Norderstedt. Neuer Bebauungsplan für Wohngebiet: Charakter des Quartiers würde sich verändern. Bürger haben das Wort beim Infoabend der Stadt.

Die Stadt nennt es „moderate Nachverdichtung“: Langfristig könnte sich ein jahrzehntealtes Wohngebiet in Norderstedt verändern. Im Mittelpunkt steht das Quartier rund um die Paul-Gerhardt-Kirche, zwischen Buchenweg, Pappelstieg und dem Alten Buckhörner Moor. Hier planen Verwaltung und Politik einen neuen Bebauungsplan (Nr. 352), um zeitgemäße Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bei einem Infoabend am Dienstag, 26. November, im Rathaus (19 Uhr, Räume K130/131) werden die Varianten der Planung vorgestellt und die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit ihren Wünschen einzubringen.

Altes Buckhörner Moor in Norderstedt: Mehr Wohnungen? Bürger sind gefragt

Die Modelle sehen vor, dass bestehende Einzel- und Doppelhäuser ersetzt werden könnten zugunsten größerer Doppelhäuser mit Satteldach. Ebenso zur Debatte stehen Mehrfamilienhäuser mit bis zu zwölf Wohnungen und neue Reihenhäuser. Geschätzt könnten es bis zu 50 Wohneinheiten, Häuser oder Wohnungen, zusätzlich sein.

Der Impuls kommt nicht allein aus dem Rathaus. Hintergrund hierzu ist vielmehr, dass es in der letzten Zeit wiederholt Bauanträge von Grundstückseigentümern gegeben hat. Auf einer Fläche wurde ein Haus bereits abgerissen. Die Politik verhängt allerdings im Mai eine Veränderungssperre, damit zunächst baurechtlich Klarheit geschaffen wird, was überhaupt gewünscht ist.

Bürger haben das Wort: Wie soll sich das Quartier entwicklen?

Und das soll nicht ohne die Menschen geschehen, die hier leben. „Auf der öffentlichen Veranstaltung können sich die Teilnehmenden hierzu eingehend informieren und Fragen und Anregungen im Gespräch mit den Fachplanerinnen und Fachplanern äußern. Die Bürgerinnen und Bürger erfahren, in welche Richtung sich das Quartier grundsätzlich entwickeln sollte und welche Aspekte der zwei vorliegenden Varianten aus planerischer Sicht als besonders gelungen eingeschätzt werden“, heißt es.

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Inmitten des Wohngebiets befindet sich die Paul-Gerhardt-Kirche mit den dazu gehörigen Katenwohnungen. Dieses soll im Verfahren berücksichtigt werden. Und auch generell hatte die Verwaltung schon vor Monaten gesagt: Es handele sich um einen „Angebots-Bebauungsplan“, alle Gebäude hätten Bestandsschutz.

Nachverdichtung rund um Paul-Gerhardt-Kirche

Umfang und Art der baulichen Entwicklung würden also in erster Linie von der Bereitschaft und den jeweiligen Wünschen der Eigentümer abhängen. Genau dafür soll der Infoabend nun dienen. Auf Basis des Feedbacks könnte der B-Plan dann überarbeitet werden.

Ab dem 27. November werden bis zum 13. Januar alle Unterlagen zum Bebauungsplan 352 online einsehbar sein (norderstedt.de/bebauungsplan), ebenso liegen diese vor Ort im Bauamt (Rathaus, 2. Stock) zu den üblichen Öffnungszeiten aus.