Bad Bramstedt. Gewerkschaft ver.di verkündet: Über die Feiertage soll der Arbeitskampf ruhen. Doch die erbitterte Auseinandersetzung wird weitergehen.

Es ist nur wenige Tage her, als an der Schön Klinik in Bad Bramstedt die nächste Eskalations-Stufe erreicht wurde. Seit Dienstag befinden sich die nicht-ärztlichen Beschäftigten in einem unbefristeten Streik, und zwar jene, die in der Gewerkschaft ver.di organisiert sind. Das Ergebnis der zuvor durchgeführten Urabstimmung war mit 88 Prozent mehr als deutlich. Gleichermaßen wurde nun bekannt gegeben: Über die Feiertage soll es eine Atempause geben.

Jochen Penke, verantwortlicher Fachbereichsleiter bei ver.di Nord, bestätigt: Am Abend des 23. Dezember werde der Streik unterbrochen, „wir machen dies im Sinne eines ‚Weihnachtsfriedens‘“, so der Gewerkschaftler. Im Grundsatz ändert das aber nichts an dem Konflikt, der sich im Herbst immer weiter zugespitzt hatte.

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Wie mehrfach berichtet, kämpfen die Klinik-Mitarbeitenden für bessere Arbeitsbedingungen und einen Haustarifvertrag, dazu eine Reduzierung der Wochen-Arbeitszeit von 40 auf 37 Stunden. Die Geschäftsführung hat sich bislang geweigert, mit ver.di hierüber zu verhandeln, sieht vielmehr den Betriebsrat als Gesprächspartner.

Ebenso versuchte das Krankenhaus, den unbefristeten Streik kurzfristig zu stoppen. Das Amtsgericht Neumünster lehnte einen Antrag aber ab, woraufhin die Arbeitgeberseite Einspruch einlegte – die nächste Instanz ist das Landesarbeitsgericht in Kiel.

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Ver.di sieht sich und die Streikenden im Recht: „Es geht hier vor allem darum, das verfassungsmäßige Streikrecht der Beschäftigten zu schützen und damit auch weiterhin den Weg des Arbeitskampfes zur Durchsetzung eines Tarifvertrages für die Beschäftigten frei zu halten, da sich der Arbeitgeber zu keinerlei vernünftigen Verhandlungen bereit erklärt hat“, so Tarifsekretär Wolfgang Hooke.

Die Schön Klinik Bad Bramstedt gehört zum gleichnamigen Konzern mit zahlreichen Häusern in Deutschland sowie in England. Die 1985 gegründete, familiengeführte Gruppe betreibt 17 Kliniken und 34 ambulante Einrichtungen mit rund 14.300 Beschäftigten. Bad Bramstedt ist spezialisiert auf psychosomatische Erkrankungen, weitere Schwerpunkte sind Orthopädie, Neurologie und Rehabilitation.