Halstenbek. Mit der Sechs-Feld-Sporthalle am Wolfgang-Borchert-Gymnasium geht es los. Was noch alles in Halstenbek geplant ist .
Die Schüler sind im Urlaub, die Bauarbeiter am Werk: In Halstenbek haben die Arbeiten für die dringend notwendige Erweiterung des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums begonnen. Wenn Schüler und Lehrer Anfang September aus den Ferien zurückkehren, werden sie auf erste sichtbare Veränderungen stoßen.
„Aktuell sind wir dabei, einen Übergangsparkplatz für die Bauphase zu schaffen“, berichtet Halstenbeks Bürgermeister Jan Krohn. Der bisherige Parkplatz wird für das Baumaterial und das Aufstellen der Kräne benötigt, weil in diesem Bereich die neue Sechs-Feld-Sporthalle entstehen wird. Der symbolische erste Spatenstich ist für den 30. August vorgesehen – dem letzten Ferientag.
Bereits Anfang des Jahres waren mehrere Bäume gerodet worden
Bereits Anfang des Jahres waren mehrere Bäume gerodet worden, um das Baufeld für die neue Sporthalle freizumachen. Im Frühjahr erfolgte der Durchstich durch den Lärmschutzwall zur Lübzer Straße, von der aus das Schulgelände künftig erschlossen wird.
In diesem Bereich ist bereits eine Baustraße errichtet worden, die über den dortigen Radweg führt. Krohn: „Wir haben das entsprechend absichern lassen.“ In diesem Bereich soll die Höchstgeschwindigkeit auf der Lübzer Straße auf Tempo 30 abgesenkt worden. Zur Kita Holzhüpfer hin ist bereits ein Sichtschutzzaun gezogen, auch zur Containerunterkunft für Asylbewerber wird noch ein Sichtschutz entstehen. Das Aufnehmen der Pflastersteine auf dem bisherigen Schulparkplatz ist in Gange.
Übergangsparkplatz für die Schule entsteht auf dem HT-Gelände
Der Übergangsparkplatz für die Schule, der knapp drei Jahre lang genutzt werden muss, sollte eigentlich auf der gegenüberliegenden Seite der Lübzer Straße auf einer Baumschulfläche entstehen. Weil diese Fläche nach dem Rückbau wieder renaturiert werden müsste, wären Kosten von 980.000 Euro für das Provisorium entstanden.
Ein Grund für die Gemeinde, diese Idee zu verwerfen. Der Interimsparkplatz entsteht nun etwas weiter entfernt auf dem Gelände der HT-Skatinganlage. Dort werden 60 Stellplätze neu angelegt, 40 weitere werden auf dem bestehenden Asphaltrondeel geschaffen.
Nach Fertigstellung des endgültigen Schulparkplatzes kann die HT einen Teil der Parkplätze behalten, sodass der kostenträchtige Rückbau entfällt. „Auf diese Weise konnten die Kosten für den Interimsparkplatz auf unter 500.000 Euro reduziert werden“, so Krohn weiter. Zum Schulbeginn wird die provisorische Parkfläche bereits nutzbar sein.
Dann geht alles Schlag auf Schlag, schließlich ist der Zeitplan ambitioniert. Nach dem symbolischen Spatenstich für die neue, 5600 Quadratmeter große Sechs-Feld-Halle – es handelt sich um zwei Drei-Feld-Hallen, die durch den Umkleidebereich getrennt sind – sollen unverzüglich die Bauarbeiten starten.
„Die Fertigstellung der Sporthalle ist nach wie vor für Ende September kommenden Jahres geplant“, betont Krohn. Bereits im Mai 2025 soll die jetzige, völlig marode Sporthalle – sie stammt noch aus dem alten, in den 1970er-Jahren errichteten Schulgebäude – abgerissen werden. Ihr Betrieb ist seit Langem nur noch mittels einer Ausnahmegenehmigung möglich.
Wo bisher die alte Sporthalle steht, werden voraussichtlich ab September2025 die Bauarbeiten für den Schulerweiterungsbau aufgenommen. Er ist für den Offenen Ganztag sowie die Orientierungsstufe gedacht und wird auf den drei Ebenen (Erdgeschoss plus zwei Stockwerke) auch offene Lernbereiche sowie Fachräume für Darstellendes Spiel und Informatik enthalten. Die Fertigstellung soll im Oktober oder November 2026 erfolgen.
Die Bauleistungen wird der Hochtief-Konzern erbringen. Er hatte bereits 2014 das jetzige Gymnasium im Rahmen eines Projektes in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP) errichtet. Fertigstellung war 2015. Der private Partner ist auch für den Betrieb der Schule verantwortlich, die Gemeinde überweist dafür monatliche Raten. Der Vertrag läuft bis 2033.
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Am 21. Dezember 2023 unterzeichneten Krohn und Vertreter von Hochtief einen Ergänzungsvertrag, der den Bau der Sporthalle und des Erweiterungsbaus beinhaltet. Diese Bauteile werden in den bestehenden ÖPP-Vertrag angebracht, der Ergänzungsvertrag hat ebenfalls eine Laufzeit bis 2033.
Das Investitionsvolumen für die Gemeinde beträgt etwa 40 Millionen Euro. 35 Millionen Euro fallen für die beiden neuen Gebäude an, der Rest entfällt auf die Erschließung sowie die Parkplatzflächen. Letztere Leistungen sind nicht Bestandteil des ÖPP-Vertrages. Die Gemeinde finanziert das Großprojekt mittels Krediten.
Wolfgang-Borchert-Gymnasium: Etwa 1200 Schüler werden die Schule künftig besuchen
Das Gymnasium wird 2026 nach der vollständigen Rückkehr zum G9-System (Abitur nach 13 Schuljahren) etwa 1200 Schüler umfassen. Die Erschließung der Schule inklusive des Schulbusverkehrs soll dann komplett über die Lübzer Straße und nicht mehr wie bisher über den Bickbargen erfolgen. Ein Teil des Radverkehrs soll dann über den Eidelstedter Weg und den Wolfgang-Borchert-Weg abgewickelt werden.
„Die Straße Bickbargen ist mit zwei Kitas, Grundschule und Gymnasium, der HT und dem großen Wohngebiet stark belastet“, betont Krohn. Die Politik werde mittelfristig über eine Verkehrsberuhigung nachdenken müssen. So wäre möglicherweise auch ein Einbahnstraßensystem denkbar.
Auch müsse entschieden werden, was langfristig mit dem Standort für die Containerunterkunft für Asylbewerber passiert. Krohn könnte sich vorstellen, dort in Modulbauweise ein festes Gebäude zu errichten.