Norderstedt. Stimmung wie in München, Oberbürgermeisterin sticht Bierfass mit einem Schlag an. Warum es das vorerst letzte Fest in der TriBühne war.
O‘zapft is! Dieser traditionelle Ruf bescherte der TriBühne, dem Veranstaltungshaus am Rathaus, mit dem Norderstedter Oktoberfest noch einmal eine große Sause. Genauer gesagt: eine Abschiedssause vor der jahrelangen Renovierung und folglich Schließung, wie das TriBühne-Team sagte. Und wie nicht anders zu erwarten wurde das Fest ein riesiger Erfolg.
Schon mehrere Male hat sich die TriBühne wegen dringender Renovierungmaßnahmen in die Veranstaltungspause verabschiedet – Motto: Ab jetzt alle Türen dicht. Doch so recht kommt die Wiederinstandsetzung nicht in die Gänge. Also wurde das in Norderstedt und Umgebung höchst beliebte Oktoberfest noch einmal ins Programm gehoben, allerdings nur für einen Tag.
Norderstedter Oktoberfest: Feierbiester lassen es richtig krachen
Auf jeden Fall ließen es die Feierbiester so richtig krachen, machten Stimmung wie beim Original in München. Fesch und zünftig in Dirndln und Krachledernen. Allen voran Norderstedts Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder mit ihrem Lebensgefährten Frank Block. Was vielen Fassanstecherinnen und -stechern vor ihr nur schwer gelang – sie schaffte es auf Anhieb. Ein Schlag, der Hahn saß, das Oktoberfest-Bier floß, und das Publikum stand Schlange für die Freibier-Maß, die dem Fassanstich traditionell folgt.
„Prosit!“ rief Norderstedts Verwaltungschefin, froh über ihr geglücktes Kunststück, den gut 1000 Gästen in der TriBühne zu. Assistiert wurde sie von Kreishandwerksmeister Lars Krückmann, genannt Neun-Loch-Lars, und ihrem Lebensgefährte Frank Block, Datenschutzbeauftrager der Hamburger Edeka-Zentrale. Mit am OB-Oktoberfest-Tisch saß auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein aus Bad Segeberg.
Michael Wittig erntet Lacher für drastische Witze und Schnellsprech-Einlagen
Dem TriBühne-Team war es gelungen, die bewährten Oktoberfest-Macher für die Riesensause zu gewinnen, allen voran NDR-Schnacker Michael Wittig, der reichlich Lacher für seine teils drastischen Witze und Schnellsprech-Einlagen einheimste.
Als Spaßband standen Die Wilderer – das bayerische Original auf der Bühne und machte Live-Musik, die ins Ohr, auf die Stimme, ins Herz und vor allem in die Beine ging. Demzufolge war die Tanzfläche gut frequentiert.
Norderstedter Oktoberfest: Die Wilderer – das bayerische Original machen Live-Musik
Von Tony Christies Party-Song „Is This The Way To Amarillo“ über das berühmt-berüchtigte „Layla“ bis zu „Whatever You Want“ von Status Quo schippten die Musiker die Party-Reißer über die Rampe – und das ausgelassene Publikum sang wie im Wiesn-Rausch begeistert mit.
Die Veranstaltungs-Crew hatte für die (vorerst) letzte Norderstedter Oktoberfest in der TriBühne auch die Empore und das Foyer geöffnet und liebevoll im Gärtchen-Ambiente mit weißem Lattenzaun und grünen Girlanden geschmückt. „Ich bin überrascht, wie nett das hier ist“, meinte denn auch eine Besucherin.
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Zur Maß Starnberger Hell für 13,50 Euro, Cuba Libre (8,50 Euro) bis Vodka Red Bull (9,50 Euro) und Jägermeister (2,50 Euro) konnten sich die Gäste eine gute Grundlage mit Weißwürsten (5 Euro), Leberkäs-Semmeln (6,50 Euro) bis zur Schweinshaxn mit Kraut und Knödeln (13,50 Euro) verschaffen.
Offen indes bleibt die Frage: Wann wird zum nächsten Mal im bayerischen Stil in der TriBühne gefeiert? Oder anders: Wann starten die Renovierungsarbeiten denn nun wirklich?