Norderstedt. Für Luxusobjekte müssen 20 Euro oder mehr pro Quadratmeter gezahlt werden. Wie hoch der durchschnittliche Mietenspiegel ist.
- 143 Quadratmeter große Neubauwohnung hat vier Zimmer, eine Parkplatz und eine Dachterrasse
- Der Stadtteil Harksheide ist ein teures Pflaster
- Zwischen 2021 und 2023 sind die Mieten in Norderstedt um gut sechs Prozent gestiegen
Dass die Mieten in Norderstedt hoch sind, ist bekannt. Aber eine Wohnung für 4591,43 Euro? Wohlgemerkt: Kaltmiete. Dieses Domizil in Harksheide ist laut der Onlineplattform Immowelt das teuerste Mietobjekt in der Stadt mit einem Preis von gut 32 Euro pro Quadratmeter. Im Schnitt zahlen Mieter laut städtischem Mietspiegel 9,77 Euro für den Quadratmeter.
Zu finden ist die Neubauwohnung mit vier Zimmern, einem Parkplatz in der zum Haus gehörenden Tiefgarage sowie einer Wohnfläche von 143 Quadratmetern samt Dachterrasse in Harksheide. Wer die Details der Anzeige liest, erfährt, dass es sich um ein Leasingobjekt handelt, das zurzeit zum Verkauf steht. Sofort kaufen oder erst Probewohnen und dann kaufen, oder nach Ablauf des Leasingvertrages wieder ausziehen – das ist das Geschäftsmodell der OWNR Deutschland GmbH.
4591 Euro im Monat: Das ist Norderstedts teuerste Mietwohnung
Mit großem Abstand folgen die nächstteureren Wohnungen, allesamt ebenfalls in Harksheide beheimatet. Und auf Platz zwei rangiert ein in Norderstedt durchaus bekannter Name: Adlershorst bietet im „Stadtquartier Levenslust“ am Stonsdorfer Weg 59 „funkelnagelneue Wohnungen“ an, für die größte mit einer Wohnfläche von 114,25 Quadratmetern ruft die Norderstedter Baugenossenschaft eine Nettokaltmiete von 2251 Euro auf, auch immerhin knapp 20 Euro für jeden Quadratmeter.
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Auf Platz drei folgt dann wieder OWNR mit einer weiteren Leasing-Wohnung in Harksheide, die Interessierte für 2009,67 Euro netto kalt im Monat mieten beziehungsweise leasen können. Dafür kann man sich auf 88 Quadratmetern in vier Zimmern ausleben. Tabellenplatz vier und fünf trennen nur wenige Cent, in die Immobilienportale gestellt wurden sie von den beiden Anbietern, die auch auf den bisherigen Spitzenplätzen zu finden sind.
Norderstedt: Mieten sind kräftig gestiegen
OWNR bietet nach bekanntem Leasing-Modell neu gebaute drei Zimmer auf 89 Quadratmetern in Harksheide für 1913,94 Euro, Adlershorst hat im Neubaugebiet „Levenslust“ drei Zimmer auf 99,4 Quadratmetern für 1913,45 Euro. Auch bei diesen beiden Objekten liegen die Quadratmeterpreise mit 21,50 Euro (OWNR) und 19,25 Euro (Adlershorst) weit jenseits der durchschnittlichen Miethöhe.
Diese Spitzenmieten zeigen zugleich: Die Mietpreise sind in Norderstedt im vergangenen halben Jahr offenbar nochmals deutlich nach oben geklettert. Noch im Juni ergab ein Blick in die Immobilienportale Höchstmieten von 16,50 Euro. Auch insgesamt hat das Mietniveau angezogen: Zwischen 2021 und 2023 sind die Mieten um gut sechs Prozent gestiegen.
28.500 Euro pro Monat für die teuerste Mietwohnung in Berlin
Verglichen mit Hamburg wirken die Norderstedter Monatsmieten allerdings fast wie Billigangebote. Vor einem Jahr wurde die teuerste Wohnung für 11.800 kalt im Monat angeboten, wie die Onlineplattform Immowelt ermittelt hat: eine Penthouse-Suite mit 320 Quadratmetern und fünf Zimmer im exklusiven „Strandhaus“ in der Hamburger HafenCity. Tausend Euro weniger forderte der Vermieter für ein Apartment an den Sophienterrassen in Harvestehude und bot dafür auch immerhin 479 Quadratmeter Wohnfläche.
Selbst die günstigste Wohnung in den Top fünf rangiert mit 7000 Euro Monatsmiete noch deutlich über dem teuersten Mietobjekt in Norderstedt, wobei bundesweit nicht die Hansestadt die Tabelle anführt, sondern Berlin. Wer wollte, konnte in der Hauptstadt eine möblierte Luxuswohnung für 28.500 Euro kalt im Monat mieten.