Norderstedt. Wartung der Piste Langenhorn/Niendorf ist für Mai geplant. Alle Maschinen starten und landen dann über die Norderstedter Bahn.

Zum Weihnachtsfest gibt es vom Flughafen Hamburg eine gute und eine schlechte Nachricht für die vom Fluglärm betroffenen Menschen in Norderstedt, Quickborn und Hasloh. Zwei Wochen wird im kommenden Jahr über den Dächern der Städte und Gemeinden absolute Ruhe herrschen. Aber im Gegenzug müssen die Bewohner auch zwei Wochen mehr Fluglärm in Kauf nehmen. Der Grund: Der Flughafen wartet abwechselnd die beiden Start- und Landebahnen.

Vom 7. bis 21. Mai wird die Start- und Landebahn 05/23 (Niendorf/Langenhorn) gesperrt, alle Starts und Landungen erfolgen über Norderstedt und Alsterdorf, wobei die Alsterdorfer geschont werden und die Norderstedter deutlich mehr Starts und Landungen verkraften müssen.

Voraussichtlich vom 15. bis 26. September 2025 geht es dann andersherum: Dann ist die Start- und Landebahn 15/33 (Norderstedt/Alsterdorf) gesperrt, alle Starts und Landungen werden dann über Niendorf und Langenhorn abgewickelt.

Flughafen Hamburg: Norderstedter müssen mehr Fluglärm verkraften

Im Vorjahr war die Bahn Niendorf/Langenhorn im September für die Wartungsarbeiten gesperrt, wobei der September mit mehr als 10.000 Flugbewegungen und zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Passagieren im Vergleich der letzten zwei Jahre einer der Monate mit den meisten Starts und Landungen am Hamburg Airport ist. Zwei Wochen lang mussten die Norderstedter und Norderstedterinnen noch mehr Fluglärm verkraften als ohnehin schon.

Denn etwa 40 Prozent der Flugbewegungen, mehr als 48.000 Starts und Landungen (Wert von 2023), erfolgen jährlich in oder aus Richtung Nordwesten. Zwar wurde es in den vergangen zwei Wochen auch über den Dächern in Alsterdorf lauter, aber das bevölkerungsreiche Innenstadtgebiet wird grundsätzlich am wenigsten durch Lärm aus der Luft belastet. Nur sieben Prozent der Flugzeuge (8386 Flugbewegungen) starten und landen über die südöstliche Bahn.

Wartung hält Pisten fit für sicheren Flugbetrieb

„Wenn die jeweilige Piste gesperrt ist, beseitigen wir zum Beispiel den Gummiabrieb an den Aufsetzpunkten, spülen die Siel-Leitungen, erneuern die Markierungen und nehmen die sogenannte Startbahnbefeuerung, also die Elektrik, unter die Lupe“, sagt Martin Borstelmann, Projektleiter Tiefbau am Hamburg Airport. Zusätzlich stünden Betonreparaturen und Fugenarbeiten auf der To-do-Liste. All diese Maßnahmen trügen dazu bei, dass die Pisten fit für den Flugbetrieb bleiben und die Passagiere sicher in den Urlaub starten könnten.

Der Zeitpunkt der Bahnsperrungen werde besonders sorgfältig ausgewählt: „Die Arbeiten müssen bei trockenem Wetter stattfinden, gleichzeitig dürfen sie nicht in die verkehrsstarken Ferienzeiten fallen – denn dann werden am Flughafen beide Start- und Landebahnen benötigt“, sagt Borstelmann.

Flughafen Hamburg: Anwohner sollen wenig beeinträchtigt werden

Dass die Bahnen außerhalb der Ferienzeiten saniert werden, sei auch im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner. „Gerade in den Sommermonaten verbringen sie viel Zeit draußen und sollen möglichst wenig durch die geänderte Nutzung der Start- und Landebahnen beeinträchtigt werden“, fügt der Projektleiter hinzu. Der Flughafen bittet um Verständnis für diese notwendigen Maßnahmen.

Die EASA (European Union Aviation Safety Agency) habe vor einiger Zeit ihre Sicherheitsanforderungen an die Start- und Landebahnen von Flughäfen konkretisiert und erhöht. Erforderlich sei es, die Pisten engmaschiger zu beobachten und bei Mängeln schneller zu reagieren.

Daher seien wie im vergangenen Jahr weitere Tagessperrungen notwendig, die unter anderem für wichtige Arbeiten an der elektrischen Infrastruktur (z.B. an der Beleuchtung des Start- und Landebahnsystems) genutzt werden. Die Arbeiten würden je nach Witterung und Notwendigkeit kurzfristig terminiert, die Termine würden auf der Internetseite von Hamburg Airport bekanntgegeben.