Norderstedt. Wichtigstes Veranstaltungszentrum in Norderstedt: Sperrung verschoben. Sanierung beginnt erst 2025. Das schafft neue Möglichkeiten.

Mit dieser Nachricht war nicht unbedingt zu rechnen. Doch in der TriBühne, dem größten und wichtigsten Veranstaltungszentrum in Norderstedt, geht der Spielbetrieb vorerst doch weiter. „Wir haben eine Überraschung im Programm“, so wird für den 7. Dezember (Beginn: 16.30 Uhr) das Weihnachtskonzert der norddeutschen Band Godewind beworben. Der Vorverkauf für 34 Euro pro Ticket läuft bereits an. Grund genug, einmal bei der städtischen Mehrzwecksäle-Gesellschaft (Meno) nachzufragen, wie denn nun die Situation ist, schließlich soll und muss die TriBühne eigentlich aufwendig saniert und modernisiert werden.

Das ist auch weiterhin so, bestätigt Meno-Geschäftsführer Dirk Jantzen. „Eigentlich wollten wir im Oktober anfangen.“ Bisher dachte man, das Oktoberfest am 27. September wäre bis 2026 das letzte Mal gewesen, dass hier Gäste feiern, sich treffen oder Kultur-Highlights genießen. Doch aufgrund von Verzögerungen bei den Ausschreibungen, so Jantzen etwas vage, ist der Zeitplan nun ein anderer. „Der Beginn wird im Frühjahr des nächsten Jahres sein.“ Wann genau, lässt sich momentan noch nicht sagen.

Überraschung für Kultur in Norderstedt: TriBühne wird vorerst doch weiter genutzt

Die Verantwortlichen handelten schnell. Und somit steht die TriBühne zur Verfügung, kann gebucht werden, auch kurzfristig. Bei Godewind sei es ein Zufall gewesen, dass die Band einen Tag im Kalender offen hatte, und nun nach Norderstedt kommt. Bei großen Tournee-Theatern ist das anders, da gebe es eine Vorlaufzeit von zwölf bis 14 Monaten, so Jantzen. „Aber Firmen, die sagen, die Personalversammlung platzt aus allen Nähten, sind bei uns herzlich willkommen.“

Dirk Jantzen ist als einer der Geschäftsführer der städtischen Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH verantwortlich für die TriBühne.
Dirk Jantzen ist als einer der Geschäftsführer der städtischen Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH verantwortlich für die TriBühne. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

Gleichwohl finden ansonsten nach jetzigem Stand alle Veranstaltungen im Kulturwerk am See statt, das allerdings weitaus kleiner ist. Für die TriBühne gilt weiterhin, sagt Jantzen: „Es ist leider ein Abschied auf Raten.“ Und passend dazu steht auf der Internetseite auch heute noch wehmütig: „Liebe Gäste, wir bedanken uns für die tollen Jahre mit Ihnen und Euch. Wir kommen wieder ...“

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Sanierung des Veranstaltungszentrums: 27 Millionen für eine zeitgemäße TriBühne

Zum Hintergrund: Vor den Sommerferien hatte sich die Stadtpolitik für ein teures, ungefähr 27 Millionen Euro schweres Sanierungspaket entschieden. Das Bauwerk ist nicht mehr zeitgemäß, nicht nur der verheerende Wasserschaden im Mai 2022 hat schwerwiegende Konsequenzen gehabt, vielmehr war die Technik schon vorher nicht mehr das, was viele Künstler brauchen.

In mehreren Schritten soll es, mutmaßlich also ab Frühjahr 2025, vorangehen, alles von der Bühnentechnik bis zur kompletten Gebäudesubstanz wird zur Baustelle. Die einzige Alternative wäre ein Neubau gewesen, dann für mehr als 70 Millionen Euro. Doch der Standort an sich gilt wegen der guten Anbindung und der Verkehrsinfrastruktur als optimal.