Norderstedt. Ehemaliges Haus Rosengarten in Norderstedt: Geschäftsmann aus Hamburg bestätigt Kauf. Offen bleibt, was er mit dem Gebäude plant.
- Im Oktober 2023 musste das Haus Rosengarten in Garstedt plötzlich schließen
- Altenheim wurde als Teil der Insolvenzmasse meistbietend verkauft
- Stadt Norderstedt hat Interesse an Nutzung als Wohnheim
Es hat einige Zeit gedauert, bis die Information durchsickerte. Doch nun steht fest, was aus dem ehemaligen Haus Rosengarten, einem traditionsreichen Altenpflegeheim in Norderstedt, geworden ist. Es gibt einen neuen Eigentümer. Ein Geschäftsmann aus Hamburg hat sich im Bieterverfahren durchgesetzt. Das hat Nissar Azizi auf Abendblatt-Anfrage bestätigt. Ihm gehört ein Investmentunternehmen mit Sitz am Neuen Wall.
Die Immobilie an der Alten Dorfstraße/Einmündung Ochsenzoller Straße in Garstedt galt als sehr begehrt. Zuvor befand sich hier eine Pflegeeinrichtung, die im Oktober 2023 auf behördliche Anordnung hin geschlossen worden war. Die Bewohnerinnen und Bewohner mussten binnen kurzer Zeit umziehen. Der Geschäftsführer tauchte ab, die dahinterstehende Betreibergesellschaft war zahlungsunfähig, meldete Insolvenz an, sie wurde mittlerweile liquidiert.
Nach dramatischer Insolvenz: Investor kauft Altenheim in Norderstedt
Ein Spezialist für derartige Fälle, die Firma Impro aus Dresden, vermarktete das 1959 gebaute, seitdem mehrfach erweiterte und renovierte Heim (früher: Haus Kallen) im Auftrag des Insolvenzverwalters White & Case. Es galt folgende Prämisse: Das Gebot müsse bei mindestens 2,5 Millionen Euro liegen, und das höchste Angebot würde auch den Zuschlag erhalten. So ist es vorgeschrieben, da es sich um Insolvenzmasse handelte.
Ein früheres Gutachten hatte den Wert auf 3,7 Millionen Euro taxiert. Für welche Summe das Haus Rosengarten letztlich veräußert wurde, gab Impro nicht bekannt, teilte Ende August lediglich mit, dass ein Höchstgebot ermittelt worden sei. Allerdings hing auch danach noch wochenlang ein Schild am Haupteingang, wonach die Immobilie zu verkaufen sei. Dieses Plakat ist jetzt verschwunden.
Stadt Norderstedt hat Interesse an einer Nutzung
Nach Abendblatt-Informationen gab es rund ein halbes Dutzend Interessenten. Auch, weil sich die Stadt Norderstedt frühzeitig positioniert und angedeutet hatte, sich eine Nutzung vorstellen zu können.
Mehr aus der Region
- Massive Kritik an Kostenexplosion in Norderstedt: Doch Bildungshaus darf noch teurer werden
- Entdeckt: Das sind die neuen Überwachungskameras an den Bahnhöfen in Norderstedt
- Neue Buslinie 492 in Norderstedt: In Rekordzeit von Glashütte nach Garstedt zum Herold-Center
Demnach steht im Raum, dass die Verwaltung das Gebäude anmietet, damit hier bis zu 60 Wohnungen zur Verfügung stehen, vielleicht für Flüchtlinge, vielleicht für Studenten oder Auszubildende, oder für andere Personengruppen, die es auf dem Markt schwer haben.
Haus Rosengarten: Laufen bereits Gespräche?
Ein Kauf mit öffentlichen Mitteln war hingegen nie eine Option, wäre auch nur mit politischem Beschluss möglich gewesen. Stattdessen nahmen die Bieter schon während des laufenden Verfahrens Kontakt zur Rathausspitze auf, also Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder und Sozialdezernentin Kathrin Rösel. Zu Details schwieg man dort stets, das ist bei derartigen Gesprächen üblich, es wurde nur betont, diese Gespräche nicht aktiv gesucht zu haben.
Auf Nachfrage bejahte die Stadt in dieser Woche knapp, in Kontakt mit dem neuen Eigentümer zu stehen. Und Nissar Azizi kündigte an, sich noch vor Weihnachten äußern zu wollen, welche Pläne er mit dem leerstehenden Heim habe.