Ellerbek. Oberligamänner lassen sich nicht anmerken, dass sie vor einer Woche krankheitsbedingt absagen mussten. Erste Hälfte ist Galavorstellung

Ob die Oberliga-Handballer des TSV Ellerbek ihre neuen – durch die Spieler mitgestalteten und mit ihren Namenszügen versehenen – Trikots angemessen einweihen wollten? Jedenfalls haben sich die Männer von Trainer Nico Kibat im Heimspiel gegen die HSG Tarp/Wanderup nicht anmerken lassen, dass sie noch fünf Tage zuvor ihre Auswärtspartie gegen den HSV Hamburg II wegen einer Reihe von Magen-Darm-Infekten absagen mussten.

Die ungewohnt späte Anwurfzeit kann die Ellerbeker nicht von einem Blitzstart abhalten

Und auch die ungewohnte abendliche Spielzeit (Anpfiff war um 20.30 Uhr) hatte keinerlei Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Tabellendritten (nach Minuspunkten gerechnet sogar Ligazweiten). Vor rund 200 Fans in der Harbig-Halle haben die Ellerbeker einen nie gefährdeten 34:24 (20:7)-Sieg eingefahren.

„Die Ansage war, dass wir das Tempo hochhalten wollten, weil wir einen vollständigen Kader hatten und ständig durchwechseln konnten“, sagte Nico Kibat. „Es war aber auch entscheidend, dass wir nicht nur Qualität auf die Platte bringen, sondern auch unsere Mentalität. Das ist uns in der ersten Halbezit eindrucksvoll gelungen. Und wenn wir in der zweiten Hälfte etwas konsequenter unsere Dinger reingemacht hätten, hätten wir das auch höher gewonnen. Und unsere 5:1-Abwehr war die ganze Zeit über sehr stark.“

Alle eingesetzten Spieler treffen und machen so die Teamleistung perfekt

So aber konnte sich der TSV-Coach darüber freuen, dass jeder seiner eingesetzten Feldspieler auch getroffen hatte. Zwar hatte Kapitän Hennes Paulsen den Zug mit vier der ersten fünf Ellerbeker Treffer ins Rollen gebracht, doch dann traten andere Schützen in den Vordergrund. So steuerte Georg Butenschön binnen 15 Minuten fünf blitzsaubere Rückraumtreffer zum Torfestival des TSV bei.

Aber auch für die beiden anderen fünffachen Torschützen – Timo Tennenbaum und Bengt Eggers – wie auch alle weiteren Aktiven hatte der Coach nur lobende Worte übrig. „Das war die klassisch gute Teamleistung, bei der man eigentlich niemanden hervorheben möchte.“

Im Tor ziehen die TSV-Keeper Florian Knust und Luis Skroce den Gästen manchen Zahn

So hatte auch im Tor diesmal Florian Knust von Beginn an den Gästen so manches Mal den Zahn gezogen. In der letzten Viertelstunde übernahm Luis Skroce und setzte die exzellente Keeperleistung beim TSV fort. Als würdigen Abschluss parierte Skroce noch mit abgelaufener Zeit einen Siebenmeter von Brian Eggert. „Wobei mir das fast schon ein wenig Leid getan hat“, meinte der Ellerbeker Keeper. „Er ist ja noch ein A-Jugendlicher.“

Am kommenden Sonntag will der Tabellendritte (24:6 Punkte) bei der HSG Marne/Brunsbüttel (10./12:20) seine weiße Weste der Rückrunde wahren – unbesiegt seit dem 14. Dezember – und sich so alle Möglichkeiten offen halten, sollten die Rivalen HSG Eider Harde (1./31:3) und HG Hamburg-Barmbek (2./27:7) bei ihren Aufgaben einmal straucheln.