Ellerbek. Oberligamänner führen schon mit zehn Toren gegen die SG Flensburg-Handewitt 2. Warum es dann doch noch einmal richtig knapp wird.

Die Oberliga-Handballer des TSV Ellerbek wussten ganz genau, bei wem sie sich nach der Schlusssirene in der heimischen Harbig-Halle bedanken durften. Als der 38:34 (21:13)-Sieg über das zweite Team der SG Flensburg-Handewitt feststand, defilierten die Männer des Tabellenvierten nacheinander bei ihrem Torhüter Luis Skroce vorbei und drückten ihren Keeper kräftig.

Handball Oberliga: Unter Skroces 26 gehaltenen Bällen sind auch einige wichtige in der Schlussphase

„26 Paraden hab ich für Luis auf meinem Spielbogen vermerkt“, sagte Jonas Mecke. Das Mitglied des TSV-Trainertrios hatte mit seinen Kollegen Matthias Karbowski und Tarek Fejry mitansehen müssen, wie ein nur scheinbar beruhigender Zehn-Tore-Vorsprung (29:19/40.) bis zur 58. Minute auf ein nur noch mageres 36:33 zusammenschrumpfte. „Aber auch in der Phase hat Luis dann nochmal einige freie Würfe der Flensburger gehalten. Es waren in der Partie zwar auf beiden Seiten auch sehr viele Angriffe, aber die 26 Paraden von Luis sind schon Wahnsinn.“

Doch diesen Sieg mit kurzer Zitterphase auf die Minuten runterzubrechen, in denen sich die Gäste von der Förde Tor um Tor heranarbeiteten, das wollte Mecke dann doch nicht. „Wir haben schließlich vieles auch lange sehr gut gemacht, besonders in der ersten Halbzeit“, sagte der Coach. „Wir hatten uns gut auf den Gegner vorbereitet, hatten uns die Spieler ausgeguckt, auf die es zu achten galt, haben das mit Ausnahme des Flensburger Kreisläufers auch gut gelöst, und dürfen mit nur 13 Gegentoren nach 30 Minuten sehr zufrieden mit uns sein.“

Direkt nach der Halbzeitpause scheint es unverändert weiterzugehen, doch die Gäste nutzen jeden Fehler

Und es schien ja auch nach Wiederanpfiff so weiterzugehen. Nachdem in der ersten Viertelstunde Hennes Paulsen auf der rechten Angriffsseite mit vier seiner acht Treffer aufgedreht hatte, ließ sich nun Niklas Benkendorf nicht lumpen, tat es seinem Teamkameraden gleich und netzte in der linken Offensive vier seiner acht Tore bis zum 28:17 (38.) ein.

Der Rest sollte nach Meinung auf der gut gefüllten Tribüne nur noch Ergebnisverwaltung werden. „Was wir wirklich nicht gedacht und erwartet hatten, dafür ist Flensburg viel zu gut ausgebildet und hat individuell exzellente Spieler“, betonte Mecke. „Aber wenn sich dann in einer Phase jeder von uns eine schlechte Aktion nimmt, was jedem passieren kann, dann sind halt sechs Angriffe weg. Und genau das ist uns auch passiert.“ Doch die Ellerbeker bewahrten die Nerven, und als Lucas Harms von links außen zwei Minuten vor Schluss sein fünftes Tor zum 37:33 machte, war die Messe gelesen.

TSV Uetersen lässt sich vom Tempo des Tabellenführers anstecken

Von einem solchen Happy End waren zeitgleich die Männer des TSV Uetersen meilenweit entfernt. Zu Gast beim Tabellenführer HSV Hamburg II kassierten die Männer von Trainer Sören Stelling eine auch in der Deutlichkeit verdiente 24:40 (12:22)-Niederlage und sind nun mit einem Sieg und einem Unentschieden auf der Habenseite Tabellenvorletzter.

„Unser Problem ist, dass wir immer noch sehr blauäugig und unvorbereitet den Torabschluss suchen“, sagte Stelling. „Außerdem lassen wir uns zu gern vom hohen Tempo eines Gegners anstecken, anstatt das Spiel zu verschleppen und überlegt zu agieren.“ Kleiner Lichtblick: Der siebenfache Torschütze Max Ladiges hatte sich erstmals wirksam an das Spiel mit Haftmittel in fremder Halle effizient angepasst.

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Am kommenden Sonntag, 17 Uhr, stehen sich TSV Uetersen und TSV Ellerbek in der Halle Seminarstraße zum Derby gegenüber. Stelling: „Da muss ich keinen Spieler zusätzlich motivieren, da wollen alle gut aussehen und den Sieg holen.“

TSV Ellerbek – SG Flensburg-Handewitt II 38:34 (21:13). Spielverlauf: 3:0, 5:3 (6.), 10:5 (9.), 11:8 (13.), 14:9 (16.), 18:10 (23.), 21:13 – 25:15 (35.), 29:19 (40.), 33:25 (45.), 34:27 (51.), 36:33 (58.), 38:34.
TSV Ellerbek (Tore/davon Siebenmeter): Hennes Paulsen und Niklas Benkendorf (je 8), Lasse Most (6), Lucas Harms (5/1), Mats Quardfasel und Sean-Pascal Borgard (je 3), Niklas Politz und Leo Stippel (je 2), Paul Riesner (1).

HSV Hamburg II – TSV Uetersen 40:24 (22:12). Spielverlauf: 3:2 (6.), 11:2 (14.), 15:5 (23.), 20:9 (27.), 22:13 – 26:14 (35.), 30:17 (42.), 35:20 (50.), 38:22 (55.), 40:24.
TSV Uetersen (Tore/Siebenmeter): Max Ladiges (7), Lars Zwillus und Alexander Farr (je 3), Lasse Timm (3/2), Tjorben Voss, David Schröder und Jan Neumann (je 2), Pascal Reith (1), Jasper Timm (1/1).