Norderstedt. Noch unterwegs für ein Last-Minute-Präsent? Dann lieber vorher schnell diese 7 Tipps für besondere Fälle lesen. Frohes Fest!
- Geschäfte im Herold Center Norderstedt haben am 24.12. bis 14 Uhr geöffnet.
- Buchhandlungen, Bekleidungsgeschäfte und der Teepavillon bieten gute Last-Minute-Lösungen.
- Es lohnt sich, auch im Reisebüro oder im Reformhaus mal vorbeizuschauen.
Es ist Heiligabend, aber ein Geschenk für eine Person fehlt? Ja, sowas kann passieren. Zum Beispiel dann, wenn der Bruder mit Familie jetzt doch aus Düsseldorf zur Feier anreist. Wenn die neue Schwieger-Familie aus Spanien plötzlich beschenkt werden muss. Oder einfach dann, wenn man für die Ehefrau monatelang über ein passendes Geschenk nachdachte, aber einfach einfach keine gute Idee hatte. Immerhin: Im Herold-Center in Norderstedt kann man noch am 24.12. bis 14 Uhr einkaufen. Wir haben dort Verkäuferinnen und Verkäufer gefragt, wie sie schwierige Fälle lösen würden.
Fall 1: Die Verwandtschaft aus dem Ausland
Beim Tee- und Gewürze-Pavillon im Erdgeschoss des Centers kaufen dieser Tage viele Menschen ihre Weihnachtsgeschenke. „Wir stellen oft auf Wunsch individuell etwas zusammen“, sagt Inhaberin Yvonne Bensieck. Dabei komme es natürlich darauf an, welche Tees die Person gerne trinkt, was für Vorlieben sie hat. Und wenn man all das nicht weiß? Zum Beispiel dann, wenn die Tochter gerade einen netten Mann aus Spanien geheiratet hat und man jetzt die neue Verwandtschaft beschenken möchte? Yvonne Bensieck weiß Rat. „Für das Ausland wird gerne etwas typisch Hamburgisches genommen.“ Da empfiehlt sich zum Beispiel eine schon fertig gepackte Geschenkkiste mit „Hamburger Rumtopf“ und Teesorten wie „Sturmtief“ für 29,95 Euro. Wer es noch lokaler möchte, bekommt im Pavillon auch ein Geschenkpaket mit dem „Norderstedter Weihnachtstee“ für 15,95 Euro.
Fall 2: Der Schwiegervater
Auch in der Filiale der Bekleidungskette „Camp David“ herrscht schon vorweihnachtlicher Betrieb. „Im Prinzip läuft es so ab, die Damen kaufen für die Herren“, sagt Verkäuferin Catrin Herzberg. Gekauft werden „häufig Pullover, Sweatshirts und T-Shirts“, sagt sie. Klassische, grundsolide Gaben für das Weihnachtsfest. Aber was würde Catrin Herzberg raten, wenn man am 24.12. plötzlich noch etwas für den Schwiegervater braucht? „Mit einem Polohemd kann man eigentlich nichts falsch machen“, sagt sie. Ein Geschenk, das schon ein bisschen sommerliche Gefühle vorwegnimmt – vielleicht hebt das ja die Laune des zu Beschenkenden zusätzlich. Vorteil für den Schenkenden: Bei Camp David im Herold Center gibt es gerade die „Halbpreis-Aktionszeit für Geschenke“, man zahlt nur 35 Euro für das Polohemd. Ist der Schwiegervater eher ein winterlicher Typ, würde Catrin Herzberg zu Mütze und Schal (Aktionspreis: zusammen 35 Euro) raten.
Fall 3: Der nichtlesende 14-Jährige
Bei Thalia hat das Personal derzeit alle Hände voll zu tun, halb Norderstedt scheint sich derzeit dort mit Geschenken einzudecken. Aber Jenny Chazal, die stellvertretende Filialleiterin, nimmt sich trotzdem etwas Zeit für uns. Wir konfrontieren sie mit einem hypothetischen Problem und bitten sie um eine Lösung. Was tun, wenn man ganz schnell noch ein Geschenk für einen 14-jährigen Jungen braucht, zum Beispiel den Neffen, der so ziemlich alles gerne tut, außer zu lesen? Aber man möchte nun einmal ein Buch schenken, weil Bücher nun einmal etwas Gutes sind?
Kein Problem für Jenny Chazal. „In solchen Fällen muss das ein Buch sein, das richtig knallt und ein bisschen wie ein Actionfilm ist.“ Sie nimmt uns mit zum Jugendbuchregal, dort stehen Bücher eines Autors namens Arno Strobel. „Der schreibt eigentlich Thriller für Erwachsene. Aber er hat auch eine Kinderbuchreihe. Sehr spannend, ab der ersten Seite!“ Für das Taschenbuch „Highspeed London“, dem ersten Teil dieser Reihe, würden wir 9,95 anlegen müssen. Fall gelöst, finden wir.
Fall 4: Die notorisch schlecht gelaunte Schwester
Weil das so gut klappte, geben wir Jenny Chazal noch eine Aufgabe. Nehmen wir mal an, wir hätten eine Schwester, sie ist vielleicht 30 oder 40, hadert immer mal wieder mit dem Leben. Hat oft nicht so richtig gute Laune. Aber nun hat sie für den 1. Weihnachtstag zum Glühwein auf ihrer Terrasse eingeladen. Was bringen wir ihr mit?
