Uetersen. Männer des Tabellenvorletzten verlieren in Barmbek mit 26:44. Warum Trainer Stelling dennoch viel Positives bei seinem Team sieht.

Im letzten Spiel vor Weihnachten zwei Punkte bei der HG Hamburg-Barmbek abzusahnen, das hätten die Oberliga-Handballer des TSV Uetersen gern mitgenommen. Aber eingeplant hatte das Team des Tabellenvorletzten einen solchen Coup beim Ligadritten gewiss nicht. Insofern kann TSV-Trainer Sören Stelling selbst mit der überdeutlichen 26:44 (13:26)-Niederlage in der Sporthalle Wandsbek etwas anfangen, gibt es doch neben Schatten auch einige Lichtblicke zu verbuchen.

Handball Oberliga: Der TSV Uetersen darf mit seinem Offensivspiel zufrieden sein

„Einerseits muss man den Barmbekern zugestehen, dass sie uns als überaus motiviertes Team entgegengetreten sind; das war ein richtig starker Gegner“, sagte Sören Stelling, wollte dabei aber auch die Offensivleistung des eigenen Teams ins rechte Licht gerückt wissen: „Wir haben dieses Saison schon deutlich schlechtere Auswärtsspiele bestritten. Über weite Strecken war unser Angriffsspiel von gutem Niveau.“

Schade nur aus Sicht des Uetersener Übungsleiters, dass dieses Mannschaftsspiel halt aus zwei Komponenten besteht. „Im Gegensatz besonders krass zu unseren Heimspielen, aber auch zu anderen Auswärtsspielen haben wir in der Abwehr überhaupt keinen Zugriff gehabt; und das über 60 Minuten“, sagte Sören Stelling.

TSV-Keeper Peter Bergmann ermöglicht mit seinen Paraden die Ergebniskosmetik

Und das Endresultat hätte noch übler aus Perspektive der Gäste aussehen können. „Wir hatten in den letzten 20 Minuten mit Peter Bergmann einen Torwart drin, der nochmal einige Würfe der Barmbeker gehalten hat“, sagte Stelling und setzt das Individuallob dieses Spieltags fort: „Pascal Reith und Lars Zwillus sind zum Beispiel vergangene Woche am Heimsieg über die HSG Schülp wenig beteiligt worden. Beide haben nun ihre Anteile bekommen und haben uns das mit vier und drei Toren sowie vielen guten Aktionen gelohnt.“

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Ein Duo, das beispielhaft für die gesamte Entwicklung der Uetersener nach einer halben Oberligasaison steht. „Was uns am meisten nach vorne gebracht hat, ist, dass auch die Spieler, die in der sogenannten zweiten Garde waren, sich so stark entwickelt haben, dass wir qualitativ im Kader viel breiter aufgestellt sind“, sagt der TSV-Trainer. „Wir haben die Lücke zwischen den Spielern, die das Oberliga-Ding tragen sollten, und denen, die wir geholt haben, geschlossen. Das ist ein tolle Entwicklung, die uns viel mehr Alternativen bietet.“

Zur Beständigkeit in der guten Abwehr muss noch die Fehlerminimierung kommen

Zweiter Entwicklungsaspekt ist – im Normalfall – die Defensivabteilung der Rosenstädter. „In der Abwehr haben wir nochmal eine Schippe draufgepackt“, attestiert der Coach seinen Spielern, weiß aber auch, wo die Aufsteigertruppe noch ein wenig grün hinter den Ohren ist: „Wir müssen noch deutlich dazulernen, besonders auswärts, dass wir unsere Fehler minimieren und geduldig auf den richtigen Abschluss warten. Gelingt uns das, bis ich sicher, dass wir in der Rückrunde mehr Punkte als bis jetzt machen werden.“

Eine Ansicht, die sein Team unbedingt schon beim nächsten Antritt untermauern muss. Am 21. Januar, 17 Uhr, gastiert Schlusslicht HSG Mönkeberg-Schönkirchen zum Kellerduell in der Halle Seminarstraße.

Handball Oberliga HH/SH, Männer: HG Hamburg-Barmbek – TSV Uetersen 44:26 (26:13).
Spielverlauf: 3:1 (3.), 3:3, 5:3 (7.), 6:5, 8:5 (9.), 10:7 (11.), 12:8 (13.), 16:8 (18.), 18:10, 20:12 (24.), 26:12 (30.), 26:13 – 29:14, 30:17 (38.), 36:17 (44.), 40:20 (51.), 42:22 (56.), 44:26.
TSV Uetersen (Tore/davon Siebenmeter): Timo Neumann (5/1), Max Ladiges und Pascal Reith (je 4), Lars Zwillus (3/1), Lasse Timm, Jan Ole Carstensen, Jan Neumann und Yannik Voß (je 2), Tjorben Voss und David Schröder (je 1).