Norderstedt. Warum das beliebte Strandz im Strandbad noch bis Mai geschlossen bleiben muss und was es ab der Öffnung alles Neues geben soll.

  • Nur für einen Testzeitraum durfte das Strandz öffnen
  • Jetzt ist der Betrieb bis Mai rechtlich nicht erlaubt
  • Gastronom hat viele Pläne für 2025

Es war eine kurze Testphase: Nur sieben Wochen lang konnte das Strandz, das neue Restaurant im Strandbad Norderstedt am Stadtparksee, im Sommer öffnen. Am 9. August ging es los, im September war mit dem Ende der Badesaison schon wieder Schluss. Der Hauptgrund sind enge rechtliche Rahmenbedingungen, die perspektivisch geändert werden sollen, aber aktuell gelten. Deshalb muss das Strandz nun auch bis Mai Pause machen. Doch die kurze Zeit reichte, um aus dem Strandz einen beliebten Ort zu machen, den viele Norderstedter offenbar gerne länger und öfter besuchen würden. Immerhin: die nächste Saison beginnt schon am 1. Mai, und den Gästen soll viel Neues geboten werden.

„Wir haben uns über die durchaus positive Resonanz gefreut und wollen nächstes Jahr Vollgas geben“, sagt Martin Hüpenbecker. Der 52 Jahre alte Gastronom ist der Pächter des Strandz und betreibt auch die Cateringfirma Dinners in Henstedt-Ulzburg. Im Frühjahr 2023 hatte er sich in einem Bewerbungsverfahren als neuer Betreiber der Gastronomie am Stadtparksee durchgesetzt, nachdem das Haus fast drei Jahre lang wegen eines Rechtsstreits geschlossen bleiben musste.

Stadtpark Norderstedt: „Vollgas geben“ – Was das Strandz für 2025 plant

Los gehen soll es am 1. Mai zum „Parkerwachen“, mit dem traditionell die Saison im Stadtpark eingeläutet wird. „Im Anschluss werden wir vom 2. bis 4. Mai eine mehrtägige Eröffnungsfeier machen, ein Grand Opening mit Live-Musik“, sagt Martin Hüpenbecker.

Für die Besucher soll sich dann einiges ändern, „deutlich mehr gastronomische Vielfalt“ geboten werden. Etwa in Form von „Buffet-Abenden“, die teilweise unter speziellen Mottos stehen sollen, zudem soll ein „Sonntags-Brunch“ geboten werden. „Wir haben gemerkt, dass die Nachfrage unserer Gäste danach groß ist“, so Hüpenbecker.

Aus dem Strandhaus im Norderstedter Stadtpark wird das
Martin Hüpenbecker ist der Pächter des früheren Strandhauses, das seit Sommer 2024 „Strandz“ heißt. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

After-Work-Club könnte in veränderter Form ein Comeback erleben

Weiterhin gebe es eine „Sehnsucht“ nach dem After-Work-Club, den es im früheren Strandhaus gab. Diesem Gefühl wolle man entgegenkommen, in Form von Partys nach der Arbeitszeit, die „dann vielleicht schon um 17 Uhr beginnen“, da das Strandz wegen der aktuell geltenden rechtlichen Bedingungen nur bis 22 Uhr öffnen darf. Generell würde das Strandz die Strandfläche stärker einbeziehen, Hüpenbecker könnte sich hier „kleinere Events“ vorstellen. Und er will „für die Badegäste mehr machen.“

Das frühere Strandhaus war einst auch als Hochzeitslocation beliebt – Hüpenbecker würde gerne, wenn möglich, daran anknüpfen. „Der Ort ist ja eine Außenstelle des Norderstedter Standesamtes“, sagt er. „Wir versuchen, Anschluss zu finden, möchten mit den Verantwortlichen besprechen, ob hier wieder Hochzeiten stattfinden können.“

Strandz wie einst das Strandhaus auch als Hochzeitslocation?

Loungemöbel und Blick auf den Stadtparksee: Das Strandz wurde im Sommer schnell zur beliebten Location.
Loungemöbel und Blick auf den Stadtparksee: Das Strandz wurde im Sommer schnell zur beliebten Location. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

Alles in allem, so ließe sich sagen, versucht Hüpenbecker, aus der bestehenden Situation das Beste zu machen. Denn das Strandz ist besonderen Einschränkungen unterworfen, die in der Gastronomie nicht gerade üblich sind. Der Grund dafür: Die aktuellen Nutzungsbedingungen basieren auf dem Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2011, für die Landesgartenschau. Der sah vor: Die Gaststätte darf nur während der Badesaison von Mai bis September in der Zeit von 8 bis 22 Uhr Kundschaft haben.

Rahmenbedingungen: Stadt arbeitet an einer Änderung

Die Stadt arbeitet zwar „derzeit an einer Änderung dieses Beschlusses“, sagt dazu der Norderstedter Stadtsprecher Bernd-Olaf Struppek. Aber es handele sich um ein „zeitaufwendiges Verfahren“. Martin Hüpenbecker und auch Kai Jörg Evers, Geschäftsführer der Stadtpark GmbH, rechnen deshalb damit, dass das Strandz in der kommenden Saison noch mit den alten Bedingungen weitermachen muss.

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Evers nennt aber noch einen zweiten Grund dafür, warum das Lokal nicht im Winter betrieben werden könne. Es sei „energetisch einfach nicht im richtigen Zustand dafür“, müsse erst einmal entsprechend saniert werden. Aber erst einmal freut er sich über die Bereicherung für den Park: „Das Lokal wertet das Strandbad unglaublich auf. Ich blicke sehr optimistisch und voller Vorfreude auf die kommende Saison.“

Wo man im Winter das Strandz-Team treffen kann

Wer in den Wintermonaten Sehnsucht nach dem Strandz hat, kann sich vielleicht ein wenig mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Kulturwerk trösten, am Eingang des Stadtparks. Dort werden auch Teile des Strandz-Teams zugegen sein. Denn Hüpenbeckers Firma Dinners ist dort schon seit zehn Jahren mit einem eigenen Stand zugegen. „Dieses Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei, mit Glühweinstand, einer kleinen Bäckerei und Holzkohle-Schwenkgrill“, sagt er.