Pinneberg/Rellingen. Wichtige Verbindung zwischen Pinneberg und Rellingen war zwei Jahre lang gekappt. Anwohnerinitiative überzeugt Politik von Neubau.

Im Herbst 2022 musste die Gemeinde Rellingen die Brücke über die Mühlenau schließen. Der Grund: Das Holz war marode, es bestand Einsturzgefahr. Die Folge: Hunderte Radfahrer und Fußgänger mussten sich von einem Tag auf den anderen neue Wege suchen. Auch wenn es lange dauerte: Eine Anwohnerinitiative trug maßgeblich dazu bei, einen der wichtigsten Wege zum S-Bahnhof Thesdorf wieder zu öffnen.

„Wir haben in der Verwaltung viele Beschwerden bekommen“, sagt Jessica Müller, Pressesprecherin der Gemeinde Rellingen. Nachdem sich ein Jahr lang nichts getan hatte, wurde Anwohner Günther Ahr aktiv. Er organisierte eine Petition. Fast 600 Menschen aus Pinneberg und Rellingen, die gern diese Verbindung zwischen Oberer Ehmschen und Rehmenfeld zu Fuß oder per Rad nutzten, unterstützten das Anliegen.

Holz morsch: Der marode Zustand der alten Brücke erforderte Neubau

In Rellingen hatten sich Verwaltung und Politik bereits auf den Weg gemacht, nach einer Lösung zu suchen. Schnell war klar, dass der marode Zustand der Brücke einen kompletten Neubau erforderte.

Das Projekt zog sich in die Länge, da zunächst die Eigentumsverhältnisse und vertraglichen Regelungen geklärt werden mussten. Zudem mussten beide Kommunen die notwendigen Haushaltsmittel einwerben, ehe die Planung und Ausführung beauftragt werden konnte.

„Brückenbeauftragter“ Günther Ahr informierte laufend die Anlieger

Als inoffizieller Brückenbeauftragter informierte Anlieger Günther Ahr alle diejenigen, die gern wieder die Brücke über die Mühlenau nutzen wollten und ungeduldig wurden. Das sind viele. Auch bei Bewohnern der nahe gelegenen Seniorenheime in den beiden Gemeinden ist dieser Weg beliebt. Günther Ahr erzählt: „Die Brücke ist auch die kürzeste Verbindung für Rellinger zu Veranstaltungen des Pinneberger Kulturgartens.“

Jedoch musste das Geld erstmal beschafft werden. Die Baukosten für die neue Brücke belaufen sich auf rund 125.000 Euro. Sie werden jeweils zur Hälfte von der Gemeinde Rellingen und der Stadt Pinneberg getragen. Im Juli war zunächst das alte Bauwerk abgerissen und dann der Ersatzbau begonnen worden.

Bürgermeister: „Was lange währt, wird endlich gut“

Jetzt ist alles fast fertig. Aufgrund von Verzögerungen bei der Holzlieferung wurden die Querleisten am Geländer der neuen Brücke erstmal durch ein Provisorium ersetzt, sodass die Sperrung aufgehoben werden konnte. Die letzten baulichen Maßnahmen werden an der freigegebenen Brücke in den nächsten Wochen erfolgen.

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„Was lange währt, wird endlich gut“, sagen Rellingens Bürgermeister Marc Trampe und Jens Bollwahn, der Erste Stadtrat aus Pinneberg in einer gemeinsamen Presseerklärung. „Die neue Brücke steht nun wieder als wichtige Verbindung zwischen Rellingen und Pinneberg zur Nutzung zur Verfügung.“