Kiel/Ellerbek. Oberliga-Handballer von TSV Uetersen und TSV Ellerbek kommen auswärts unter die Räder. Was bis zum Wochenende besser werden muss.

Ein wenig paradox ist es ja. Eisiger hätte in der brütend warmen Halle der IGS Friedrichsort das Willkommen in der für die Handballer des TSV Uetersen neuen Oberliga nicht ausfallen können. Das Aufsteigerteam von Trainer Sören Stelling hat beim Unterbau von Bundes­ligist THW Kiel eine derbe und auch deklassierende 24:43 (13:21)-Pleite kassiert.

Handball Oberliga: Beide Halbzeiten beginnen fahrig und nervös

Dabei war ja ein wenig Lampenfieber zu erwarten gewesen, hatten die Hamburg-Liga-Champions doch ausgerechnet zu der Saison den Aufstieg geschafft, in der die wohl stärkste Oberliga des vergangenen Jahrzehnts ihren Spielbetrieb aufnimmt. Und sie wollten mithalten, hatten hart trainiert, um für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Doch zu viele „Stockfehler“ sowie mangelnde Geduld gepaart mit voreiligen Abschlüssen haben die Starts in beide Halbzeiten mit 3:10 und 2:6 komplett vermasselt.

Handball Oberliga 2023/2024 Männer, 1. Spieltag THW Kiel 2 - TSV Uetersen  43:24  TSV-Trainer Sören Stelling versucht vergeblich, die nötige Ruhe und Effizenz ins Uetersener Spiel hinzubringen
Handball Oberliga 2023/2024 Männer, 1. Spieltag THW Kiel 2 - TSV Uetersen  43:24  TSV-Trainer Sören Stelling versucht vergeblich, die nötige Ruhe und Effizenz ins Uetersener Spiel hinzubringen © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

„Das Ergebnis ist aber wirklich ein wenig zu hoch ausgefallen. Wir hatten ja auch klare Chancen, haben die aber vergeben. Und das kratzt dann dein Selbstbewusstsein, das du aus der Kabine mitgenommen hast, recht schnell an“, sagte Sören Stelling.

Die Uetersener lassen sich vom Kieler Tempo anstecken

„Gegen so eine Mannschaft wie Kiel brauchten wir das Tempo doch gar nicht mitzulaufen; dann hätten wir vielleicht viele unserer technischen Fehler vermieden und stattdessen vorne einen kühleren Kopf bewahrt. Wir müssen mit Besonnenheit zu mehr Sicherheit im eigenen Spiel finden und uns so an die neue Liga gewöhnen.“

Lichtblicke sah der Coach in der Zahl eigener Chancen, die halt nur besser verwertet werden müssen, und im Torhütertrio Hendrik Janert, Peter Bergmann und Malte Hell. „Die Jungs haben nun im Ernstfall gut gehalten, nachdem es da in der Vorbereitung noch etwas wackelig zuging“, sagte Stelling. „Kommenden Sonntag gegen die HSG Marne muss dann aber alles passen; das ist ein Gegner, gegen den wir uns eher etwas ausrechnen.“

Drei schlechte Phasen reißen den TSV Ellerbek ganz böse rein

Für ihren kommenden Gegner HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg haben sich die Männer des TSV Ellerbek auch einiges vorgenommen. Wiedergutmachung für den versemmelten Auftakt beim TSV Hürup (30:35/12:16) ist angesagt.

Keeper Florian Knust, hier gegen Hürups Lasse Kurth, kann in den ersten 20 Minuten den TSV Ellerbek auf Augenhöhe mit den Gastgebern halten.
Keeper Florian Knust, hier gegen Hürups Lasse Kurth, kann in den ersten 20 Minuten den TSV Ellerbek auf Augenhöhe mit den Gastgebern halten. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Für das TSV-Trainertrio fasste Matthias Karbowski die Mängel im Auftritt der Gäste zusammen. „Wir hatten ja eigentlich Hürup taktisch im Griff, sind auch gut ins Spiel gekommen, haben uns dann aber mehrere Phasen geleistet, in denen wir das Erarbeitete viel zu leichtfertig abgegeben haben“, sagte Karbowski und führte die 5:0-, 4:0- und 7:2-Läufe der Gastgeber an. „Ursache ist halt, dass wir uns in jedem Bereich ein, zwei Fehler mehr als Hürup geleistet haben; in der Summe sind das dann einfach zu viele, weshalb ich eigentlich auch niemanden positiv hervorheben möchte.“

THW Kiel II – TSV Uetersen 43:24 (21:13). Spielverlauf: 4:1, 5:3 (8.), 10:3 (13.), 10:5, 13:7, 15:9 (20.), 17:12 (27.), 21:13 – 21:14, 27:15 (36.), 29:18, 33:19 (42.), 40:21 (54.), 43:24.
TSV Ueterse
n (Tore/davon Siebenmeter): Lasse Timm (6), Timo Neumann (5/2), David Schröder (4), Jasper Timm (3), Jan Neumann und Alexander Farr (je 2), Maximilian Ladiges und Christoph Heinzel (je 1)
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TSV Hürup – TSV Ellerbek 35:30 (16:12). Spielverlauf: 0:2 (4.), 5:2 (11.), 5:4, 6:5, 6:8 (18.), 9:8 (21.), 12:10, 12:12 (26.), 16:12 – 17:15 (33.), 20:15 (38.), 24:17 (44.), 25:20, 28:21 (49.), 30:24, 31:26 (54.), 34:28, 35:30.TSV Ellerbek (Tore/davon Siebenmeter): Niklas Benkendorf (7), Lasse Finck (5), Lasse Most, Timo Tennenbaum, Leonhard Stippel (je 4), Lucas Harms (4/3), Stefan Wilhelm (1), Hennes Paulsen (1/1).