Ellerbek. Oberligamänner liegen Mitte der zweiten Halbzeit im Topspiel gegen den HSV II mit 16:25 zurück. Wie sie das umjubelte 30:30 schaffen.

Wessen Herz für Oberliga-Handball schlägt, der oder die hat in der Ellerbeker Harbig-Halle im Spitzenspiel des Spieltags alles geboten bekommen, was den dynamischen Teamsport ausmacht. Die Männer des TSV Ellerbek waren eigentlich schon sichere Verlierer. Das Team des Trainertrios Tarek Fejry, Jonas Mecke und Matthias Karbowski lag gegen Tabellenführer HSV Hamburg II zur Pause mit 10:19 zurück, und auch in der 44. Minute (16:25) betrug der Rückstand noch neun Zähler. Was dann geschah und den umjubelten 30:30-Endstand möglich machte, ist Ellerbeker Handball-Geschichte.

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„Ich glaube, in der letzten Viertelstunde ist Florian Knust in den Köpfen aller HSV-Spieler gewesen“, sagte TSV-Mannschaftsführer Hennes Paulsen. Der Ellerbeker Keeper hatte in der Endphase der Partie sein Tor förmlich vernagelt; den Gästen gelang ihr letzter Torerfolg neun Minuten vor der Schlusssirene (23:30), danach regierte nur noch Knust.

Ellerbek - HSH Hamburg II
Niklas Benkendorf setzt den Schlusspunkt hinter die furiose Aufholjagd des TSV Ellerbek. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Ein Rückhalt, den die Ellerbeker bei ihrer Aufholjagd mit der vollen Bandbreite ihres Angriffs ausnutzten. Lasse Most, Niklas Politz, Lasse Finck, zweimal Hennes Paulsen vom Siebenmeterstrich, Timo Tennenbaum und Niklas Benkendorf eine halbe Minute vor Schluss glichen das Match aus und brachten die Halle mit rund 400 Zuschauern auf der Tribüne zum Beben.

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Das völlige Gegenstück zur ersten Halbzeit. Nichts lief bei den Hausherren zusammen. „Aber wir haben in der Pause in der Kabine die Devise ausgegeben, dass wir die zweite Hälfte gewinnen wollen und dass jeder von uns Trainern in seiner Karriere schon einmal einen so hohen Rückstand aufgeholt hat“, sagte Coach Jonas Mecke. „Was soll ich sagen? Die Jungs haben an sich geglaubt, und die Unterstützung aus dem Publikum hat den Rest gebracht.“

Spielverlauf: 0:3, 2:6 (7.), 6:10 (14.), 8:12, 8:15 (24.), 9:16, 10:19 – 12:20 (32.), 14:23 (40.), 16:25 (44.), 20:27 (47.), 22:29 (50.), 23:30 (52.), 26:30 (55.), 29:30 (59.), 30:30 (59:28).
TSV Ellerbek (Tore/davon Siebenmeter): Niklas Benkendorf (6), Lasse Most (5), Hennes Paulsen (4/2), Lasse Fink, Paul Riesner (je 3), Timo Tennenbaum, Niklas Politz, Sean-Pascal Borgard (je 2), Lucas Harms (2/1), Leonhard Stippel (1).