Schenefeld. Mütter und Väter kämpfen darum, die Altglascontainer vor der Kita zu verlagern. Doch nichts tut sich. Nun gibt es eine Petition.

Morgens beim Bringen und nachmittags beim Abholen wird es gefährlich vor den Kindertagesstätten und Grundschulen im Kreis Pinneberg. Ein besonders krasses Beispiel ist fast täglich in der Lindenallee in Schenefeld zu beobachten. Dabei sind die Eltern-Taxis ein Problem, das sich nur langsam korrigieren lässt, ein anderes könnte dagegen schnell ein wenig kleiner werden. Doch es tut sich nichts. Darum wird gibt es nun eine Petition.

Stein des Anstoßes sind sechs Sammel-Container für Altglas und -pappe auf dem Parkplatz vor der Kita „Buntes Baumhaus“. Sie verstellen zum einen mehrere Parkmöglichkeiten. „Besonders schlimm ist es, wenn dann noch die Container während der Bring- und Hol-Zeiten für die Kinder geleert werden“, sagt Farina Logemann.

Problem mit Sammelcontainern nahe der Kita seit Jahren bekannt

Seit acht Jahren sei das Problem bekannt und werde immer mal wieder auch ans Rathaus und die Bürgermeisterin herangetragen. Farina Logemann, 32 Jahre alte Mutter und ausgebildete medizinische Bademeisterin sowie Heilpraktikerin, hat den Hut für die entnervten Eltern aufgesetzt und will jetzt mehr Druck machen. Sie hat eine Petition gestartet, um eine Entscheidung und öffentliche Debatte zu erzwingen.

Der Parkplatz neben der Kindertagesstätte „Buntes Baumhaus“ (im Hintergrund) an der Lindenallee in Schenefeld wird auch als Sammelplatz für Altglas und -papier genutzt.
Der Parkplatz neben der Kindertagesstätte „Buntes Baumhaus“ (im Hintergrund) an der Lindenallee in Schenefeld wird auch als Sammelplatz für Altglas und -papier genutzt. © Michael Rahn | Michael Rahn

Vor allem die Sammelstelle für Altglas beunruhigt Väter und Mütter. „Erst vor Kurzem ist ein zweieinhalb Jahre altes Mädchen vor dem Container gestolpert, gestürzt und nur knapp neben einer riesigen Glasscherbe gelandet“, berichtet die Initiativensprecherin.

Glasscherben und Flüssigkeiten wie Alkohol sind unangenehm

Durch die überall verteilten Glasscherben sei es kaum möglich, neben dem Container zu parken. „Auch die ausgelaufenen Flüssigkeiten des Containers wie Alkohol sind besonders im Sommer unangenehm für Kinder und Erwachsene“, erzählt die Mutter.

„Ich wäre heilfroh, wenn die Container vor der Kita verschwinden, um die prekäre Parkplatzsituation zu entschärfen“, unterstützt Kita-Leiterin Katy Schröder die Elterninitiative. Es sei immer Alarm morgens und „für die Kinder stets ein unansehnlicher Blickfang“.

AWO-Kita ist nicht allein mit Verkehrsproblemen in der Lindenallee

Die vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betriebene Einrichtung ist nicht die einzige Kita mit Parkplatzproblemen. In der Lindenallee gibt es einige 100 Meter vor dem „Bunten Baumhaus“ noch eine zweite Kita, und zwar „Friedrichs Biene“. Die verfügt über keinen gesonderten Parkplatz, sodass alle Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, an der Straße oder auf der gegenüberliegenden Auffahrt zum Förderzentrum stoppen – ein zweiter gefährlicher Knotenpunkt in der Straße.

Die protestierenden Eltern vom „Bunten Baumhaus“ weisen zudem darauf hin, dass der Standort für die Sammelcontainer direkt vor ihrer Kita ebenfalls eine Herausforderung für die Mitarbeiter des Abfallunternehmens sei. In den Hol- und Bringzeiten sei es für das Dienstleistungsunternehmen schwierig, überhaupt den Standort zu erreichen.

Supermärkte wie Rewe und Aldi lehnen Sammelcontainer am Laden ab

Die Lösung aus Sicht der Eltern: Ein paar 100 Meter weiter befinden sich Läden wie der Rewe Getränkemarkt, Aldi und andere mit großen Parkflächen. So könnten die Bürger ihre gesammelten Pappen und Flaschen dort abgeben, wo sie zumindest zum Teil gekauft wurden. „Für die Sicherheit unserer Kinder ist die Versetzung der Glascontainer extrem wichtig und unumgänglich“, sagt Farina Logemann.

Mit den Betreibern der Supermärkte sei gesprochen worden, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin Andrea Pinzek. Die Kaufleute seien jedoch nicht damit einverstanden, Teile ihrer Kundenparkplätze als Containerstandort abzugeben. Zwingen könne die Verwaltung sie nicht. Andrea Pinzek: „Es handelt sich um Privatbesitz.“

Stadt verweist darauf, dass die Fläche öffentlicher Parkplatz ist

Ein weiteres Argument aus dem Rathaus: Die Fläche nahe der Kita sei kein Parkplatz für die Tagesstätte, sondern eine öffentliche Parkfläche. Sie werde bereits seit Jahren als Containerstandort genutzt.

Zuletzt seien die Container wegen einer Baumaßnahme vorübergehend umgesetzt worden. Andrea Pinzek: „Wir hatten klar kommuniziert, dass sie an ihren ursprünglichen Standort zurückkehren werden.“ Auch am Interimsstandort habe es Beschwerden von Anwohnern gegeben.

Rathausmitarbeiterin: Standort wird laufend geleert und gereinigt

Einen anderen Standort gebe es nicht, da der Raum begrenzt sei. Die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und -behandlung, kurz GAB, gebe als Containerbetreiber vor, dass im Radius von einem Kilometer ein Sammelstandort vorgehalten werden müsse.

Der Standort an der Lindenallee werde von der GAB regelmäßig gereinigt, weist die Fachbereichleiterin Vorwürfe zurück, der Sammelplatz berge laufend Gefahren. Das Leerungsintervall sei höher als bei allen anderen Containerstandorten der Stadt. Zudem werde der Standort mit kleineren Fahrzeugen angefahren als sonst üblich. Wenn es dort Probleme gäbe, werde die GAB benachrichtigt und „mache schnell Klarschiff“.

Mehr zum Thema

Beschwerden von Eltern, dass die Leerung der Container häufig zum Beginn der Kita-Betreuungszeit erfolge, werde sie nachgehen, versprach Pinzek. Sie sei sicher, dass die GAB in diesem Punkt flexibel sei. Auch Bürgermeisterin Christiane Küchenhof verspricht auf Nachfrage: „Ob und wenn ja, warum die GAB zu Bring- und Abholzeiten leert, werden wir zeitnah in Erfahrung bringen und uns gegebenenfalls für andere Entleerungszeiten einsetzen.“

Die Eltern bleiben skeptisch, ob sich was ändern wird. Jetzt hoffen Sie darauf, dass viele ihre Petition unterstützen.