Schenefeld. Im April misslang zwar die Sprengung des Geldautomaten. Die Filiale in Schenefeld musste trotzdem aufwendig renoviert werden.

Vier Monate nach der Geldautomatensprengung im Stadtzentrum Schenefeld hat die Sparkasse Südholstein am Montag ihre Filiale wiedereröffnet. Die lange Renovierungsphase war notwendig, weil durch die versuchte Sprengung die Sprinkleranlage ausgelöst und die Filiale komplett unter Wasser gesetzt hatte.

Die Täter drangen in der Nacht zum 22. April in das Einkaufszentrum ein und attackierten gegen 3.15 Uhr innerhalb kurzer Zeit die Geldautomaten in zwei Bankfilialen: der Haspa und eben der Sparkasse Südholstein. Beute machten sie dabei keine.

Erheblicher Wasserschaden zwang die Sparkasse, die Filiale zu schließen

Der Automat der Haspa wurde zwar völlig zerstört, jedoch gelangten die Täter nicht an die geschützte Geldkassette. Auch Teile der Filiale wurden bei der Sprengung erheblich in Mitleidenschaft. Dennoch konnte die Haspa bereits zwei Tage nach der Attacke ihre Filiale wieder öffnen – mit Ausnahme des SB-Bereichs.

 Mit einem Absperrband hat die Polizei am 22. April den Eingang zur Filiale der Sparkasse Südholstein abgesperrt.
Mit einem Absperrband hat die Polizei am 22. April den Eingang zur Filiale der Sparkasse Südholstein abgesperrt. © DPA Images | Bodo Marks

Dort laufen noch die Reparaturen. Die Sparkasse Südholstein hatte es ebenfalls schlimm getroffen. Dort wurde der Automat aufgehebelt, Gas eingeleitet und eine Sprengung versucht. Eine richtige Zündung erfolgte jedoch nicht. Dafür löste der Rauch die Sprinkleranlage aus.

Der Wasserschaden war so umfangreich, dass das Kreditiinstitut größere Trocknungs- und Renovierungsmaßnahmen ergreifen musste. Während der Schließungsphase stellte die Bank mobile Geldautomaten am Haupteingang des Schenefelder Stadtzentrums auf, damit die Kunden wenigstens Geld abheben konnten.

Persönliche Beratung erfolgte zwischenzeitlich in Halstenbek

Die persönliche Beratung der Kunden konnte jedoch in Schenefeld nicht erfolgen. Die Mitarbeiter standen während der Renovierung in der Filiale Halstenbek jedoch für Gespräche zur Verfügung.

Auch die Hamburger Sparkasse (Haspa) war am 22. April zum Ziel der Geldautomatensprenger geworden. Die Wucht der Explosion war so heftig, dass die Scheibe der Schenefelder Filiale geborsten ist.
Auch die Hamburger Sparkasse (Haspa) war am 22. April zum Ziel der Geldautomatensprenger geworden. Die Wucht der Explosion war so heftig, dass die Scheibe der Schenefelder Filiale geborsten ist. © DPA Images | Bodo Marks

Die Zeit des Wartens hat nun endlich ein Ende. Julianne Steffen, Filialleiterin der Sparkasse Südholstein in Schenefeld, und ihr Team freuen sich schon darauf, zu ihrem gewohnten Arbeitsplatz zurückzukehren und für ihre Kunden wieder vor Ort da zu sein.

„Die renovierte Filiale ist hell und freundlich geworden. Das moderne Ambiente trägt zu einer sehr angenehmen Gesprächsatmosphäre bei. Bestimmt werden sich unsere Kundinnen und Kunden bei uns sehr wohlfühlen“, betont die Filialleiterin. Sie lädt alle Kunden zu einer Wiedereröffnungsfeier ein.

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Sie findet am Donnerstag, 29. August, von 14 bis 18 Uhr in den neu renovierten Räumlichkeiten statt. Für ein Rahmenprogramm ist auch gesorgt: Neben kostenfreien Snacks können sich die Besucher vom Aktionskünstler „Shorty“ mit Zauberei und Ballontricks unterhalten lassen.

Die Filiale im Stadtzentrum hat ab sofort wieder wie gewohnt von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Am Montag sowie am Donnerstag wird auch eine Öffnungszeit am Nachmittag angeboten – und zwar von 14 bis 18 Uhr.

Mit diesem Foto eines der Täter, geschossen von der Überwachungskamera der Sparkasse Südholstein, fahndet das Lka.
Mit diesem Foto eines der Täter, geschossen von der Überwachungskamera der Sparkasse Südholstein, fahndet das Lka. © LKA Schleswig-Holstein | LKA Schleswig-Holstein

Mitte Juli hatte das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein in Kiel, das in dem Fall die Ermittlungen leitet, Bilder aus den Überwachungskameras der Banken veröffentlicht.

Eines der beiden veröffentlichten Bilder zeigt einen der Männer, wie er in der Nacht zum 22. April in einer dunklen Jacke mit Fellkapuze und blauen Handschuhen die Filiale der Hamburger Sparkasse (Haspa) im Schenefelder Stadtzentrum betritt.

Lka fahndet weiterhin mit Fotos aus den Überwachungskameras nach Tätern

Auf dem zweiten Bild ist ein maskierter Mann zu sehen, der ebenfalls blaue Handschuhe trägt und eine Propangasflasche in den Vorraum der Sparkasse Südholstein schleppt.

Die Täter hatten je Tatort zwei graue, elf Kilogramm schwere Propangasflaschen in die Bankfilialen gebracht. Drei Wochen später schlugen offenbar dieselben Täter wenige Kilometer entfernt in den Elbgau-Passagen in Lurup erneut zu. Die Masche war dieselbe, und Beute gab es dort ebenfalls keine.