrechtlich: Etwa wegen Verleumdung, übler Nachrede und Beleidigung.