Norderstedt. Stadt Norderstedt hat für die stacheligen Tiere Unterschlupfmöglichkeiten eingerichtet und gibt praktische Tipps für Gartenbesitzer.

Ab dem Herbst, wenn es dunkler und kälter wird, suchen Igel für sich und ihren Nachwuchs Winterquartiere, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Um den stacheligen Tieren das Leben zu erleichtern, hat die Stadt Norderstedt mehrere Unterschlupfmöglichkeiten im Stadtgebiet eingerichtet, ruft aber gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger auf, den Igeln nach Möglichkeit zu helfen.

Igel finden im Tiergarten Halberstadt Zuflucht
Jeder Gartenbesitzer kann sich aktiv am Igel-Schutz beteiligen und Laub für die Tiere anhäufen. © DPA Images | Matthias Bein

„Für die Winterquartiere von Igeln bieten sich naturnahe Gehölzpflanzungen und Hecken an, aber auch Totholzhecken und Reisig-Laubhaufen“, erklärt die Stadtverwaltung. Die Mitarbeitenden des Betriebsamts haben bereits im Laufe des Jahres auf Park- und Biodiversitätsflächen Schnittgut zu Totholzhecken aufgeschichtet.

Norderstedt: Stadt hilft Igeln bei der Suche nach Winterquartier

Auf allen stadteigenen Friedhöfen (Friedrichsgabe, Harksheide und Glashütte) sind zudem an geschützten Stellen im Gehölzbestand Reisighaufen mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern und etwa einem Meter Höhe angelegt worden. Diese Laubhaufen sind nicht einsehbar und nicht störend. Teile des im Herbst anfallenden Laubs werden also gezielt zum Schutz der kleinen Tiere verwendet und nicht entsorgt. Die Stadtverwaltung bittet eindringlich darum, die Igel an diesen Orten nicht zu stören, damit sie die Ruhephase im Winter überleben können.

„Auch die Norderstedterinnen und Norderstedter können sich am Igel-Schutz aktiv beteiligen. Diese Art der Laubverwendung kann nämlich auch in Privatgärten durchgeführt werden“, betont die Stadt. Wer sich nicht mit einem Laubhaufen im Garten anfreunden könne, könne alternativ eine Kompostgitterbox mit Ästen und Laub befüllen, es müsse nur ein Zugang ausgeschnitten werden. „Wichtig ist zudem, dass Hohlräume vorhanden sind, das Material also nicht zu dicht gepresst liegt.“

Igel im Garten: Welche Vorteile die Tiere bringen

Den Igeln ein Winterquartier einzurichten, hilft nicht nur den Tieren, sondern kann auch den Gartenbesitzern einige Vorteile bringen. Denn: Wer Igel im eigenen Garten beherbergt, kann davon ausgehen, dass ihm die stacheligen Gesellen bei der biologischen Bekämpfung von unerwünschten Pflanzenschädlingen helfen. Auf dem Speiseplan der Igel stehen nämlich Insekten, Larven und Weichtiere, wie zum Beispiel Schnecken.

Damit die Igel bei der Suche nach Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten einen größeren Radius abdecken können, ist es sinnvoll, vorhandene Zäune mit Durchgängen zu versehen. Holzzäune, die meist nicht bodennah abschließen, gewährleisten dies. Bei Stabmatttenzäunen können ein oder zwei Streben im unteren Bereich entfernt werden. Scharfe Kanten sind dann zu entgraten.

Für weitere Informationen steht das Betriebsamt der Stadt Norderstedt, Fachbereich Stadtpflege und Friedhöfe (Sibylle Mersmann, E-Mail: Sibylle.Mersmann@norderstedt.de), gerne zur Verfügung, weist aber ausdrücklich auf Igelschutzzentren oder Umweltverbände hin, die sich mit dem Schwerpunkt Igel beschäftigen und entsprechende fachliche Unterstützung bieten.