Wedel. Wedels Männer treten mit stark reduziertem Kader beim Tabellendritten Bayer Giants an. Wie sie mit Teamgeist über sich hinaus wachsen.

Ja ist denn schon Weihnachten? Mit nur acht Spielern haben sich die Pro-B-Basketballer des SC Rist Wedel dem mit zwölf Akteuren angetretenen Tabellendritten Bayer Giants Leverkusen in dessen Halle entgegengestellt. Trotzdem haben die Wedeler als Sieger die Halle verlassen. Mit dem 78:73-Sieg hat das Team von Cheftrainer Hamed Attarbashi ein großes Ausrufezeichen an die Konkurrenz gesendet.

Basketball Pro B: Darum fehlen gleich sechs Wedeler beim Spiel in Leverkusen

Mit gleich sechs Spielern weniger musste Attarbashi im Rheinland antreten. Darren Egbe und Benjamin Jeß verletzten sich zuvor beim NBBL-Spiel der Hamburg Towers, ebenfalls in Leverkusen ausgetragen. Zudem fehlten Jayden Fatnassi, Simonas Paukste (beide krank) sowie Niklas Krause und Leif Möller, die aufgrund ihrer Mehrfachbelastung in Bundesliga, Eurocup und Pro-B eine Pause erhielten.

„Wir haben sehr viel Selbstvertrauen. Die anderen können und sollen ja auch spielen. Es ist nicht so, dass wir erblassen, wenn Spieler fehlen“, sagte Attarbashi zum verkleinerten Spieltagskader. Das Selbstvertrauen spiegelte sich auch im Spiel der „Risters“ wider, denn nach der 21:13-Führung nach dem ersten Viertel lagen die Gäste zur Halbzeit bereits mit 37:21 vorne.

Unterm Korb demonstrieren die Wedeler ihre größte Stärke

Neben einer starken Verteidigung konnten sich die Wedeler auf ihre wichtigste Stärke verlassen: Das Rebounding. Kein Team in der Pro-B-Nord ist so gut im Fangen der Abpraller von Fehlwürfen wie der SC Rist. Mit 45 Rebounds pro Spiel dominieren die großen Spieler wie Camron Reece oder Daniel Johansson regelmäßig die Duelle unterm Brett.

So fing Wedel auch gegen Leverkusen 48 Abpraller, während die Gastgeber 42 verbuchten. „Wenn wir nicht so gut beim Rebound agiert hätten, wären wir ohne Chance gewesen. Das ist ein Gegner, der uns auf dem Papier überlegen ist, auch wenn wir vollständig sind“, sagte Attarbashi.

Nach der Halbzeitpause muss Wedel die Leverkusener Aufholjagd bremsen

Nach der Halbzeitpause kämpften sich die Leverkusener zurück: Nachdem die Rheinländer in der gesamten 1. Halbzeit nur 21 Punkte erzielt hatten, konnten sie in Viertel drei und vier jeweils 26 Zähler verbuchen. Der Druck auf das junge und dünn besetzte Team aus Wedel wuchs, während der Abstand immer mehr schrumpfte und zu Beginn des letzten Viertels nur noch acht Punkte betrug (55:47).

Doch der Kampf in den letzten Minuten zahlte sich aus und der Auswärtssieg war geglückt. „Das haben wir gemeinschaftlich gelöst. Wir treffen vielleicht mal nicht gut, aber wir kämpfen immer“, lobte Attarbashi sein Team nach dem Sieg. „Immer hat jemand etwas Großes rausgehauen. Es hat uns ausgezeichnet, dass alle füreinander da waren.“ Für den SC Rist war es der vierte Sieg im fünften Spiel.

Risterinnen feiern in Hagen den vierten Sieg in Folge

Auf einer ähnlichen Erfolgswelle sind auch die Frauen des SC Rist Wedel in der 1. Regionalliga unterwegs. Mit einem 78:63-Erfolg über den Hagener SV feierte das Team um Headcoach Jan-Ove Stukenburg den vierten Sieg in Folge, nachdem die ersten drei Saisonspiele verloren gingen.

„Es begann schleppend für uns, aber es war trotzdem ein ausgeglichenes Spiel, indem wir uns phasenweise absetzen konnten“, sagte Stukenburg. In der ersten Halbzeit kämpfte sein Team besonders mit der Verteidigung abseits des Balles – immer wieder kamen die Hagener zu einfachen Punkten.

Wedelerinnen nutzen ihre Stärke im Eins-gegen-eins-Spiel

„Ansonsten haben wir unsere Stärken im Eins gegen Eins ausgenutzt und konnten das Tempo immer wieder anziehen“, analysierte der 28 Jahre alte Coach. Das hohe Tempo konnten die Gegnerinnen in der zweiten Halbzeit nicht mehr mithalten und machten in Folge immer wieder einfache Fehler.

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Nach dem schwierigen Start in die Saison seien die Wedelerinnen mittlerweile eingespielt, meint Stukenburg. „Wir haben herausgefunden, was wir machen wollen und was wir gut können. Wenn man dabei auch noch Spiele gewinnt, kommt auch immer mehr Selbstvertrauen, das macht es einfacher.“

Beim letzten Spiel vor der Weihnachtspause, am 16. Dezember, 18 Uhr, in der Steinberghalle, geht es für die Damen gegen die BG Zehlendorf, ein ähnlich junges Team mit vielen WNBL-Spielerinnen.

Männer, Viertel-Ergebnisse: 21:13, 16:8, 18:26, 23:26.
SC Rist (Punkte): Linus Hoffmann (20), Daniel Johansson, Camron Reece (je 16), Al-Fayed Alegbe (10), Justus Waller (7), Nikola Sredojevic (4), Noé Bom, Mika Tangermann (2).