Ellerbek/Uetersen. Nach ihren durchwachsenen Starts in die Saison fahren TSV Uetersen und TSV Ellerbek Siege ein. Was in den Teams jetzt besser läuft.
Welch ein Wandel. Wer ein Musterbeispiel für eine Mannschaft sucht, die katastrophal in ihre Saison gestartet ist, diesen Zustand aber nicht akzeptiert und dagegen an arbeitet, der sollte sich die Entwicklung der Oberliga-Handballer des TSV Uetersen ganz genau vor Augen führen. Das Aufsteigerteam von Trainer Sören Stelling hat nach drei Klatschen mit durchschnittlich 41 Gegentoren pro Spiel die Kehrtwende geschafft.
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Nach dem bereits überraschenden und umjubelten 25:25 eine Woche zuvor gegen die SG Flensburg/Handewitt II haben die Rosenstädter nun eine kleine Sensation geschafft. Mit 26:22 (13:8) hat der TSV hochverdient das Topteam und den Meisterschaftsmitfavoriten DHK Flensborg förmlich düpiert.
Wie ist dieser Wandel vom Prügelknaben der Liga zu einem absolut oberligareifen Mitstreiter innerhalb von nur zwei Wochen gelungen? „Wir haben uns von dem Druck gelöst, die null Punkte weg haben zu müssen, und uns realistische Ziele gesetzt“, sagte Sören Stelling. „Zum Beispiel konkret gegen DHK haben wir gesagt, dass wir über 20 Tore werfen wollen. Und mit unserer neuen Abwehrleistung – zumal ohne Haftmittel für die Finger, was DHK überhaupt nicht gewöhnt ist – wollten wir sie unter 30 Treffern halten.“
Der TSV Uetersen fokussiert sich im Training auf die Abwehrarbeit
Und auch im Training gab es neue Stellschrauben. Stelling: „Seit dem 15:41 gegen Kronshagen haben wir nur noch Abwehr trainiert und gar nicht erst versucht, alle Baustellen gleichzeitig anzugehen.“ Mit Erfolg – was auch für die Entwicklung der Uetersener Torhüter gilt. „Was ein so junger Bursche wie Malte Hell gerade in der Anfangsphase des Spiel gehalten hat, hat uns nochmal einen zusätzlichen Schub an Selbstvertrauen gegeben.“
Am kommenden Freitag (20.30 Uhr, Scharbeutzer Straße 36) wollen die Uetersener beim AMTV eine weitere Steigerung hinlegen. Zeitgleich versuchen die Männer des TSV Ellerbek in eigener Halle gegen die HSG Marne/Brunsbüttel, ihren Aufwärtsschwung der letzten Wochen fortsetzen. Nach Auftaktniederlage und Remis hat das Team des Trainertrios Tarek Fejry, Matthias Karbowski und Jonas Mecke beim THW Kiel II den zweiten Sieg in Folge hingelegt und ist auf Rang sieben geklettert.
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Ohne ihren verhinderten Kapitän Hennes Paulsen im Kader boten sämtliche Ellerbeker „ein unfassbares Engagement“, wie Matthias Karbowski urteilte, hatten aber doch offensiv zwei Akteure, die alles in den Schatten stellten. So brachte es Linksaußen Lucas Harms auf ein volles Dutzend Treffer inklusive zweier Siebenmeter, und Niklas Benkendorf war mit elf Toren aus dem Spielgeschehen heraus nicht zu bremsen – einmal auf Kosten eines zerrissenen Trikots. „Aber auch Niklas‘ Rolle in der Abwehr, wo Lasse Most schon unglaublich geackert hat, war hier extrem wichtig für uns.“
Doch Matthias Karbowski wollte am liebsten niemanden weiter hervorheben. „Wir haben uns schließlich durch unsere starke Abwehrarbeit als Team unser Selbstvertrauen geholt, und wirklich jeder hat seinen Teil zu diesem Erfolg beigetragen.“
TSV Uetersen – DHK Flensborg 26:22 (13:8). Spielverlauf: 2:2 (7.), 4:3 (9.), 10:3 (19.), 11:4, 11:7 (26.), 13:8 – 15:8 (33.), 15:11 (38.), 17:11 (39.), 18:12, 18:15 (43.), 21:16 (49.), 24:18 (54.), 26:20 (57.), 26:22.
TSV Uetersen (Punkte/Siebenmeter): Timo Neumann (5/1), Max Ladiges, Lasse Timm und Yannik Voß (je 4), David Schröder und Nils Ladiges (je 3), Jan Neumann (2), Malte Hell (1).
THW Kiel II – TSV Ellerbek 30:33 (14:19). Spielverlauf: 1:3, 3:6 (9.), 5:8, 7:10 (18.), 7:12, 9:14 (23.), 11:16, 14:19 – 17:20 (36.), 18:23, 22:25 (46.), 22:27, 23:29 (49.), 26:29, 28:30 (55.), 28:32, 30:32 (59.), 30:33.
TSV Ellerbek: Lucas Harms (12/5), Niklas Benkendorf (11), Lasse Most (3), Mats Quardfasel und Niklas Politz (je 2), Lasse Finck, Sean-Pascal Borgard und Paul Riesner (je 1).