Bad Bramstedt. Die Versorgung in Bad Bramstedt ist vorerst gesichert: Bis Ende Januar gibt es eine Streikpause. Was währenddessen geplant ist.

Von einem Zeichen der Entspannung dürfte wohl noch keine Rede sein. Dennoch hat der bislang erbittert geführte Arbeitskampf an der Schön Klinik in Bad Bramstedt nun eine andere Richtung eingeschlagen. Wenige Tage, nachdem die Gewerkschaft ver.di einen „Weihnachtsfrieden“ über die Feiertage verkündet hatte, wird der Streik nun vorerst komplett ausgesetzt. Und zwar für einige Wochen.

Bis 31. Januar 2025, so teilt es der familiengeführte Konzern mit, werde „die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Schön Klinik Bad Bramstedt [...] ohne Einschränkungen sichergestellt“ sein. Möglich machte dies ein Vergleich, den beide Seiten am Montag vor dem Landesarbeitsgericht Kiel erzielen konnten.

Schön Klinik Bad Bramstedt: Konzern und ver.di wollen jetzt doch sprechen

Demnach werden sich Klinikleitung und Vertreter der Gewerkschaft „zu einem ergebnisoffenen Gespräch zusammenfinden, um sich über den Forderungskatalog [...] auszutauschen“. Dazu hat sich der Arbeitgeber in dem Vergleich bereiterklärt. Ver.di nahm dieses Angebot an.

Näheres wurde zunächst nicht bekannt. Wolfgang Hooke, Tarifsekretär bei ver.di, sagte allerdings: „In der Tat hegen wir die Hoffnung, dass es sich bei der Gesprächsbereitschaft um den Beginn tatsächlicher Tarifverhandlungen handelt. Wir hatten ja immer gesagt, dass Tarifverhandlungen das Ziel des Streiks sind und die Bereitschaft hierzu zum Aussetzen des Arbeitskampfs führt.“

Forderungen: Haustarif, reduzierte Wochenarbeitszeit, mehr Urlaub

Zum Hintergrund: Seit Oktober steht die renommierte, mit mehr als 520 Betten sowie jährlich über 4000 Patientinnen und Patienten größte deutsche psychosomatische Fachklinik im Zeichen des Ringens um einen Haus-Tarifvertrag sowie eine Reduzierung der Arbeitszeiten.

Auch ein Stundenlohn von mindestens 16 Euro und 30 Tage Urlaub sind Teil der Forderungen. Zuvor hatte ver.di die Geschäftsführung bereits im Sommer zu Verhandlungen aufgerufen, die aber nicht aufgenommen wurden.

Urabstimmung Schön Klinik: 88 Prozent waren für Ausweitung des Streiks

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An sechs Tagen gab es schließlich im Herbst hierzu Warnstreiks. Laut ver.di seien mehr als 60 Prozent der nichtärztlichen Beschäftigten mittlerweile gewerkschaftlich organisiert. Und diese sprachen sich Mitte Dezember in einer Urabstimmung deutlich für eine Ausweitung der Aktionen aus.

Schön Klinik Bad Bramstedt: Geschäftsführung muss Termine vorlegen, sonst endet die Streikpause

Der nächste Schritt: Am 17. Dezember wurde ein unbefristeter Streik ausgerufen, wobei ein Notdienst aufrechterhalten werden konnte. Nach wenigen Tagen verkündete ver.di dann den besagten „Weihnachtsfrieden“, dem nun Gespräche folgen könnten. Konkrete Termine gibt es noch nicht, der Arbeitgeber muss nun bis 6. Januar zwei verbindliche Vorschläge machen. Andernfalls, oder falls die Treffen nicht stattfinden, wäre auch der Streikabbruch obsolet.

Ebenso ist die Klinik verpflichtet, keine Gespräche mit dem Betriebsrat über die Forderungen aufzunehmen. Und: Beide Seiten haben sich dazu verpflichtet, verbindlich über den Umfang von Notdienstmaßnahmen zu verhandeln – mit dem Ziel, eine ab 1. Februar gültige Vereinbarung zu finden.