Norderstedt. Tausende Menschen kamen stets in Norderstedt zusammen. Das wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Stadt und Feuerwehr planen um.
- Traditionell gibt es in Norderstedt ein großes zentrales Osterfeuer
- Freiwillige Feuerwehr Harksheide bestätigt: Ab 2025 geht es nicht mehr so weiter
- Wildparken und Rauchentwicklung: Beschwerden der Anwohner haben Folgen
Gedanklich sind viele Menschen zwar aktuell eher schon in der Weihnachtszeit. Doch in den letzten Tagen machte in Norderstedt ein Gerücht die Runde, das ein anderes Fest betrifft und zugleich eine Tradition, die jährlich Tausende pflegen. Das beliebte Osterfeuer am Deckerberg soll es künftig in der bewährten Form nicht mehr geben, hieß es. Und tatsächlich: Genau so ist der Stand der Dinge.
Das Problem ist nicht, dass der Zuspruch nachlässt. Im Gegenteil: Es sind eher zu viele Menschen, die jeweils am Sonnabend zur Fläche am Forstweg pilgern. Das Ambiente, zwischen Baumwipfeln, ringsherum mit Getränke- und Würstchenbuden, gehört für Generationen fest zum Osterwochenende. Auch, weil die Freiwillige Feuerwehr Harksheide bei der Organisation eingespielt ist.
Überraschendes Aus für zentrales Osterfeuer in Norderstedt: Zu viele Menschen am Deckerberg
Nur: Die Harksheider sind die einzigen mit einem Osterfeuer. Wehrführer Henrik Liesner bestätigt, dass es so nicht weitergehen kann. „Nach Aussage des Ordnungsamtes dürfen wir das Osterfeuer am Deckerberg nicht mehr durchführen – aufgrund dessen, dass es in den letzten Jahren vermehrt Beschwerden gegeben hat wegen Rauchentwicklung und Wildparken in den Straßen.“
Die Feuerwehr selbst wies immer darauf hin: Man möge doch bitte mit dem Fahrrad kommen, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Denn ausgewiesene Parkplätze gibt es in der Umgebung nicht, ausgenommen jener in den Wohnstraßen. Doch dort stellen in der Regel die Anwohner ihre Fahrzeuge ab.
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Noch steht nicht fest, wie es 2025 weitergehen wird. Die Stadt selbst bekräftigt auf Nachfrage: „Die Tradition der Osterfeuer wird auch in Zukunft in Norderstedt fortgesetzt.“ Aber, so Sprecher Bernd-Olaf Struppek: „Der vertraute Standort Deckerberg, wo zuletzt das einzige ,öffentliche‘ Osterfeuer angezündet wurde, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide, bietet leider nicht allen interessierten Norderstedterinnen und Norderstedtern ausreichend Platz. Das hat das vergangene Jahr sehr deutlich gemacht.“
Osterfeuer: Stadt und Freiwillige Feuerwehren stimmen sich über neues Konzept ab
Daher sei man aktuell „in der Abstimmung mit den Freiwilligen Feuerwehren, ob nicht an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet öffentliche Osterfeuer stattfinden könnten“. Also: Auch in Glashütte, in Garstedt und in Friedrichsgabe. Immer unter der Bedingung, dass es geeignete Flächen gebe, und eben auch die Bereitschaft der ehrenamtlichen Feuerwehrleute.
Die nachvollziehbare Idee dahinter: Die Besucher würden sich verteilen und sich nicht alle zum Deckerberg begeben, dazu oftmals mit dem Auto. Und dann wäre vielleicht auch dort wieder ein, wenn auch etwas kleineres, Feuer möglich. „Damit bliebe auch der Standort Deckerberg eine Option.“ Und statt eines großen, zentralen Osterfeuers hätte Norderstedt im Optimalfall dann gleich vier im Angebot.