Schenefeld. Ehepaar vererbt der Stadt eine Million Euro für die Kunstförderung. Nun wird der letzte Wille wahr. Wer besonders profitiert.
Mehr als eine Millionen Euro, 1,1 Millionen, um genau zu sein: So viel haben die Eheleute Irma und Walter Schmalfeldt der Stadt Schenefeld vererbt. Bei diesem letzten Willen gab es allerdings eine Bedingung: Das Geld soll einzig und allein zur Förderung von Kunst und Kultur insbesondere von und für Jugendliche genutzt werden. Nun – nachdem 2014 Walter und 2020 auch Irma Schmalfeldt verstorben ist – ist eine geeignete Organisationsform für das Wahren des Erbes gefunden: die Kulturstiftung Schenefeld, kurz Kuss. Bei einer ersten Vorstellung umrissen die Beteiligten ihre Ziele.
Schenefeld: Eine Million Euro für die Kunstförderung in der Stadt
„Wir haben fast eineinhalb Jahre in die Planung gesteckt!“, erinnert sich Bürgermeisterin Christiane Küchenhof. Da es sich nicht wie üblich um eine Bürgerstiftung handele, musste sowohl das Innen- wie auch das Finanzministerium des Landes das Einverständnis zur Gründung der Stiftung geben. Seit dem 28. Juli habe die KUSS-Stiftung nun die Anerkennung des Ministeriums für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport.
In der Satzung heißt es, die Stiftung soll integrativ wirken, kulturelle Bildung und Teilhabe ermöglichen und Kunst öffentlich zugänglich machen. Ziel ist die Unterstützung und Stärkung von Kulturschaffenden – im Besonderen von Jugendlichen – in finanzieller und ideeller Hinsicht, erklärt Küchenhof. Zur Verwirklichung des Satzungszwecks möchte die Stiftung neben der Förderung auch eigene Projekte durchführen. Das könnten beispielsweise Konzerte, Kunstausstellungen oder Autorenlesungen sein.
Sechs Mitglieder hat der Kuss-Stiftungsbeirat. Bürgermeisterin Christiane Küchenhof fungiert als Vorsitzende. Stellvertretender Vorsitzender ist der Hamburger Unternehmer Thorsten Hatje, der seit langer Zeit beruflich mit Schenefeld zu tun hat. Neben Immobilienprojekten produziert er auch Musik - vorrangig Jazz und Rock – und organisiert Kulturveranstaltungen. Weitere Mitglieder des Stiftungsbeirats sind Beate Zoellner, Till Meyer, Jörg Wilcke und Linda Hatje.
Schenefeld: Das sind die Mitglieder des Kulturstiftungsbeirats
Beate Zoellner ist Fotojournalistin und lebt schon lange in Schenefeld, sie kümmert sich um Aufnahmen sowie den Pressekontakt. Zudem betreut sie Social Media Kanäle der Stiftung. Till Meyer bringt mit seinen 19 Jahren eine junge Perspektive in den Beirat. Er ist in Halstenbeck aufgewachsen, verbrachte aber seine Freizeit meist in Schenefeld. Er war lange Mitglied des Kinder- und Jugendbeirats und organisierte Veranstaltungen. Mittlerweile studiert er Musik in Hamburg, engagiert sich aber weiterhin in Schenefeld.
Jörg Wilcke ist seit 1995 Leiter des Jugend- und Kommunikationszentrums (Juks). „Er war tatsächlich der Erste, an den wir gedacht haben, als wir überlegten, wer zu der Stiftung passen würde.“ sagt Küchenhof. Durch seine Aufgaben hat er ohnehin viel mit Kultur und Jugendlichen zu tun und sieht das Juks bereits jetzt als ideale Bühne für Vorhaben zur „Street-Kultur“. Zuletzt bereichert Linda Julie Hatje den Beirat. Sie hat Medienkommunikation, sowie Psychologie studiert und arbeitet bei der Werbeagentur Jung von Matt. Sie ist für die PR und das Marketing der Kuss-Stiftung zuständig.
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„Der Name Kuss-Stiftung ist vielleicht etwas ungewöhnlich, obwohl es tatsächlich einfach die Abkürzung von Kulturstiftung Schenefeld ist“, sagt Beate Zoellner. Ein Mitarbeiter der Bürgermeisterin habe den Namen vorgeschlagen. „Wir haben erst auch noch über andere Namen diskutiert, aber dann dachten wir uns: Mit welchem Wort verbindet man etwas Positiveres als mit einem Kuss?“, so Zoellner. Am Ende blieb dieses Argument ungeschlagen.
Schenefeld: Kulturstiftung sucht mit Wettbewerb nach einem Logo
Als erstes Projekt hat sich die Stiftung etwas besonderes überlegt: Da sie noch kein Logo hat, startet die Kultur-Stiftung Schenefeld einen Wettbewerb. Jeder darf teilnehmen. Vor allem die Beteiligung von Schenefelder Künstlern, Agenturen und Grafikern, aber auch von Schülern ist ausdrücklich erwünscht.
Der Wettbewerb beginnt am 8. November und endet am 15. Januar. Die Sieger des Wettbewerbs bekommen ein Preisgeld von 700 Euro. Der zweite Platz erhält 200 Euro und der Drittplatzierte 100 Euro .
Geplant ist eine Kulturveranstaltung – passend zum Namen der Stiftung – am Valentinstag. Bei dieser Gelegenheit soll dann auch der Sieger des Logo-Wettbewerbes bekanntgegeben werden.
Wer seine Ideen oder Entwürfe des Logos einsenden möchte, kann das per Mail oder per Post tun. Die E-Mail Adresse lautet: info@kuss-stiftung.de. Die Adresse der Stiftung ist: KUSS Stiftung, Stadt Schenefeld, Die Bürgermeisterin, Holstenplatz 3-5, 22896 Schenefeld.