Wakendorf II. Landschlachterei Busack hat seit Anfang Oktober Wurst, Schnitzel und Co. nur noch online verkauft, macht nun jedoch eine Kehrtwende. Die Gründe.
- Landschlachterei Busack ist für die gute Qualität ihrer Produkte über den Kreis Segeberg hinaus bekannt.
- Der Versuch, die Waren ausschließlich online zu kaufen, wird abgebrochen.
- Das Kaufverhalten der Kundschaft konzentrierte sich zu sehr auf das Wochenende.
Vor fast genau vier Wochen mussten sich die Kunden der Landschlachterei Busack radikal umstellen: Der in der Region wegen der Qualität seiner Produkte hochgeschätzte Betrieb verkaufte Wurst, Steaks, Schnitzel, Salate und Hausmannskost in Weckgläsern wegen Fachkräftemangels nur noch über seinen Online-Shop oder einen rund um die Uhr nutzbaren Automaten.
Einen Monat später gibt es überraschend die Rolle rückwärts: Vom 1. November an feiern das Ladengeschäft und somit auch der Fleischtresen mit Öffnungszeiten am Dienstag und Donnerstag (8 bis 12 und 15 bis 18 Uhr), Freitag (8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr) und Sonnabend (8 bis 12 Uhr) ein überraschendes Comeback.
Landschlachterei Busack: Comeback des Ladengeschäfts in der Hungertwiete
Wer weiterhin online kaufen möchte, kann seine gewünschten Waren weiterhin im Internet an einem virtuellen Tresen zusammenstellen und dann bequem per Mausklick ordern, die Abholung ist aber nur noch freitags (15 bis 18 Uhr) und sonnabends (8 bis 12 Uhr) während der Geschäftszeiten im Laden möglich.
Rückblickend betrachtet war die vorübergehende Umstrukturierung in Richtung Online-Shop alles andere als ein Flop. Aber das Kaufverhalten der Kundschaft konzentrierte sich zu sehr auf die Tage Donnerstag, Freitag und Sonnabend. „Und wir haben den hohen Arbeistaufwand bei der Bearbeitung der Bestellungen unterschätzt“, sagt Susanne Busack, die im Geschäft für den Verkauf verantwortlich ist. Somit blieb es beim Versuch, einen ganz neuen Weg zu gehen. Und bei einigen interessanten Erfahrungen, die in Zukunft möglicherweise noch einmal hilfreich sein könnten.
Richtung Wochenende mussten Nachtschichten eingelegt werden
„Zu Beginn der Woche war eher Totentanz, Richtung Wochenende dagegen die Hölle los. Wir mussten Nachtschichten einlegen, um die vielen Bestellungen abzuarbeiten“, sagt Firmenchef Hans-Dieter Busack, der im Betrieb an der Hungertwiete fürs Schlachten zuständig ist, „das war definitiv nicht unsere Absicht.“ Ehefrau Susanne ergänzt: „Das können wir von unseren Mitarbeitern nicht verlangen, und selber schafft man das auch nicht.“
Also hielten die Busacks zusammen mit ihrer nach der ersten Umstrukturierung verbliebenen Belegschaft Kriegsrat. Das Ergebnis: Eine im Wartestand befindliche Fachkraft wurde reaktiviert, die Öffnungszeiten verringert. Es gibt eine längere Mittagspause, außer am Montag ist jetzt auch am Mittwoch geschlossen. Im Gegenzug erklärten sich alle Beteiligten bereit, in der verbleibenden Zeit ein paar Stunden länger zu arbeiten. Im Laden werden künftig drei Verkäuferinnen eingesetzt, außerdem packt die Chefin mit an – für sie nichts Neues und eine Selbstverständlichkeit.
Landschlachterei Busack: Online-Shop kann weiterhin genutzt werden
Die Entscheidung, jetzt doch wieder aufs Ladengeschäft zu setzen, fiel Ende der vergangenen Woche und wurde seitdem über Mund-zu-Mund-Propaganda und mit einer kurzen Nachricht auf Facebook weiterverbreitet. Susanne Busack: „Wir wollten unbedingt im November starten, aber nicht wieder alles komplett ummodeln. Deshalb bieten wir unseren Online-Service mit dem schönen Shop und der Bestellmöglichkeit für Freitag und Sonnabend auch weiterhin an. “ Sie hofft, „dass wir mit dem neuen Modell eine schöne Lösung für alle gefunden haben“.
Mehr aus der Region
- U1-Verlängerung in Norderstedt: So steht es um das Megaprojekt
- Schock am Morgen: Grüne Mamba beißt ihren Besitzer – Intensivstation
- Mehr Glasfaser für Hamburg: Telekom und wilhelm.tel kooperieren
Das erste Feedback der Kundschaft ist positiv. „Unser Online-Shop ist sehr gelobt worden. Aber viele Kunden haben es auch bedauert, dass sie bei uns nicht mehr spontan einkaufen konnten, sie haben sich über die Nachricht sehr gefreut. Ihnen hat der Besuch vor Ort mit dem Warenangebot im Blick dann doch gefehlt.“