Kreis Pinneberg. Dagmar Steiner aus Hasloh bewirbt sich neben vier Männern um die Bundestagskandidatur. So stehen die Chancen der 60-Jährigen.

Nun hat sich der Bewerberrunde von vier Männern auch eine erste Frau angeschlossen. Dagmar Steiner aus Hasloh bewirbt sich ebenfalls im CDU-Kreisverband um die Wahlkreis-Kandidatur für die Bundestagswahl im nächsten Jahr. Die 60 Jahre alte stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende, die auch die Frauen Union leitet und von Beruf Ärztin und Gesundheitsökonomin ist, hatte es schon einmal 2016 versucht, auf das CDU-Ticket für den Bundestag zu kommen. Damals unterlag sie mit nur acht Stimmen Rückstand Michael von Abercron.

Dieses Mal muss sie sich der bislang reinen Männer-Konkurrenz mit dem Ex-CDU-Kreisvorsitzenden Christian von Boetticher (53) aus Pinneberg sowie den drei Kreistagsabgeordneten Justus Schmitt (26) und Daniel Kölbl (30) aus Tornesch sowie Michael Paul (47) aus Holm stellen.

Bundestagwahl: Entscheidung über Kandidatur fällt am 12. Oktober

Weitere Bewerbungen sind noch bis Ende August möglich. Für September sind drei bis vier Vorstellungsrunden aller Bewerber geplant, bis die knapp 1600 CDU-Mitglieder dann auf dem Kreisparteitag am 12. Oktober im Pinneberger Cap Polonio offiziell ihren Wahlkreiskandidaten wählen.

Sie möchte bei der Parteibasis mit den Themen Gesellschaft, Wirtschaft, Gesundheit punkten, erklärt Dagmar Steiner. Ihr Eindruck sei, „dass sich unsere Gesellschaft stark verändert hat. Sie zerfällt“, sagt sie. Es fehle der Zusammenhalt. „Wir brauchen wieder einen klaren Kurs in Richtung Gemeinsinn“, sagt sie. Darum plädiere sie für einen obligatorischen „Gesellschaftsdienst“, den junge Männer und Frauen pflichtgemäß in sozialen Einrichtungen oder Pflegeheimen absolvieren sollten, so Dagmar Steiner. „Das täte der Gesellschaft gut und würde den Zusammenhalt stärken, der ein Stück weit verloren gegangen ist.“

Dagmar Steiner: Zuzug von Migranten „auf Fleißige“ begrenzen

Genau wie ihre männlichen Mitbewerber will auch Dagmar Steiner den Zuzug von Migranten „auf Fleißige“ begrenzen, „die unsere Gesetze, Werte und Bräuche achten“,  und das Bürgergeld erneut reformieren, das ihrer Ansicht nach zu wenige Anreize zum Arbeiten biete und „Drückeberger“ unterstütze. „So gehen uns Fachkräfte verloren“, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen, die seit 30 Jahren „sehr glücklich!“ verheiratet sei.

Als gelernte Krankenschwester, die ein Medizinstudium anschloss, um Radiologie-Ärztin zu werden und heute Krankenhäuser berät, liege ihr die Gesundheitspolitik sehr am Herzen, sagt Dagmar Steiner. „Ich würde im Berliner Bundestag gerne im Gesundheitsbereich arbeiten und mein Fachwissen einbringen“, sagt sie.

Der Christdemokratin liegt die medizinische Versorgung im Lande am Herzen

Angesichts der älter werdenden Bevölkerung und des zunehmenden Fachkräftemangels sei es eine große Herausforderung, eine gute medizinische Versorgung hierzulande aufrechtzuerhalten und für die Zukunft zu sichern. Das würde sie zu gerne bundespolitisch mitgestalten.   

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Die SPD wählt ihren Pinneberger Wahlkreiskandidaten erst am 22. November. Dies dürfte erneut der amtierende Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner aus Bordesholm sein, der bereits angekündigt hat, wieder zu kandidieren.