„Ich sehe zwei Möglichkeiten. Entweder einen Ratgeber oder einen Roman“, sagt Jenny Chazal. Da wir glauben, der Ratgeber könnte etwas übergriffig wirken, entscheiden wir uns für den Roman. Der empfohlene Titel: „Komm schon, Baby!“ von Ellen Berg, Untertitel: „(Kein) Liebes-Roman“. Jenny Chazal erklärt: „Ellen Berg nimmt in ihren Romanen gewichtige Themen auf die Schippe. Hier geht es darum, dass eine Hebamme ungewollt schwanger wird. Mit dem Buch kann man sich wunderbar auf die Couch legen und sich totlachen.“
Klingt gar nicht schlecht. Preis: 14 Euro. Letzte Frage: Was kaufen die Kunden eigentlich sonst so, als Weihnachtsgeschenk? „Bücher von Joachim Meyerhoff und Sebastian Fitzek gehen im Moment richtig gut. Und natürlich die Autobiografie von Angela Merkel.“ Die, so glaubt Jenny Chazal, werde irgendwann so ziemlich in jedem Haushalt stehen.
Fall 5: Die 7 Jahre alte Nichte, die man kaum kennt
Was tun, wenn der Bruder oder die Cousine zu Besuch kommt, mit der Familie, die man kaum kennt, weil sie ja in Düsseldorf, München, Dubai oder Buenos Aires lebt (Wir sind froh in unserem Reihenhaus in Norderstedt, aber jeder, wie er es mag)? Und jetzt müssen wir die sieben Jahre alte Nichte beschenken? Auf der Suche nach einer Lösung gehen wir zum Spielzeuggeschäft „Peggy Diggeldey“. Dort treffen wir die freundliche Laura Ritter, die dort stellvertretende Filialleiterin ist.
„Sieben ist kein einfaches Alter, da sind Kinder nicht mehr ganz klein, aber eben auch noch nicht groß“, sagt sie. Bei Mädchen in diesem Alter seien Barbie-Puppen tatsächlich noch sehr angesagt. Aber man könne auch ein Mikroskop schenken, „in dem Alter interessieren sich alle Kinder einfach total dafür, wie Dinge funktionieren.“ Da kommen wir der Sache schon näher, aber das Mikroskop ist dann doch ein bisschen teuer. Wir landen schließlich bei dem Kosmos-Kasten „Schmuck-Studio“ für 20 Euro, damit kann die Nichte selbst Schmuck basteln.
Fall 6: Die Ehefrau
Die Wunschzettel für die Kinder sind abgearbeitet, die Geschenke für Schwiegermutter Monika und Onkel Guntram sind eingepackt. Was fehlt? Genau. Auf der Suche nach einem ganz zentralen Baustein für das Fest der Liebe begeben wir uns zu Juwelieren im Herold-Center, bitten um kompetenten Last-Minute-Rat. Aber: keine Zeit, zu viele Bestellungen gerade. Aha. Doch zum Glück gibt es ja das Reisebüro „No Limit“.
Inhaber Andreas Handke versteht den Ernst der Lage: „Happy wife, happy life“, sagt er. Und empfiehlt ein gemeinsames, romantisches Wochenende. „Überraschen Sie sie vielleicht mit einem Ort, an dem sie noch nie war.“ Mag sie die Ostsee, aber man war eigentlich immer nur am Timmendorfer Strand? Dann wäre Usedom vielleicht etwas. Bei den Details käme ein „Wellness-Wochenende mit Massagen“, oder aber auch ein „Emotion-Urlaub“ infrage. Was ist das? Andreas Handke grinst und bleibt uns eine konkrete Antwort schuldig. Wandern, Wine-Tasting, sowas geht natürlich auch. In jedem Fall, so Handke, sollte man zur genaueren Planung dann doch lieber die Frau ins Reisebüro mitzubringen. Das Mittel der Wahl ist also ein Reisegutschein, über einen frei wählbaren Betrag.
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Fall 7: Die, die gar kein Geschenk wollen (aber trotzdem was kriegen sollen)
Auch im Reformhaus Engelhardt hat schon das Weihnachtsgeschäft begonnen. In einem Reformhaus? Ja, durchaus, sagt Verkäuferin Irene D. „Bei uns kaufen viele ihre Last-Minute-Geschenke, zum Beispiel warme Socken oder Handcremes.“ Generell würden in ihrem Geschäft „Geschenke für die Gesundheit“ gekauft. Sehr gut, vielleicht sind wir hier am richtigen Ort, für die Lösung der finalen Aufgabe. Wir suchen nämlich ein Geschenk für eine Person, die „dieses Jahr wirklich kein Geschenk haben möchte“, die schon alles hat, und so weiter. Aber dieser Person so gar nichts zu schenken, fühlt sich auch nicht richtig an.
Es muss also etwas mit einem ganz unmittelbaren Nutzwert sein, was nicht später irgendwo rumsteht. Frau D. hat sofort eine Idee, empfiehlt uns den Saft „Silphion“ aus dem Hause Hübner. Haben wir noch nie gehört, sieht ein bisschen aus wie eine Bocksbeutel-Weinflasche. Ist aber ein komplett alkoholfreier „Gesundheits-Aperitif“, wie Irene D. verrät. „Da sind sehr viele Vitamine drin und zum Beispiel Bitterstoffe, für die Verdauung.“ Alles in allem etwas Gutes für die Gesundheit, „ein Löffel Wohlbefinden für den Tag“, Kostenpunkt: 15 Euro. „Damit kann doch eigentlich jeder etwas anfangen. Und falls nicht, wird es eben weiterverschenkt.“