Ellerbek/Uetersen. Oberligamänner fahren gegen Marne den dritten Sieg in Folge ein. Warum auch das 30:37 des TSV Uetersen beim AMTV aller Ehren wert ist.

Die Tabelle der Handball-Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein ist zwar wegen der unterschiedlichen Zahl ausgetragener Spiele noch nicht geglättet, doch die Tendenz ist für die Männer des TSV Ellerbek dennoch eindeutig. Es geht ganz klar nach oben. Nach der Auftaktniederlage in Hürup und dem 32:32 gegen die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg hat das Team des Trainer-Trios Tarek Fejry, Matthias Karbowski und Jonas Mecke nun mit dem 31:26 (14:15)-Heimsieg über die HSG Marne/Brunsbüttel bereits den dritten Sieg in Folge eingefahren. Der Lohn: Platz vier in der Tabelle.

Handball Oberliga: Die Gäste aus Dithmarschen halten das Tempo beständig hoch

Allerdings darf der Trend nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ellerbeker stets über die volle Distanz auch volle Leistung bringen müssen, wollen sie auch weiterhin in der oberen Tabellenregion mitmischen. Denn die Gäste aus Dithmarschen, die über die gesamte Spieldauer das Tempo hochzuhalten versuchten, brachten sich bis zur Halbzeit mehr oder wenig beständig in Front. „Marne gehört zu den schnellsten Teams der Liga, aber wir wollten das Tempo mitgehen“, sagte Matthias Karbowski. „Schließlich sprach für uns, dass wir die breiter besetzte Bank hatten.“

Der Plan ging auf. Vom 19:19 (42,) an setzten sich die Hausherren vor ihren 250 lautstarken Fans beständig ab und lagen acht Minuten vor Schluss mit 25:20 vorentscheidend in Front. „Wichtig war, dass wir deren sechsfachen Torschützen der ersten Halbzeit, ihren Kreisläufer Lorenz Wiese, nach der Pause komplett ohne Tor halten konnten“, sagte Karbowski.

Ellerbeks Offensive zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus

Doch neben der starken Defensive, hinter der ein über 60 Minuten gut aufgelegter Florian Knust im Tore so manche Parade beisteuerte, überzeugte auch der TSV-Angriff mit seiner Variabilität. Distanzschüsse durch Niklas Benkendorf, Niklas Politz oder Yannick Wrede fanden ebenso ihr Ziel wie Einzelaktionen von Spielmacher Sean-Pascal Borgard oder Kreisanspiele zu Lasse Most, der sich zudem in der Abwehr wieder mit Benkendorf ein fettes Fleißsternchen verdiente.

Wegen der Ferienpause dürfen die Ellerbeker erst am 4. November versuchen, beim TSV Kronshagen ihre Siegesserie auszubauen. Das wäre ganz im Sinne der Kreisrivalen vom TSV Uetersen, die einen Punkt und einen Rang vor den Kielern Drittletzter sind. Das Team von Coach Sören Stelling will dann einen Tag später als Ellerbek in die Erfolgsspur zurückkehren, muss dann allerdings gegen den Dritten MTV Lübeck eine ähnliche große Überraschung auspacken wie vor einer Woche beim 26:22 über Meisterschaft-Mitfavorit DHK Flensborg.

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Und warum sollte das nicht gelingen? Zwar haben die Uetersener jetzt beim Tabellenzweiten AMTV eine 30:37-Niederlage kassiert, aber die Leistung war aller Ehren wert. „So hätten wir unser Match in Kronshagen gewonnen“, sagte Co-Trainer Jörg Schwarz. „Und wir haben bewiesen, dass wir auch in einer Halle mit Haftmitteln bestehen können.“

TSV Ellerbek – HSG Marne Brunsbüttel 31:26 (14:15). Spielverlauf: 4:1 (5.), 6:6 (10.), 8:8 (16.), 9:11 (21.), 13:13 (27.), 14:15 – 16:15, 16:17 (36.), 18:17, 19:19 (42.), 25:20 (52.), 28:23 (56.), 31:26.
TSV Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Lucas Harms (8/3), Niklas Benkendorf (6), Sean-Pascal Borgard (5), Lasse Most und Yannick Wrede (je 3), Mats Quardfasel und Niklas Politz (je 2), Hennes Paulsen und Paul Riesner (je 1).

AMTV Hamburg – TSV Uetersen 37:30 (20:15). Spielverlauf: 1:2 (3.), 4:2, 4:4 (8.), 6:4, 10:7 (17.), 14:7 (20.), 15:11 (24.), 18:12, 20:15 – 22:17 (36.), 25:22 (42.), 30:22 (48.), 34:26 (55.), 37:30.
TSV Uetersen (Tore/Siebenmeter): Timo Neumann (8), Lasse Timm (6/1), Jan Neumann (4), Jasper Timm (4/1), Max Ladiges (3), David Schröder (2), Pascal Reith, Nils Ladiges und Yannik Voß (je 1).