Kisdorferwohld/Henstedt-Ulzburg. Erdkabel-Trommeln für neue Stromtrasse müssen zu Baustellen in Kisdorferwohld und Henstedt-Ulzburg. Der logistische Aufwand ist enorm.
Sie ist eines der größten Infrastrukturvorhaben in Norddeutschland: Seit 2023 baut der Netzbetreiber Tennet eine 115 Kilometer lange Stromtrasse in Schleswig-Holstein, und zwar maßgeblich auch im Kreis Segeberg. Die „Ostküstenleitung“, eine 380-Kilovolt-Leitung, gilt als zentral für die Energiewende, insbesondere, da nach Fertigstellung Strom aus Windkraft aus dem Ostseeraum abtransportiert werden soll, ohne dass mangels ausreichender Kapazität Energie verloren geht. Über das Baltic Cable wird die Leitung an das europäische Netz gekoppelt. Die Gesamtkosten für das Projekt: geschätzt eine Milliarde Euro.
In diesen Tagen beginnt eine neue Phase, und hierfür werden nun riesige Schwertransporte durch die Region rollen. Der logistische Aufwand ist enorm. Laut Tennet geht es in der Nacht von Montag, 11. November, auf Dienstag, 12. November, los. Bewusst wird davon abgesehen, tagsüber zu fahren, denn die genutzten Landstraßen müssen teilweise gesperrt werden. Der erste, 37 Meter lange Lkw, startet beim Zwischenlager Wahlstedt, er wird Erdkabeltrommeln zur Großbaustelle in Kisdorferwohld bringen.
131 Tonnen auf den Straßen unterwegs: Riesige Schwertransporte rollen durch den Kreis Segeberg
Die Trommeln wiegen bis zu 60 Tonnen, sie wurden per Schiff und dann wiederum mit Lkw angeliefert. Nun müssen die Kabel auf die Baustellen verteilt werden, dort werden sie dann in die bereits verlegten Leerrohre gezogen. Wie berichtet, verläuft ein Teil der Ostküstenleitung unterirdisch, und zwar rund drei Kilometer auf Höhe Kisdorferwohld, unweit des Golfplatzes, sowie etwa einen Kilometer in Henstedt-Ulzburg.
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Schwertransporte: Laster sind nachts unterwegs, Straßen müssen gesperrt werden
Jede Trommel umfasst 1250 Meter Erdkabel. Die Schwertransporter wiegen laut Tennet bis zu 131 Tonnen, weswegen die Last von zwölf Achsen getragen werden muss. Dort, wo die Laster entlangfahren, wird es Verkehrsbehinderungen geben. Um diese zu minimieren, sind die Lkw nachts unterwegs. Je nach Witterung könnte es aber kurzfristig zu Änderungen im Zeitplan kommen.
Die Ostküstenleitung soll schrittweise 2026 und 2027 in Betrieb genommen werden. Sie ersetzt dann die bestehende 220-Kilovolt-Stromtrasse, deren Freimasten abmontiert werden.