Todesfelde/Norderstedt. Spektakuläre Verpflichtung: Dorfclub präsentiert vor Derby gegen Norderstedt einen prominenten Neuzugang mit Zweitliga-Erfahrung.

Jetzt ist es offiziell: Nachdem der Deal schon vor einigen Tagen gerüchteweise in der Fußballszene die Runde machte, hat der SV Todesfelde den Top-Transfer bestätigt. Der Regionalliga-Aufsteiger präsentierte zwei Tage vor dem Derby gegen Eintracht Norderstedt (So., 13 Uhr, Joda Sportpark) Jan-Marc Schneider. Der 30 Jahre alte Stürmer spielte mehr als 50-mal in der 2. Bundesliga für den FC St. Pauli und für Jahn Regensburg, war zuletzt vereinslos, nachdem er in der Vorsaison in der 3. Liga für den VfB Lübeck aktiv war.

Trainer Björn Sörensen darf damit ab sofort auf neue Qualität für seine Offensive zurückgreifen. „Ich freue mich sehr, dass wir als Verein zusammen mit dem Förderverein einen weiteren hochkarätigen Spieler von Todesfelde überzeugen konnten. Schnix wird uns mit seiner Qualität helfen und die Lücke von Til Weidemann schließen, sowie die Mannschaft mit seiner Erfahrung bereichern. Die Gespräche mit ihm waren super, nun freue ich mich darauf, seine Energie bald bei uns auf dem Platz zu sehen.“

Ehemaliger Profi vom FC St. Pauli: SV Todesfelde holt prominenten Stürmer

Weidemann, langjähriger Leistungsträger, wird ab Januar aus privaten Gründen eine Fußballpause einlegen. Jan-Marc Schneider überzeugte den SVT in den Gesprächen und bestand auch die sportärztliche Untersuchung. „Ich habe von Anfang an sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Beim ersten Treffen haben sie mir die Anlage gezeigt und den SV Todesfelde nähergebracht“, so der Neuzugang.

Mit dem Verein könne er sich „sehr gut identifizieren, denn ich bin auch ein echter Dorfjunge und will mit meinen Farben erfolgreich sein. Deswegen freue ich mich, meinen persönlichen Teil dazu beitragen zu können, dass die Ziele des Vereins erreicht werden können“. Der sportliche Leiter Sven Tramm setzt große Stücke auf den Offensivmann: „Mit Jan bekommen wir einen variablen Offensivspieler dazu, der mit jeder Menge Regionalligaerfahrung aufwarten kann. Er hat uns gezeigt, wie motiviert er ist und wird dieses bald auf dem Platz zeigen.“

Björn Sörensen, Trainer des SV Todesfelde, freut sich über die schlagkräftige Verstärkung für seine Offensive.
Björn Sörensen, Trainer des SV Todesfelde, freut sich über die schlagkräftige Verstärkung für seine Offensive. © Thomas Maibom | Thomas Maibom

Jan-Marc Schneider war auch schon bei Eintracht Norderstedt

Schneiders bunte Vita weist immerhin 57 Profispiele (vier Tore, eine Vorlage) für den FC St. Pauli und Jahn Regensburg in der 2. Bundesliga auf. Auch das Dress von Eintracht Norderstedt trug Schneider, überzeugte in seinem ersten Jahr in der Regionalliga Nord (30/4/1) in der Spielzeit 2013/14 an der Ochsenzoller Straße aber nicht nachhaltig.

Beim FC St. Pauli II (84/37/22) reifte er hingegen zu einem starken Regionalliga-Angreifer und schaffte den Sprung zu den Profis. In der vergangenen Saison stürmte er nach einem vorherigen Abstecher nach Griechenland zum Zweitligisten PAS Giannina für den Drittligisten VfB Lübeck, seit Sommer ist Schneider vereinslos. 

Über 50-mal spielte Jan-Marc Schneider in der 2. Bundesliga für den FC St. Pauli (hier im Duell gegen Holstein Kiel) und Jahn Regensburg.
Über 50-mal spielte Jan-Marc Schneider in der 2. Bundesliga für den FC St. Pauli (hier im Duell gegen Holstein Kiel) und Jahn Regensburg. © WITTERS | ValeriaWitters

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In Todesfelde trifft Schneider auf ein intaktes Team. Nach fünf Niederlagen zum Saisonstart hat sich der SVT berappelt. 18 Punkte nach 19 Spielen hätte dem Neuling vor der Saison kaum jemand zugetraut. Mit einem Sieg würde Todesfelde – aktuell Siebzehnter – wieder an der um einen Rang besser platzierten Eintracht vorbeiziehen.

SV Todesfelde gegen Eintracht Norderstedt: Aufsteiger ist im eigenen Stadion eine Macht

Vor allem die Heimstärke ist beeindruckend. In den vergangenen sieben Partien an der Dorfstraße blieb Todesfelde sechsmal ohne Gegentor. Beim 0:0 gegen den VfB Lübeck am 10. November war der Joda Sportpark mit 1500 Fans sogar ausverkauft. „Vielleicht ist es psychisch für uns etwas einfacher, daheim zu spielen. Wir haben uns vorgenommen, hier eine Macht zu sein. Und das sind wir auch“, sagt Björn Sörensen. „Ich kann nur jedem raten, sich das Derby gegen die Eintracht unbedingt anzusehen. Das wird bestimmt ein richtig gutes Fußballspiel.“

Ob die Partie aber stattfinden wird, scheint nicht hundertprozentig sicher zu sein. Regen und Schnee haben dem Platz in den letzten Tagen stark zugesetzt, nach Abendblatt-Informationen steht eine Absage daher im Raum. Eine Entscheidung dürfte am Sonnabend fallen.