Norderstedt. Gesund und deftig: Grünkohl hat jetzt Saison – mit oder ohne Schweinebacke. Wo man nördlich von Hamburg schlemmen kann.
Grünkohl vegetarisch? Ist groß im Kommen. Jedenfalls steht er in der Tangstedter Mühle in Tangstedt erstmals ohne tierische Zutaten auf der Speisekarte. Meistens aber heißt es: Grünkohl nach Holsteiner Art. So mögen es jedenfalls die Restaurants und Gasthöfe in Norderstedt und Umgebung und ihre Grünkohl-Gäste.
Groß Niendorf: Grünkohl essen im neu eröffneten „Landhof est. 1886“
Ganz neu am Grünkohl-Büfett ist der „Landhof est. 1886“ (est. steht für restablished/gegründet), den Jenny und Frank Radzanowski am 11.11., 11.11 Uhr in Groß Niendorf im ehemaligen Rickerts Gasthof an der B 432 zwischen Itzstedt und Leezen eröffnet haben.
Jenny (49, Bankkaufffrau) und Frank Radzanowski (54, Verwaltungsangestellter) aus Neversdorf kauften das Gebäude Anfang 2024 und verwirklichten ihren Traum. Sie renovierten das fast 140 Jahre alte Gasthaus und stellten auch gleich Koch Jürgen Ucke und seine Beiköchin ein, sodass in Radzanowskis Restaurant-Küche ein erfahrenes Koch-Duo am Herd steht. Und natürlich in dieser Saison auch Grünkohl von Topf und Tiegel auf den Tisch bringt.
Landhof est. 1886, Groß Niendorf, B 432, Hamburger Straße 1, Tel. 0171/3206946, mo–fr, 11.30 bis 14.30, do 17.00– 20.00, fr 17.00–21.00, sa+so, 11.30–21.00.
Norderstedt: Im Hof Immenhorst steht Grünkohl ab 20.11. auf der Karte
Zum Holsteiner Grünkohl gehören Schweinebacke, Bauchspeck oder fetter Speck, Kassler und Kochwurst. Das aber schließt eine vegetarische Zubereitung nicht aus, denn der Grünkohl ist ein eiweiß-, mineralstoff- und vitaminreiches, dabei kalorienarmes Gemüse. Wurde der Grünkohl vor Jahren erst nach dem ersten Frost geerntet, weil sich bei Minus-Graden die Stärke in Zucker wandelt und Bitterstoffe abbaut, so gibt es jetzt Sorten, die diese Vorgänge bereits bei niedrigen Temperaturen im einstelligen Bereich auslösen.
„Wir warten trotzdem, bis es kalt ist und nehmen den Grünkohl ab Mittwoch, 20. November, auf die Karte, denn vorher ist die Nachfrage nach Grünkohl eher gering“, sagen Dörte und Detlef Berg vom Restaurant Immenhorst in Norderstedt. Dort wird der Grünkohl traditionell mit Speck und Zwiebeln angesetzt. Hinzu kommt ein Fond aus Kasselerknochen. Serviert wird der Grünkohl mit Kasseler, Kochwurst, knusprig gebratener Schweinebacke und kleinen Röstkartoffeln.
Restaurant Hof Immenhorst, Immenhorst 22, Norderstedt, mi–fr, 12.00–15.00+17.30–23.00, sa+so, feiertags 12.00–23.00. Telefon 040/52983167 oder info@restaurant-immenhorst.de. Eine Portion Grünkohl kostet 26,50 Euro.
Tangstedt: In der Mühle gibt‘s jetzt auch vegetarischen Grünkohl
Die Tangstedter Mühle in Tangstedt serviert den Grünkohl erstmals auch vegetarisch. „So können auch die Vegetarier im Familien- oder Freundeskreis am großen Grünkohl-Essen teilnehmen“, sagt Inhaber Philipp Regel-Riebling, der das Gasthaus mit seinem Bruder Tim bereits in der fünften Generation führt. Für traditionelle Grünkohl-Freunde wird der November-Hit mit Kassler, Kochwurst, Schweinebacke, kleinen Röstkartoffeln und Senf serviert.
„Den traditionellen Grünkohl kochen wir mit Schwarte“, sagt Koch Detlef Preuß und präsentiert eine Grünkohlplatte, die schon beim Anblick den Gaumen prickeln lässt. „In diesem Jahr gibt es bei uns auch Grünkohl vegetarisch“, verspricht Philipp Regel-Riebling.
