Ellerbek. Oberligahandballer vertändeln fast eine Acht-Tore-Führung. Dann kommt Luis Skroce ins Tor. Nicht der einzige gelungene Tausch des Tages

Kartenspiel oder Handball. In beiden Fällen ist es günstig – im ersten allerdings nicht legal – immer noch ein Ass im Ärmel zu haben. Und auch Nico Kibat, Trainer der Oberligahandballer des TSV Ellerbek, konnte auf eine weitere Trumpfkarte zurückgreifen, als die Heimpartie gegen den TSV Hürup nach souveräner Spiel- und hoher Halbzeitführung (17:10) doch noch zu entgleiten drohte.

Niklas Politz hat seine große Viertelstunde, als er nach der 40. Minute auf die Rechtsaußenposition wechselt und dann noch fünf Tore erzielt.
Niklas Politz hat seine große Viertelstunde, als er nach der 40. Minute auf die Rechtsaußenposition wechselt und dann noch fünf Tore erzielt. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

„Luis war für mich der entscheidende Faktor in diesem Spiel“, sagte Horst Zehetbauer, Torwarttrainer der „Elligators“, nach der Partie über den jungen Keeper, der zur Saison 2020/21 vom TuS Esingen nach Ellerbek gewechselt war.

Nach der Halbzeitpause schmilzt die Ellerbeker Führung wie Eis in der Sonne

Skroces Stunde Schlug, als die ursprünglich beruhigende Ellerbeker Führung binnen Minuten auf drei Treffer zusammengeschmolzen war (21:18/39.). Coach Kibat nach eine Auszeit, machte taktische Ansagen – und ließ brachte nun den jüngeren seiner beiden Stammkeeper. Auf den zuvor tadellosen Florian Knust hatten sich die Gäste mittlerweile eingeschossen.

„Das hatte Horst gut im Gefühl, dass Luis gut drauf war und einen Impuls setzen könnte“, sagte Kibat im Nachhinein. Zehn Minuten später zeigte sich schon, wie gut diese Entscheidung gewesen war. Sieben Paraden von später über zehn standen da schon für Skroce zu Buche. Dessen Teamkameraden nutzten diese Ballgewinnen nun wieder optimal und hielten nach dem 22:20 (42.) den Abstand konstant bei drei Treffern.

Durch Krankheit und Verletzungen ist Coach Kibat zum Improvisieren gezwungen

Doch Wechsel und Improvisation waren an diesem Tag ohnehin das Leitthema für den Ellerbeker Coach. Muss er doch auf noch unbestimmte Zeit auf Hennes Paulsen verzichten, seinen Kapitän und Haupttorschützen aus dem rechten Rückraum (Entzündung). Damit nicht genug, haben sich erst jetzt wieder Rückraummann Bengt Eggers (nach Urlaub) sowie Linksaußen Lucas Harms und die Spielmacher Sean-Pascal Borgard und Arne Schneider (schon letzte Woche) von ihren Coronaerkrankungen zurückgemeldet.

In der ersten Halbzeit stellt Arbeitstier Arne Schneider die Hüruper Abwehr immer wieder vor Probleme und schafft Freiräume für seine Nebenleute.
In der ersten Halbzeit stellt Arbeitstier Arne Schneider die Hüruper Abwehr immer wieder vor Probleme und schafft Freiräume für seine Nebenleute. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

So übernahm im ersten Durchgang Youngster Niklas Politz die Paulsenrolle, während Arbeitstier Arne Schneider die Angriffsmitte durchwühlte und über links Unterstützung von Niklas Benkendorf und Bengt Eggers erhielt.

Ein Rezept, das aufging – bis sich Hürup drauf eingestellt hatte und zugleich kurzzeitig der Biss in der Ellerbeker Abwehr verloren gegangen war. Doch mit dem Torhütertausch und dem Wechsel von Niklas Politz auf die Rechtsaußenposition (von da an traf er noch fünfmal), lief die Maschine der Hausherren wieder rund bis zum 35:30-Sieg.

Beim nächsten Heimspieltag wartet auf die Ellerbeker Fans eine Après Ski Party

Ihre nächste Aufgabe haben die Ellerbeker am kommenden Sonnabend, 19 Uhr, beim TSV Kronshagen zu bewäl­tigen, ehe sie dann bereits am Freitag (10. März, 20.30 Uhr) ihre nächste Handball-Party in der Harbig-Halle steigen lassen wollen. Und das dieses Mal gleich in doppeltem Sinn. Bereits vor dem Anpfiff der Partie gegen die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg, dem „Heimatteam“ von TSV-Trainer Kibat, laden die „Elligators“ von 18 Uhr an vor dem Halleneingang zur Après Ski Party ein.

Spielverlauf: 2:1 (3.), 2:3 (5.), 6:3 (13.), 8:5 (15.), 9:6, 11:6 (19.), 14:7 (25.), 17:10 – 20:12 (34.), 20:14, 21:18 (39.), 22:20 (42.), 25:21 (45.), 27:22, 28:25 (54.), 30:27 (57.), 32:29 (59.), 35:30.
TSV Ellerbe
k (Tore/davon Siebenmeter): Timo Tennenbaum (8/4), Niklas Politz (7), Niklas Benkendorf (5), Lasse Most (4), Arne Schneider (4/1), Jesko Semmelhack (3), Bengt Eggers (2), Florian Knust und Stefan Wilhelm (je 1)
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