Lübeck. Überraschender Sieg bei Phönix Lübeck sorgt für neue Hoffnung im Abstiegskampf. Yannik Nuxoll köpft das goldene Tor zum Sieg.
„Als ich am Freitag nach dem Training nach Hause gefahren bin, hatte ich das gleiche Gefühl wie viele Spieler: Bei Phönix werden wir eine gute Partie abliefern“, sagte Eintracht Norderstedts Trainer Jean-Pierre Richter nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg im Stadion am Buniamshof. Der überlebenswichtige Befreiungsschlag nach vier Niederlagen in Folge in der Regionalliga Nord bringt den Garstedtern Rang 15 – und beruhte auf mehreren bemerkenswerten Faktoren.
Faktor 1: Trainer Richter stellte defensiv von Fünferkette auf Viererkette um. Falk Gross rückte im halblinken Mittelfeld für Moritz Niemann, zuletzt Abwehrchef der Fünferabwehrkette, ins Team. „Wir wollten im Mittelfeld gegen die Unterschiedsspieler von Phönix mehr Druck auf den Ball bekommen“, sagte Richter. Sein Konzept ging auf, das 4-3-3 stach.
Regionalliga Nord: 1:0 in Lübeck! Eintracht Norderstedt kann doch noch gewinnen
Faktor 2: Das Siegtor köpfte ausgerechnet Innenverteidiger Yannik Nuxoll nach einer Ecke von Dane Kummerfeld (18.). Beim äußerst unglücklichen 0:1 gegen den HSV II am vergangenen Mittwoch musste Nuxoll noch nach 73 Minuten vom Feld – um sich gesundheitlich zu schonen und einer möglichen Gelb-Roten Karte zu entgehen. Saibo Ibraimo kam für ihn und sein Foul führte zum Gegentor per Strafstoß durch HSV-Akteur Anssi Suhonen. Nun war Ibraimo krank – und Nuxoll köpfte Norderstedt ins Glück.
Faktor 3: Der Fanblock! 60 Auswärts-Supporter unter den 365 Zuschauern machten mächtig Alarm für ihre Jungs, feierten jede gelungene Aktion. „Das hat uns enorm gut getan. Heute war ganz Norderstedt eine Eintracht. Auch unsere Fans mussten bei unseren Ergebnissen in den letzten Wochen bluten. Nun konnten wir uns bei ihnen bedanken und mit ihnen nach Spielschluss feiern“, sagte Richter.
Chancen für beide Teams in der ersten Halbzeit – aber nur Norderstedt traf
Er sagte dies nach einer schnell erzählten Partie. Fünf Chancen für beide Mannschaften in Hälfte eins, fast keine Torgelegenheiten in Halbzeit zwei. Aber Norderstedt traf eben, Phönix nicht. Norderstedts Keeper Arne Exner vertrat sicher Dave Ceesay, der wegen seiner muskulären Oberschenkelverletzung aus der HSV-II-Partie vier bis sechs Wochen ausfallen wird. Somit durfte beim Schlusspfiff ein nicht unverdienter, mit viel Leidenschaft erkämpfter Auswärtserfolg bejubelt werden.
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„Wir haben zuletzt nicht immer zeigen können, was in dieser Mannschaft steckt. Natürlich löst jeder Sieg eine gewisse Euphorie aus. Trotzdem müssen wir nun diesen Sieg seriös einordnen“, sagte Richter. Denn der Abstiegskampf ist noch lang. Ein wichtiger Anfang als Startschuss für bessere Zeiten ist nun aber zunächst gemacht.
SV Todesfelde setzte sich gegen SV Drochtersen/Assel durch
Ein weiterer Coup gelang in der Regionalliga Nord zudem dem SV Todesfelde, der durch einen frühen Treffer von Mats Klüver den Tabellenzweiten SV Drochtersen/Assel ebenfalls mit 1:0 (1:0) besiegte und damit auf Rang 16 vorgestoßen ist.