Tangstedter Mühle, Hauptstraße 96, mi–do., ab 17.00, fr+sa, ab 12.00, so 12.00–15.00+ab 17.00, Telefon 04109/9217, info@tangstedter-muehle.de per E-Mail, www.tangstedter-muehle.de. Eine Portion Grünkohl kostet 22,50 Euro.
Tangstedt: Traditionelles Rezept in der Alten Rader Schule
Traditionell mit Kochwurst, Kassler, gebratener Schweinebacke und Röstkartoffeln tischt auch das Restaurant Alte Rader Schule in Tangstedts Ortsteil Rade den Grünkohl auf, auf Wunsch auch mit Zucker. „Alle Zutaten kommen aus der Region, denn wir bauen auf Nachhaltigkeit“, verspricht Tanja Stehn, stellvertretende Restaurantleiterin. Der Grünkohl, serviert in einer kleinen eisernen Gusspfanne, hat durch die Beigabe von Senf eine fein säuerlich-pikante Note.
Alte Rader Schule, Rader Weg 209, Tangstedt, Tel. 040/6071168, www.raderschule.de. Grünkohl 19 Euro, Kassler und Kochwurst je 4,50 Euro, Schweinebacke 3,50 Euro.
Kisdorf: Grünkohl-Büfett im Pellegrini im Margarethenhoff
Der Kisdorfer Margarethenhoff lädt zu Sonnabend, 16. November, von 18 Uhr an zum Grünkohl-Büfett ein. Das ist auch gleichzeitig der Grünkohl-Start im Margarethenhoff. Auch während des Weihnachtsmarktes auf dem Hof baut Inhaber und Koch Kay Pellegrini das Grünkohl-Büfett auf. „Auf unserer normalen Speisekarte steht der Grünkohl, wie er in Schleswig-Holstein traditionell serviert wird, mit Kochwurst, geräucherter Schweinebacke und Kassler Nacken“, sagt Pellegrini. Dazu gibt es Bratkartoffeln. Das Fleisch liefert ihm die Landschlachterei Bernd Thies aus Hemdingen, die nur Tiere aus der Region verwendet.
Auf dem Grünkohl-Büfett serviert Kay Pellegrini als Entree eine Kürbissuppe, Sauerfleisch und diverse Vorspeisen, darunter in asiatischem Panko-Paniermehl kross gebackene Schweinebacke an Aioli-Creme und Grünkohlsalat mit Granatapfelkernen. „Für Nicht-Grünkohl-Esser gibt es Zanderfilet, Geflügel und Rosenkohl“, verspricht Pellegrini. Nachtisch? Klar, Rote Grütze mit hausgemachter Vanillesauce, Omas Zitronenpudding bis zu frischem Quark mit Orangenschaum.
Restaurant Pellegrini im Margarethenhoff, Am Sengel 1, Kisdorf. Telefon 04193/7536472, info.pellegrini@margarethenhoff.de, do 17.00 –22.00, fr 17.00–22.00, sa 16.00–22.00, so 10.30–14.00+16.00–21.00. Büfett 32 Euro, à la carte 23,90 Euro.
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Jersbek: Kross gebratene Schweinebacke im Fasanenhof
Das passende Ambiente zum zünftigen Grünkohl-Essen bietet der Fasanenhof in Jersbek an der Allee 18, kurz vor dem Gut Richtung Bargteheide. Ob im Jagdzimmer, in der Gelben Stube, im Biedermeierzimmer, im Wintergarten oder im Saal – auch im Fasanenhof lässt sich trefflich in Grünkohl Holsteiner Art schwelgen. Die Schweinebacke erfährt eine Variante. „Sie wird kross gebraten, die Gäste lieben es“, sagt Koch Kevin Hinrichs, Sohn des Inhabers Ewald Hinrichs. Wer das nicht mag, kann ein „Zigeunerschnitzel in feuriger Sauce mit Paprika und Champignons“ bestellen.
Landgasthaus Zum Fasanenhof, Allee 18, Jersbek. Telefon 04532/1849, info@zumfasanenhof.de per E-Mail, mi–fr, 11.30–14.00+17.30–21.00, sa+so, 11.30–21.00). Grünkohl 24,50 Euro, der Koch bietet ab 20 Personen nach Absprache auch Grünkohl vegetarisch an.