Hamburg/Norderstedt. Trotz Führung verlieren die Garstedter mit 1:2 gegen den Hamburger SV II. Eintracht will auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Dieser neue Besen kehrt noch nicht so gut. Zweites Spiel, zweite Niederlage für Neu-Trainer Elard Ostermann (56) und seine Regionalligafußballer von Eintracht Norderstedt. Nach dem 0:3 zu Hause gegen den FC St. Pauli II (U23) setzte es am Sonnabendmittag im Stadion an der Hoheluft vor 250 Zuschauern ein 1:2 (1:1) gegen den Hamburger SV II (U21).
Die Norderstedter bleiben damit Tabellenvorletzter und müssen nach 22 Spieltagen weiterhin um den Klassenerhalt zittern. „Das ist keine einfache Situation. Das wissen die Spieler. Das wissen wir auch. Die U21 vom HSV ist nun aber auch keine Laufkundschaft, sondern eine Mannschaft mit richtig guter Qualität“, nahm Ostermann seine Jungs in Schutz.
Eintracht Norderstedt: HSV II verschärft Krise
Ganz anders war die Stimmungslage bei HSV-Trainer Loic Favé (31) der in den vergangenen sechs Tagen erst als Co-Trainer von Merlin Polzin mit den Zweitligaprofis des HSV 3:1 beim Karlsruher SC gewann und anschließend wieder ganz bodenständig die U21 zu zwei 2:1-Siegen gegen den SV Meppen und Eintracht Norderstedt coachte: „Es war mir wichtig, dass wir die Woche mit der U21 gut zu Ende bringen. Daher war ich auch bei den letzten Trainingseinheiten dabei“, so Favé, der dafür am Sonnabend sogar aufs Abschlusstraining der Profis vor der Partie gegen den SV Darmstadt 98 verzichtete.
Was Favé in der ersten Halbzeit von seinen „Rothöschen“ sah, machte ihm aber nur wenig Freude, sodass er von Schiedsrichter Schulz sogar eine Gelbe Karte wegen Meckerns kassierte (27.). Denn Eintracht Norderstedt war von Beginn an spielbestimmend. Nach einem Foul von Davis Rath an Ersin Zehir an der Strafraumgrenze gab es Freistoß für die Gäste. Eintrachts Dane Kummerfeld traf unter (!) der Mauer hindurch ins rechte Eck zur frühen 1:0-Führung (7.).
Erste Torchance brachte dem HSV den Ausgleich
Der HSV wirkte anschließend verunsichert und blieb immer wieder in der guten Eintracht-Defensive hängen. Die erste Torchance der Hanseaten brachte dann allerdings auch gleich den Ausgleich. Nicolas Oliveira brachte eine Flanke von rechts in den Strafraum. Dort stieg Omar Sillah zwischen zwei Norderstedtern hoch und köpfte unhaltbar zum 1:1 (38.) ein.
Norderstedt zeigte sich aber wenig geschockt. Lucas Camacho (42.) und Falk Gross (43.) hatten kurz darauf einen weiteren Treffer auf den Schlappen. „Ich habe in der ersten Halbzeit ein gutes bis sehr gutes Spiel von uns gesehen. Mit viel Ball- und Spielkontrolle. Wir haben nur eine Situation zugelassen. Dass wir dadurch gleich das Gegentor kriegen, ist natürlich ärgerlich. In der zweiten Halbzeit waren wir dann zu passiv“, so Ex-Profi Ostermann.
Omar Sillah erzielt Doppelpack für den HSV
Nach ein paar Ansagen von Loic Favé zur Pause kam der HSV besser aus der Kabine. Und kopierte einfach das 1:1. Flanke von der rechten Seite durch Oliveira. In der Mitte steigt erneut Omar Sillah hoch und köpft den Ball an die Unterkante der Latte, der anschließend hinter der Torlinie aufprallte – 2:1 für den HSV (57.).
Zehn Minuten später gab es fast die Vorentscheidung, als Eintracht-Torwart Arne Exner aber erst gegen Bilal Yalcinkaya und anschließend gegen Omar Sillah stark parieren konnte. Fast im direkten Gegenzug legte Nick Selutin die Kugel dann wunderbar mit dem Außenrist für Lucas Camacho auf. Der hatte Keeper Luis Klatte schon hinter sich gelassen, konnte aber im letzten Moment noch geblockt werden (68.): „Da muss er cleverer sein und entweder das Tor machen oder einen Elfer ziehen. Cleverness gehört in einigen Situationen halt auch dazu“, so Ostermann.
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Eintracht Norderstedt will in Winterpause auf Transfermarkt aktiv werden
Für die Gäste sollte dies in der zweiten Halbzeit aber auch die einzig torgefährliche Szene bleiben. Auf der anderen Seite rettete Exner in der 83. Minute noch einmal stark gegen Daouda Beleme.
Elard Ostermann setzt vor dem abschließenden Spiel am kommenden Sonnabend beim SV Meppen alles auf die Winterpause: „Das ist eine Situation, mit der nicht jeder Spieler umgehen kann, weil es bis zum letzten Spieltag ein extremer Druck sein wird. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, dann gilt es im Training und im Spiel alles im Sinne der Mannschaft reinzuhauen und Geschlossenheit zu zeigen“.
Auch der Transfermarkt soll in der Winterpause noch einmal intensiv sondiert werden. Gerade vorne drückt der Schuh: Mit 18 Toren in 20 Spielen stellt die Eintracht nach dem SV Todesfelde die schwächste Offensive der Liga. Ganz anders die Stimmung beim HSV II. Die haben jetzt schon Winterpause und genossen den achten Sieg aus den letzten elf Partien abends bei ihrer Weihnachtsfeier. Coach Loic Favé wollte sich dabei aber hauptsächlich aufs Essen beschränken. Am Sonntag musste er ja schließlich mit den HSV-Profis gegen Darmstadt wieder ran.
Statistik: Tore: 0:1 Kummerfeld (7.), 1:1, 2:1 Sillah (38., 56.). Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Ole Andreas Schulz (VfL Bad Schwartau).
Eintracht Norderstedt: Exner – Nuxoll, Grau, Wallenborn (64. Tewolde) – Gross (64. Frahm), Niemann (86. Diachun), Zehir, Kummerfeld – Selutin (76. James), Camacho (86. Koch) – Krüger.