Ellerbek. Oberligamänner feiern gegen Tabellenletzten zehntes Match in Folge ohne Niederlage. Warum sie nun ihre Serie nicht ausbauen können.
Das 30:28 (16:12) abends unter der Woche gegen das noch punktlose Ligaschlusslicht HSG Mönkeberg-Schönkirchen war ein hart erkämpfter Arbeitssieg für die Oberliga-Handballer des TSV Ellerbek. Doch der Erfolg bedeutet für die Männer des Trainertrios Tarek Fejry, Matthias Karbowski und Jonas Mecke mehr als nur die – zumindest vorübergehende – Tabellenführung in der extrem leistungsdichten Staffel Hamburg/Schleswig-Holstein.
Handball Oberliga: Gäste bestätigen, dass sie besser sind, als es ihr Tabellenplatz widerspiegelt
Das Team hat ein weiteres Mal erfahren, dass es gut beraten ist, auf seine Trainer zu hören. Vor dem Match gegen die Gäste von der Ostsee hatte Matthias Karbowski mit Nachdruck gemahnt, dass der Gegner angesichts seiner durchgehend knappen Niederlagen nicht zu unterschätzen sei. Spätestens, als die HSG zum 27:27 (57.) ausgeglichen hatte, sah sich der Coach bestätigt.
„Aber zum Glück wissen wir ja, dass die Jungs auch ohne eine solche Bestätigung auf uns hören“, sagte Karbowski. „Wir haben an diesem Abend mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel geboten. Und dann hat Mönkeberg halt in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass sie klar besser sind, als es ihr Tabellenplatz andeutet. Das Match ist verdientermaßen so knapp geworden.“
Als es eng wird, spielt Ellerbek ohne Keeper und wirft die entscheidenden Tore
Allerdings ist auch der achte Ellerbeker Sieg im elften Spiel hochverdient gewesen, wie Trainerkollege Jonas Mecke befindet. „Als es eng wurde, haben wir im Angriff den Torhüter rausgenommen und sieben gegen sechs gespielt“, schilderte Mecke die spannende Schlussphase. „Das hat die ganze Mannschaft sehr souverän gelöst und sich ans Konzept gehalten.“
Bezeichnend auch, wie wenig Aussagekraft dabei eine Torschützenstatistik für die Bedeutung von einzelnen Akteuren haben kann. So erzielte Stefan Wilhelm seinen einzigen Treffer sofort nach dem Ausgleich der Gäste (28:27/58.). „Und als Niklas Benkendorf das 29:27 erzielte und dazu noch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Mönkeberg für uns herausgeholt hat, war das die Entscheidung“, ergänzte Karbowski.
Schaden am Lübecker Hallendach vereitelt Topspiel an diesem Wochenende
Den Schwung aus diesem Heimsieg hätten die Ellerbeker diesen Sonntag gern in ihr Spitzenspiel beim bisherigen Tabellenführer MTV Lübeck mitgenommen. Pustekuchen – jetzt ist schon Winterpause. „Leider haben die Lübecker erneut einen Schaden an ihrem Hallendach und mussten das Spiel absagen“, sagte Mecke. „Irgendwie doof, das fühlt sich jetzt alles so unfertig an.“
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Nun müssen die TSV-Männer wohl bis zum 20. Januar warten, wenn es zum mit großen Ambitionen gestarteten DHK Flensborg geht. Karbowski: „Aber vielleicht wird ja das Lübeckspiel schon für den 13. Januar angesetzt; das wäre uns auch recht.“
Der TSV Uetersen spielt am Sonntag um den zweiten Saisonsieg
Oberliga-Handball gibt es dennoch an diesem Wochenende im Kreis Pinneberg zu sehen. Die Männer des TSV Uetersen empfangen am Sonntag (17 Uhr, Seminarstraße) die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg. Gegen den Tabellenneunten will das Team von Coach Sören Stelling in eigener Halle mit dem Vorteil des Haftmittelverbots den zweiten Saisonsieg einfahren.
Spielverlauf: 2:1, 2:3, 5:3 (10.), 5:6, 6:7, 8:7 (20.), 10:8, 12:9 (25.), 16:11 (29.), 16:12 – 16:14, 18:14 (35.), 18:16, 20:18, 22:18 (40.), 24:22 (49.), 26:24, 27:27 (57.), 30:27 (60.), 30:28.
TSV Ellerbek (Tore/davon Siebenmeter): Hennes Paulsen (6/1), Timo Tennenbaum (4), Mats Qardfasel, Georg Butenschön und Sean-Pascal Borgard (je 3), Lucas Harms (3/2), Lasse Most, Niklas Politz und Niklas Benkendorf (je 2), Stefan Wilhelm und Yannick Wrede (je 1).