Hamburg/Ellerbek. Oberliga-Handballer spielen beim Tabellenzweiten 32:32 unentschieden. Die Gäste müssen viele Stammkräfte ersetzen.

„Das war schon wieder ein hochklassiges Spiel mit uns, und dieses Mal haben wir uns auch für unsere Leistung mit einem Punkt belohnt.“ Nico Kibat, Trainer der Oberligahandballer des TSV Ellerbek, zeigte sich nach dem 32:32 (17:15) zu Gast beim Tabellenzweiten HG Hamburg-Barmbek rundum zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Und das, obwohl mit ein wenig mehr Wurfglück sogar ein Sieg durchaus greifbar gewesen ist.

TSV-Trainer Nico Kibat peitscht in den Schlussminuten seine Mannschaft an – die Aufholjagd vom 26:29 gelingt.
TSV-Trainer Nico Kibat peitscht in den Schlussminuten seine Mannschaft an – die Aufholjagd vom 26:29 gelingt. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Greifbar ja, aber alles andere als zu erwarten angesichts der personellen Situation des Ligadritten. Gerade einmal zwei eigene Auswechselspieler und Gast Martin Schleßelmann standen Kibat auf der Bank zur Verfügung.

Handball Oberliga: Fünf Stammspieler stehen den Ellerbekern nicht zur Verfügung

Kapitän Hennes Paulsen muss bis Saisonende seine Herzmuskelentzündung auskurieren. Niklas Politz (erkrankt) fehlte auf der rechten Angriffsseite ebenso wie Olaf-Mark Levin (beruflich verhindert), Linksaußen Lucas Harms muss nach einer Zehen-OP pausieren und Georg Butenschön hat sich auf Weltreise begeben.

Und doch haben sich die Ellerbeker bemüht, über die ganze Spieldistanz volles Tempo zu gehen. Es entwickelte sich ein lebhaftes und attraktives Spiel, in dem den rund 200 Zuschauern in der Sporthalle Wandsbek, die aber für eine akustisch dreimal so große Kulisse sorgten, gleich sieben Führungswechsel geboten wurden.

Spannnung bis zur letzten Sekunde: Der Barmbeker Freiwurf bei abgelaufener Spielzeit geht nicht ins Ellerbeker Tor.
Spannnung bis zur letzten Sekunde: Der Barmbeker Freiwurf bei abgelaufener Spielzeit geht nicht ins Ellerbeker Tor. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

„Unter den Bedingungen wollten wir mit einer gewissen Leichtigkeit ins Spiel gehen“, sagte Kibat. „Ich hatte auch das Gefühl, dass sich heute jeder von uns wohl gefühlt hat, dass alle bei der Sache und sich selbst waren und nicht zum Beispiel mit Schiedsrichterentscheidungen gehadert haben. Überhaupt fand ich die Unparteiischen an diesem Tag sehr gut.“

Die beschworene Leichtigkeit ermöglicht eine erfolgreiche Aufholjagd

Diese Leichtigkeit brachte den Ellerbekern die nötige Nervenstärke, um beim 26:29 neun Minuten vor Schluss nicht aufzustecken. Niklas Benkendorf, Bengt Eggers, Timo Tennenbaum und Jesko Semmelhack trafen in 4:20 Minuten zur 30:29-Führung für den TSV, für den Arne Schneider 23 Sekunden vor Schluss zum 32:32 per Siebenmeter traf. Kibat: „In fremder Halle ist so ein Punkt wie ein Sieg.“

Spielverlauf: 0:1, 3:2 (6.), 3:5, 4:6, 6:6 (13.), 6:7, 8:7, 10:9 (19.), 12:11, 12:13 (24.), 14:15, 17:15 – 18:16, 18:18 (34.), 20:20, 23:21 (40.), 25:23, 25:25 (45.), 27:25, 29:26 (51.), 29:30 (56.), 31:30, 32:31 59.), 32:32.
TSV Ellerbe
k (Tore/davon Siebenmeter): Niklas Benkendorf (9), Bengt Eggers (5), Arne Schneider (5/1), Jesko Semmelhack und Timo Tennenbaum (je 4), Lasse Most und Sean-Pascal Borgard (je 2), Stefan Wilhelm (1)
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