Kreis Pinneberg. Ab diesem Einkaufswert kommen Lebensmittel kostenlos nach Hause. In insgesamt sieben Orten ist der komfortable Service verfügbar.
Pizza, Burger oder China-Nudeln: Wer Essen nach Hause bestellen will, hat im Kreis Pinneberg eine große Auswahl. Bei Lebensmitteln wird es schon schwieriger. Nur wenige Supermärkte im Kreis bieten einen Lieferservice an, alternativ bleiben Tiefkühlanbieter wie Bofrost oder Eismann.
Sieben Städte und Gemeinden im Kreis werden neuerdings von einem Anbieter versorgt, der 10.000 Artikel zu Supermarktpreisen im Sortiment hat und die Ware ab einem Einkaufswert von 40 Euro kostenlos nach Hause liefert. Sein Name: Picnic. Der Online-Supermarkt, der bundesweit in großen Städten und daher flächendeckend auch in Hamburg aktiv ist, verfügt über einen Standort in Rellingen.
Online-Supermarkt Picnic: Von Rellingen aus steuern die kleinen Elektrofahrzeuge der Firma Ziele an
Von dort aus fahren die kleinen Elektrofahrzeuge des Unternehmens Stadtteile im Norden und Westen von Hamburg an – und machen auch immer öfter bei Kunden im Kreis Pinneberg Station. Nachdem im vorigen Jahr zunächst Halstenbek und Schenefeld in das Liefergebiet integriert worden waren, kamen peu à peu weitere fünf Städte und Gemeinden dazu.
Picnic beliefert nun auch Kunden in Bönningstedt, Ellerbek, Rellingen, Tangstedt sowie in der Kreisstadt Pinneberg mit Lebensmitteln zu handelsüblichen Preisen. Außerhalb Hamburgs ist das Unternehmen auch in der Stadt Norderstedt sowie in Glinde und Oststeinbek (beides Kreis Stormarn) aktiv.
An Picnic ist die Supermarktkette Edeka beteiligt und daher auch Hauptlieferant
Das niederländische Unternehmen, an dessen Deutschland-Ableger die Supermarktkette Edeka beteiligt ist, war erst im April vorigen Jahres in Hamburg an den Start gegangen. Im Angebot sind ähnlich wie in einem gut sortierten Supermarkt etwa 10.000 Artikel – frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch, aber auch Drogerie- und Haushaltsartikel.
Im Blick hat Picnic dabei vor allem Familien, die den gesamten Wocheneinkauf über den Online-Supermarkt nach Hause liefern lassen. Die Kunden bestellen über die Picnic-App. Wenn sie das bis 22 Uhr tun, wird am nächsten Tag geliefert. Die Kunden wählen dann eines der verfügbaren Zeitfenster auf der Route für ihr Liefergebiet, das auch bei weiteren Bestellungen beibehalten werden kann.
Picnic funktioniert also nach dem Prinzip einer Buslinie – oder, wie es das Unternehmen selber bezeichnet, nach dem „Milchmann-Prinzip“. „Während andere Dienste ähnlich wie ein Taxi auf Anforderung kommen, fährt Picnic wie der Milchmann auf festen Routen durch die Nachbarschaften.“, so ein Unternehmenssprecher.
Online-Supermarkt: Sechs bis acht Kunden werden pro Stunde beliefert
Sechs bis acht Kunden könne jeder Fahrer, unternehmensintern auch Runner genannt, pro Stunde beliefern. Die Lebensmittel würden direkt vom Frischelager zu den Kunden geliefert, sodass Betriebskosten für teure Ladenlokale eingespart werden.
Dank der Logistik könnten Lebensmittelabfälle um 90 Prozent reduziert werden, weil bereits am Vorabend für den nächsten Tag geplant und exakte Mengen an Lebensmitteln an die Lieferanten übermittelt würden. Ein Beispiel: Wenn Bestellungen über 100 Brote vorliegen, würden vom beauftragten Bäcker exakt 100 Brote gebacken und nicht mehr.
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Ausgangspunkt für das Picnic-System in Hamburg ist das Zentrallager in Wilhelmsburg. Dorthin wird in der Nacht von Hauptlieferant Edeka Nord sowie regionalen Partnern gebracht, was bis zum Abend vorher bestellt wurde. Morgens um 6 Uhr fangen die Lagermitarbeiter – sogenannte Shopper – an, die Bestellungen zu packen. Für jeden Kunden gibt es eigene Kisten, jeweils für trockene Produkte und Kühlwaren.
Diese werden dann in speziellen Rollregalen zu den sogenannten City-Hubs gebracht. Einer davon befindet sich in Rellingen. Dort werden die Bestellungen auf die kleinen Elektro-Vans umgeladen und dann zu den Kunden transportiert.
Picnic hatte kurz nach Hamburg-Start erste Anfragen aus dem Umland
Bereits kurz nach dem Start von Picnic in Hamburg hatte das Unternehmen erste Anfragen aus dem Kreis Pinneberg erreicht. Auch wenn eine Stadt oder Gemeinde noch nicht zum Liefergebiet gehört, können sich die Kunden bereits online oder in der App registrieren.
Wenn ein bestimmtes Kontingent an potenziellen Kunden erreicht ist, wird das Liefergebiet erweitert. In Halstenbek hatten sich 1600, in Schenefeld 1400 Neu-Kunden bei Picnic angemeldet, sodass Mitte 2023 der Online-Supermarkt dort an den Start ging. Später kamen dann die fünf weiteren Städte und Gemeinden dazu. Picnic beschäftigt derzeit in und um Hamburg 740 Mitarbeiter. Bis zu 1000 könnten es noch werden.