Rostock/Pinneberg. Hürdensprinterin der LG Wedel-Pinneberg rückt nach U20-DM in den Kader für Jerusalem. Die Titelkämpfe waren ihre letzte Chance.

Wie in den meisten Teilen Norddeutschlands hatte das Wetter auch im Rostocker Leichtathletikstadion über die beiden Wettkampftage der Deutschen U18/U20-Meisterschaften wenig Einladendes für Zuschauer und Aktive bereit. Und doch hat über Line Schröder (18) während der nationalen Titelkämpfe ihrer Altersklasse sinnbildlich die Sonne gestrahlt.

Leichtathletik DM: Auch ohne Podestplatz ist die Leistung von Rostock entscheidend

Die Sprinterin aus Rellingen hat es in ihrer Paradedisziplin, den 100 Meter Hürden, zwar nicht aufs Siegerpodest geschafft, doch was die Leichtathletin des HSV in Vor-, Zwischen- und dem Endlauf gezeigt hat, den sie als Vierte in 13,85 Sekunden absolvierte, war genau das, was die Verantwortlichen des DLV sehen wollten, um ihren Entschluss zu fassen.

Die Europatitelkämpfe finden vom 7. bis 10. August in Jerusalem statt

Line Schröder soll am 27. Juli offiziell für die U20-Europameisterschaften (7. bis 10. August) in Jerusalem nominiert werden. „Das wird mein erster Stempel im Pass, den ich durch meinen Sport bekomme“, sagte die Abiturientin nach der Rückkehr von der Ostsee. „Bis Rostock waren wir fünf, die die Norm erfüllt hatten, nun hat die DM die Entscheidung gebracht.“

Im Gepäck hatte sie schon ein Merkblatt des DLV mit Hinweisen fürs Prozedere sowie Reisedetails. Und es ging nicht ganz ohne Edelmetall nach Hause: Mit der 4 x 100-Meter-Staffel des HSV holte sich Line Schröder den Deutschen Meistertitel.

Nicht ganz so erfolgreich, aber erfreulicher, als es die Zahlen erscheinen lassen, ist auch die Abordnung der LG Wedel-Pinneberg heimgekehrt. Marlene Brand (U18) wurde über 2000 Meter Hindernis Siebte, hat aber mit 7:05,82 Minuten ihre Bestzeit um 20 Sekunden unterboten.

Sonja Lindemann (U20) hatte das Pech, die 3000 Meter zu schnell anzugehen, musste nach 2000 Metern abreißen lassen und wurde Neunte (10:00,22 Min.). Ebenfalls Neunter wurde Philipp David (U20) über 2000 Hindernis (6:28,05 Min.). Hammerwerfer Niklas David (U18) musste sich als Elfter (46,92 m) mit dem Sammeln von Erfahrung begnügen.